Christian Klein

Im Schnitt zehn Prozent mehr Gehälter von DAX-Chefs steigen deutlich

Stand: 14.04.2025 17:19 Uhr

Die Gehälter der DAX-Vorstandschefs und -chefinnen sind 2024 kräftig gestiegen. Manche Topmanager kassierten zweistellige Millionenbeträge - obwohl die Unternehmensgewinne im Vergleich nicht so stark stiegen.

Die Vorstandchefinnen und -chefs der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Gehalt bekommen als im Vorjahr. Nach Berechnungen des Handelsblatts verdienten Männer und Frauen an den Unternehmensspitzen insgesamt 231,4 Millionen Euro und damit 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr. 2023 waren die Gehälter zwar ebenfalls gestiegen, jedoch nur um zwei Prozent und 2022 waren sie sogar zurückgegangen.

Im Schnitt bekamen die Chefinnen und Chefs je rund 6,3 Millionen Euro. Topverdiener im vergangenen Jahr war laut Handelsblatt Christian Klein vom Softwarekonzern SAP mit fast 19 Millionen Euro. Vincent Warnery von Beiersdorf verfünffachte sein Gehalt demnach auf fast 13 Millionen Euro. Jeweils mehr als zehn Millionen Euro erhielten Mercedes-Chef Ola Källenius, VW- und Porsche-Chef Oliver Blume und Allianz-Chef Oliver Bäte.

Manche Vorstandschefs bekamen im vergangenen Jahr auch weniger als im Vorjahr, so etwa die Chefin von Merck, Bélen Garijo, BMW-Chef Oliver Zipse oder Siemens-Energy-Chef Christian Bruch.

Gehaltssteigerung ist "überproportional"

Auch die Vorstandsmitglieder profitierten. Die aufsummierten Bezüge der Vorstandsmitglieder der DAX-Unternehmen stiegen laut den Berechnungen um 5,2 Prozent auf insgesamt 893,2 Millionen Euro. Der Zuwachs sei damit deutlich höher ausgefallen als der Anstieg der Nettogewinne der Konzerne - dieser lag 2024 bei nur rund einem Prozent; die Gesamtgewinnsumme betrug 111 Milliarden Euro.

Die enorme Gehaltssteigerung einzelner Topmanager sei "überproportional zum Erfolg der Unternehmen", sagte Sebastian Pacher von der Managementberatung Kienbaum dem Handelsblatt. Die Vergütungssysteme seien nicht immer ausbalanciert. "Sie schlagen bei guter Geschäfts- und Aktienkursentwicklung häufig stärker nach oben aus als bei schlechten nach unten."

Vergütungsberichte von DAX-Konzernen

Die Studie basiert den Angaben zufolge auf den Vergütungsberichten von 38 der 40 DAX-Konzerne. Der Flugzeugbauer Airbus und der Diagnostikkonzern Qiagen wurden nicht berücksichtigt, weil sie ihren Sitz nicht in Deutschland haben und nicht dem hiesigen Aktienrecht unterliegen. Die Zahlen beziehen sich laut "Handelsblatt" auf gewährte und geschuldete Vergütung inklusive der Altersvorsorgebeiträge, die die Firmen für ihre Topmanager zahlen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. April 2025 um 12:00 Uhr.