Feldarbeiter bei der Spargelernte

Nordrhein-Westfalen Spargelsaison in NRW gestartet: Warum das beliebte Gemüse teuer ist

Stand: 10.04.2025 15:54 Uhr

Am Donnerstag hat NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) offiziell die Spargelsaison eröffnet. Verbraucher können sich auf ähnliche Preise wie im Vorjahr einstellen. Landwirte rechnen teilweise mit niedrigeren Erträgen und gestiegenen Produktionskosten.

Am 24. Juni ist Spargelsilvester. Bis dahin heißt es: Spargelstechen, was das Zeug hält. Der Durchschnittsdeutsche verzehrt rund anderthalb Kilogramm Spargel im Jahr. In den letzten Jahren mussten Verbraucher für ihren Spargel allerdings tief in die Taschen greifen.

Spargelsaison startet | Kurzvideo

Und das, obwohl Nordrhein-Westfalen zu den Top-Drei-Spargelanbaugebieten in Deutschland gehört. Nur Niedersachsen und Brandenburg befördern mehr Spargel aus der Erde in Hofläden und Supermärkte.

Geringer Ertrag, aber steigende Kosten für Landwirte

Ein Mann trägt eine Kiste mit frisch geerntetem weißem Spargel

Der erste Spargel der Saison in Glandorf

Der Produktionsertrag der Landwirte in NRW geht stetig zurück. Das Statistische Landesamt teilt mit, dass die Erntemenge im Jahr 2024 rund elf Prozent geringer war als im Vorjahr. Mit nur 18.462 geernteten Tonnen Spargel wurde in NRW so wenig Spargel von den Feldern geholt wie seit 2016 nicht mehr.

Größter Kostenfaktor in der Spargelproduktion sind die Lohnkosten. Spargel muss auch heute noch in mühsamer Handarbeit geerntet werden. Auf den Feldern wird jede Stange einzeln aus der Erde "gestochen". Dafür benötigen Landwirte viele helfende Hände. Und diese müssen fair entlohnt werden.

Arbeitsintensive Kulturen wie Spargel (...) würden durch die Erhöhung des Mindestlohns zusätzlich belastet.

Joachim Rukwied, Präsident Deutscher Bauernverband

Die Landwirte müssen die gestiegenen Produktionskosten auf die Verbraucher umlegen. Ob die Landwirte dennoch in der Lage sind, ihre Produktionskosten zu decken, bleibt jede Saison erneut abzuwarten.

Verbraucher können aufatmen

Im letzten Jahrzehnt ist der Kilopreis für Spargel stark gestiegen. Für dieses Jahr gibt Anke Knaup, Geschäftsführerin der Spargelstraße NRW, vorerst Entwarnung. Man kann sich in diesem Jahr auf ähnliche Kilopreise wie im Vorjahr einstellen.

Spargel-Fans in NRW können zu Beginn der Saison mit einem Kilopreis zwischen 16 und 19 Euro rechnen. Im Laufe der Saison, wenn der Ertrag langsam steigt, fällt der Kilopreis erfahrungsgemäß wieder, sagt Anke Knaup.

Die regionalen Preisunterschiede sind gering. Frisch gestochenen Spargel ist in der Regel teurer. Ihn findet man beispielsweise auf Hof- und Wochenmärkten. Desweiteren empfiehlt es sich, die Güteklassen zu beachten. Hochwertiger Spargel kostet mehr.

Importierter Spargel aus Spanien und Griechenland, aber auch aus Mittel- und Südamerika, ist hingegen günstiger als regionaler Spargel – zum Unmut regionaler Landwirte. Allerdings haben viele Supermarktketten Import-Spargel bereits aus ihrem Sortiment verbannt und setzen auf regionalen Spargel.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 10.04.2025 auch im Fernsehen, Lokalzeit Düsseldorf, Duisburg und Dortmund, 19.30 Uhr.