Bärlauchernte

Nordrhein-Westfalen Bärlauch-Pflücken: Vorsicht Verwechslungsgefahr

Stand: 13.04.2025 11:33 Uhr

Bärlauch ist eines der ersten Kräuter, die jetzt im Frühling wachsen. Bestens geeignet für Salate, Pesto, Kräuterbutter oder Dips. Doch wer Bärlauch im Wald sucht, sollte einiges beachten.

Von Heinz Krischer

Anna Kremer aus Meschede Erflinghausen ist Kräuter-Expertin: Vor ein paar Jahren machte sie eine Ausbildung zur Wildkräuter- und Heilpädagogin. Seitdem bietet sie regelmäßig Führungen an, um Interessierten die Vielfalt der Wildkräuterwelt näher zu bringen. Im Moment im Fokus: Der Bärlauch.

„Wir essen Bärlauch im Moment fast täglich“, sagt Anna Kremer. „Im Salat, oder mit zur Kräuterbutter verarbeitet, in einem Quark-Dip.“ Und als Pesto ist er auch länger haltbar. Bei ihr im Kräutergarten hinterm Haus wächst einiges an Bärlauch, wunderbar frisch-grün leuchtet er in der Sonne.

In Mundraub-App werden Bärlauch-Stellen gezeigt

Aber: Wenn im Garten kein Bärlauch wächst – was dann? „Hier auf dem Dorf geht man schon mal zu Nachbarn und fragt da. Oder man geht in den Wald. Da gibt es viele Stellen“, sagt Anna Kremer. In der „Mundraub-App“ im Internet kann man nach öffentlichen Bärlauch-Stellen suchen.

Anna Krämer

Kräuter-Expertin Anna Kremer.

Aber es gibt etwas zu beachten: Zum einen nicht im Naturschutzgebiet pflücken – und außerhalb auch nur soviel, wie man für die eigene Mahlzeit braucht. Also eine gute Handvoll.

Immer nur eine Handvoll pflücken

„Wenn eine Kräuterkundige im Wald etwas pflückt, dann sieht man das hinterher nicht“, sagt Anna Kremer. „Sie pflückt hier und da etwas, so dass die Natur keinen Schaden nimmt.“

Und damit man auch selber beim Bärlauch pflücken keinen Schaden nimmt, ist der zweite Punkt wichtig. „Die Blätter nicht mit anderen, giftigen Pflanzen verwechseln!“ 

Verwechslungsgefahr mit geflecktem Aronstab

Womit könnte man Bärlauch verwechseln? „Mit Maiglöckchen, die sehen sehr ähnlich aus. Aber die wachsen erst etwas später als der Bärlauch“, weiß die Wildkräuter-Expertin. „Gleichzeitig mit dem Bärlauch und oft ganz in der Nähe wächst aber der gefleckte Aronstab. Und der ist ziemlich stark giftig!“

Bärlauch und gefleckter Aronstab

Bärlauch links und gefleckter Aronstab (hoch-giftig) rechts.

Unterscheiden lässt sich der gefleckte Aronstab zum einen durch die dunklen Flecken auf den Blättern. Jüngere Pflanzen haben aber schon mal nur sehr schwach ausgeprägte Flecken, die man auch übersehen kann.

Die Reibe-Probe hilft weiter

„Zum anderen ist das Blatt des Aronstabes unten am Stielansatz nicht gerade angewachsen, sondern bildet ein umgedrehtes V“, erklärt Anna Kremer. "Und das ist beim Bärlauch anders.“ Und wer ganz sicher gehen will: einmal ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben – dann riecht man sofort den wunderbar frischen Bärlauch-Duft.

Quelle:

  • Wildkräuterexpertin Anna Kremer

Bärlauch-Saison und Verwechslungsgefahr