Gerettete Katze in einem Käfig in Lippstadt.

Nordrhein-Westfalen Verwahrloste Katzen in Lippstadt: Freiheitsstrafen für Ehepaar

Stand: 08.04.2025 11:59 Uhr

Das Gericht setzte die Freiheitsstrafen zur Bewährung aus. Das Ehepaar aus Wadersloh hatte in seinem Haus 167 Katzen gehalten.

Von Heinrich Buttermann

Das Amtsgericht Lippstadt verurteilte den Mann zu 18 Monaten, die Frau zu 15 Monaten auf Bewährung. Dazu kommen jeweils 100 Sozialstunden, Geldstrafen von jeweils 2.000 Euro an das Lippstädter Tierheim sowie ein Tierhaltungsverbot für fünf Jahre.

Prozessauftakt wegen 160 verwahrloster Katzen

Urteil noch im Gerichtssaal akzeptiert

Das Ehepaar hatte lange in dem Haus in einer Lippstädter Wohnsiedlung gelebt. Man habe mit der Tochter geplant, mehrere Katzencafés zu eröffnen. Als die Tochter mit 19 Jahren vollkommen unerwartet gestorben war, sei alles aus dem Ruder gelaufen. Der Ehemann gab außerdem an, mit dem Bau eines neuen Hauses stark belastet gewesen zu sein.

Aus der Gerichtsmappe abfotografiert: Bild und Beschreibung von mehreren Käfigen mit Katzen.

Die Bilder aus der Prozessmappe verdeutlichen die Umstände in dem Haus.

"Bei allem Verständnis, dann hätten sie sich Hilfe holen müssen", hielt der Richter entgegen. Er sprach in der Urteilsverkündung von einer "wahnsinnigen Rohheit" und einem erschütternden Fall, der über Wochen extremes Leid über die 167 Katzen gebracht habe.

Nachbarn informierten die Polizei

Im Mai 2023 alarmierten Nachbarn die Polizei, weil sie an dem Wohnhaus in Lippstadt einen extremen Verwesungsgeruch bemerkt hatten. Einsatzkräfte fanden daraufhin die stark verwahrlosten und unterernährten Katzen. Der Gestank in dem Haus war so beißend, dass die Helfer nur mit Atemschutz hineingehen konnten.

Die Tierretter waren mehrere Tage im Einsatz, da sich die Katzen auch auf dem Dachboden und in alten Möbeln versteckten. Die Tiere kauerten zum Teil auch hinter Sockelleisten der Küchenzeile.

Unsere Quellen:

  • WDR Reporter vor Ort
  • Amtsgericht Lippstadt