
Nordrhein-Westfalen Beim Enkeltrick erwischt: Urteil gegen zwei Frauen in Dortmund
Zwei Frauen sind heute Mittag vor dem Dortmunder Amtsgericht zu Bewährungsstrafen verurteilt worden - wegen gewerbsmäßigem, bandenmäßigen Betruges. Sie hatten mit dem Enkeltrick Geld gefordert.
Ein Jahr und vier Monate Haftstrafe auf Bewährung, so urteilte der Richter in Dortmund heute. Er ist davon überzeugt, dass die beiden 29 und 24 Jahre alten Dortmunderinnen zweimal an einem Enkeltrick beteiligt waren.
Es geht um zwei Fälle: Einmal hatten die Angeklagten einer Frau am Telefon vorgespielt, dass ihr Kind einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat. Die Frau sollte eine Kaution in Höhe von 10.000 Euro zahlen - und hat das auch getan.
In einem zweiten Fall haben die Frauen mit derselben Masche versucht, von einem Mann aus Dortmund Geld zu bekommen. Auch in diesem Fall spielten sie ihrem Opfer vor, seine Tochter könne nur durch eine fünfstellige Geldzahlung als Kaution auf freiem Fuß bleiben.
Polizei während des Telefonats eingeschaltet
Der Dortmunder hat aber gar keine Tochter. Noch während des Telefonats mit den Betrügerinnen schaltete er die Kriminalpolizei ein. Die Beamten haben den Mann bei den langen telefonischen Verhandlungen dann unterstützt. Eine Übergabe an einer Bushaltestelle wurde verabredet. Dort schlug die Polizei zu und nahm die beiden Frauen fest.
Nichts über Drahtzieher aus dem Ausland erzählt
Die beiden verurteilten Frauen legten im Prozess ein Geständnis ab. Sie waren nicht vorbestraft. Deshalb fiel die Strafe verhältnismäßig gering aus. Der Porsche, mit dem der Übergabeort mehrfach ausgekundschaftet wurde, wurde vom Gericht eingezogen. Über die eigentlichen Drahtzieher der Betrugsmasche haben die Frauen - offenbar aus Angst - vor Gericht nichts erzählt. Offenbar steckt eine Bande im Ausland hinter den Anrufen.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Dortmund
- Polizei Dortmund