Blick in eine Fabrik von General Motors in Lake Orion (Archivbild)

Per Dekret Trump erlässt Zollerleichterungen für Autobauer

Stand: 30.04.2025 03:05 Uhr

US-Präsident Trump hat ein Dekret zur Abmilderung der Zölle für Autobauer unterzeichnet. Für sie gilt künftig nur noch ein Zolltarif: entweder 25 Prozent Aufschlag für im Ausland gebaute Autos oder 25 Prozent Zoll auf Stahl oder Aluminium.

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret mit Zollerleichterungen für Autobauer unterzeichnet. Trumps Anordnung sieht vor, dass die Hersteller nicht mehrfach durch Zölle für Autos sowie für Material wie Stahl belastet werden.

Wie ein Vertreter des US-Handelsministeriums mitteilte, sollen die Unternehmen in den USA nur einen Zolltarif zahlen: entweder den 25-prozentigen Aufschlag für im Ausland gebaute Autos oder die 25 Prozent Zoll auf Stahl oder Aluminium. Die Regelung solle auch für ausländische Autobauer in den USA gelten, so der US-Regierungsvertreter. Als Beispiel nannte er BMW mit seiner Fabrik im Bundesstaat South Carolina oder Mercedes im Bundesstaat Alabama.

Unternehmen sollen Lieferketten in den USA aufbauen

Für alle in den Vereinigten Staaten hergestellten und verkauften Fahrzeuge, die auf importierte Ersatzteile angewiesen sind, gilt laut dem Dekret zudem eine Übergangsfrist von zwei Jahren. Im ersten Jahr (3. April 2025 bis 30. April 2026) können US- und ausländische Hersteller demnach eine Zollminderung von 3,75 Prozent in Anspruch nehmen. Im zweiten Jahr (1. Mai 2026 bis 30. April 2027) gilt ein Abschlag von 2,5 Prozent - ab dem dritten Jahr endet die Übergangsfrist. Dies soll den Unternehmen helfen, binnen zwei Jahren Lieferketten in den USA aufzubauen. 

Damit werde den Autoherstellern "kurzfristig" geholfen, sagte Trump vor seiner Abreise nach Detroit im US-Bundesstaat Michigan. In der Stadt Warren nördlich von Detroit hielt er eine Rede zu den ersten 100 Tagen seiner zweiten Amtszeit. In Detroit haben die führenden US-Autohersteller General Motors, Ford und Chrysler ihren Sitz.

Die US-Werke der deutschen Autohersteller sind auf Importe aus Drittländern angewiesen. Auch deutsche Unternehmen exportieren in größerem Umfang Autoteile in die USA - sowohl als Lieferung für amerikanische Autobauer als auch für die Autofabriken deutscher Hersteller in den USA. 

Experten warnen vor sinkenden Verkaufszahlen

Trump will mit seiner Zollpolitik Investitionen und Arbeitsplätze in die USA zurückholen. Experten warnen jedoch, dass die Zölle zu höheren Autopreisen führen und die Verkaufszahlen der US-Autobauer sinken könnten - und damit Arbeitsplätze in Gefahr gerieten. 

Denn nach Schätzungen von Marktforschern wird rund die Hälfte der in den USA verkauften Fahrzeuge außerhalb des Landes montiert. Selbst US-Hersteller produzieren viele Wagen im Ausland, etwa in Mexiko. Und auch die in den USA gebauten Fahrzeugen kommen schätzungsweise nur zu 40 bis 50 Prozent aus dem eigenen Land. 

Branchenvertreter hatten nach Trumps Zöllen auch darauf hingewiesen, dass die Fabriken nicht kurzfristig in die USA verlegt werden könnten.

US-Autobauer reagieren positiv

US-Handelsminister Howard Lutnick sagte dem "Wall Street Journal", Trumps "Deal" werde "ein großer Sieg für die Handelspolitik des Präsidenten sein, weil Unternehmen belohnt werden, die bereits im Inland produzieren". Zugleich werde Herstellern, die Investitionen in den USA und eine Ausweitung der inländischen Produktion zugesagt hätten, "ein Weg aufgezeigt".

US-Autobauer begrüßten den Schritt. "Wir sind Präsident Trump dankbar für seine Unterstützung der US-Autoindustrie und der Millionen Amerikaner, die von uns abhängig sind", erklärte etwa die Chefin von General Motors, Mary Barra. Die Börsen reagierten positiv auf die Zollerleichterung. Die New Yorker Wall Street schloss mit Kursgewinnen Auch in Asien und Europa war es zu Kursgewinnen gekommen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 30. April 2025 um 07:30 Uhr.