Eine Frau küsst eine Ikone während eines Gottesdienstes für Franziskus in Lwiw.
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Tod von Papst Franziskus ++ Selenskyj will an Beisetzung teilnehmen ++

Stand: 22.04.2025 12:53 Uhr

Der ukrainische Präsident Selenskyj wird an der Beisetzung von Papst Franziskus teilnehmen. Auch der argentinische Präsident Milei hat offenbar angekündigt, nach Rom zu reisen.

Die wichtigsten Entwicklungen:

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom reisen. Von der Leyen werde an der Beerdigungszeremonie am Samstag  teilnehmen, sagte eine Sprecherin. Auch EU-Ratspräsident António Costa wird seinem Sprecher zufolge zur Beerdigung reisen. 

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte laut russischen Nachrichtenagenturen, dass der russische Präsident Wladimir Putin nicht plane, an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen. Wer Russland bei der Trauerfeier vertritt, steht demnach noch nicht fest. Putin hat zum Ableben des Papstes kondoliert und seine Rolle für die Verständigung zwischen Katholiken und Anhängern der russisch-orthodoxen Kirche hervorgehoben.

Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hat 2023 einen Haftbefehl gegen Putin ausgestellt. Der Kremlchef wird wegen der Deportation ukrainischer Kinder gesucht. Hintergrund ist die von Putin befohlene Invasion des Nachbarlands. In Italien müsste Putin eine Festnahme befürchten.

Nach dem Tod von Papst Franziskus können sich Trauernde in Kondolenzbücher eintragen. Ab Freitagmittag wird das offizielle Kondolenzbuch in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin ausliegen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, werden sich als erste eintragen. Weitere Eintragungen von Vertretern der Verfassungsorgane würden in den darauffolgenden Tagen folgen.

Das Kondolenzbuch am Sitz der Deutschen Bischofskonferenz liegt seit heute im Bonner Münster aus. Im Limburger Dom kann bereits seit gestern schriftlich kondoliert werden.

Nach dem Tod von Papst Franziskus hat das chinesische Außenministerium seine Anteilnahme ausgedrückt und sich für eine fortgesetzte Verbesserung der Beziehungen mit dem Vatikanstaat ausgesprochen. "China ist bereit, gemeinsam mit dem Vatikan die fortlaufende Verbesserung der chinesisch-vatikanischen Beziehungen zu fördern", erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Guo Jiakun.

Unter Franziskus hatte es eine Annäherung zwischen der Kirche und Peking gegeben. Guo betonte die freundlichen Kontakte zum Vatikan unter dem verstorbenen Oberhaupt. "In den vergangenen Jahren pflegten China und der Vatikan konstruktive Kontakte und standen im freundlichen Austausch."

Bei einer Messe in der Kathedrale der philippinischen Hauptstadt Manila haben Hunderte Menschen um den verstorbenen Papst Franziskus getrauert. Sie erinnerten sich an ihn als ein Kirchenoberhaupt, das sich für Arme und Überlebende von Naturkatastrophen einsetzte, die den Inselstaat immer wieder verwüsten.

Franziskus hatte die tief katholisch geprägten Philippinen Anfang 2015 besucht, um Überlebenden des Taifuns "Haiyan" Trost zu spenden, dem Tausende Menschen zum Opfer gefallen waren. Bilder, die ihn regendurchweicht bei stürmischem Wetter zeigen, wie er Überlebenden des Taifuns unablässig zuwinkt und ihnen Küsse zuwirft, haben einen bleibenden Eindruck in dem asiatischen Land hinterlassen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom reisen. Er werde dort an der Trauerfeier teilnehmen, teilte Steinmeiers Sprecherin Cerstin Gammelin der Nachrichtenagentur AFP auf Nachfrage mit.

Steinmeier würdigte Franziskus bereits als "bedeutenden Papst". "Wir alle können dankbar sein für Franziskus und sein segensreiches Wirken", schrieb der Bundespräsident gestern in einem Kondolenzschreiben an den Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Kardinal Re. Steinmeier dankte dem Verstorbenen für dessen Einsatz gerade auch für Benachteiligte, Arme, Ausgegrenzte, Vertriebene und Geflüchtete.

Die Flaggen an Jordaniens staatlichen und öffentlichen Einrichtungen wehen heute auf halbmast. Ministerpräsident Jafar Hassan ordnete eine dreitägige Trauerbeflaggung für den verstorbenen Papst an, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra meldete. Hassan würdigte zudem Franziskus' Bemühungen in der Friedensarbeit und beim interreligiösen Dialog.

König Abdullah II. bezeichnete den toten Papst in seiner Beileidsbekundung an Christen in aller Welt als "Mann des Friedens". Franziskus habe die Kirche mit Freundlichkeit, Demut und Mitgefühl geführt und Menschen zusammengebracht. In einem Kondolenzbrief an den Vatikan schrieb der König, das Vermächtnis des Verstorbenen werde in den Herzen von Millionen Menschen verankert bleiben.

Laut einer Meldung des Vatikans wird Papst Franziskus am Samstag beigesetzt. Die Beisetzung erfolgt in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Zuvor findet im Vatikan ab 10 Uhr die Trauermesse statt. Das teilte der Vatikan nach Beratungen eines Kardinalkollegiums mit.

Der Leichnam von Papst Franziskus wird morgen um 9.00 Uhr in den Petersdom in Rom überführt und aufgebahrt, teilt der Vatikan mit. Die Öffentlichkeit können dann von dem Kirchenoberhaupt Abschied nehmen. Sein Leichnam ist derzeit in einem Sarg in der Kapelle der Residenz Santa Marta aufgebahrt, wo Franziskus während seines zwölfjährigen Pontifikats lebte.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seine Teilnahme am Begräbnis von Papst Franziskus angekündigt. "Wir werden bei der Beerdigung des Papstes sein, wie es sich gehört", sagte das Staatsoberhaupt bei einer Pressekonferenz während eines Besuchs im französischen Überseegebiet Réunion.

Heute sollten die in Rom versammelten Kardinäle über das Datum der Beisetzung Franziskus' entscheiden. Diese müsste zwischen Freitag und Sonntag erfolgen. Der Leichnam des Pontifex könnte Vatikan-Angaben zufolge morgen in den Petersdom überführt werden, wo Gläubige am offenen Sarg Abschied nehmen können.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben aus Kiew an der Beisetzung des verstorbenen Papstes Franziskus teilnehmen. "Das Büro des Präsidenten erwartet den Termin der Beerdigung des Papstes und bereitet den Besuch des Präsidenten in Rom vor, um sich vom Pontifex zu verabschieden", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Präsidialamt.

Der Papst hatte vor gut einem Jahr mit der Äußerung, die Ukraine solle "die weiße Fahne" hissen und mit Russland verhandeln, für Verwirrung und internationale Kritik gesorgt. Der Begriff der "weißen Fahne" wurde als Aufforderung zur Kapitulation verstanden und löste in der Ukraine erboste Reaktionen aus.

Einen Tag nach dem Tod von Papst Franziskus hat der Vatikan erste Bilder des Pontifex im offenen Sarg veröffentlicht. Der Leichnam des im Alter von 88 Jahren verstorbenen Oberhaupts der Katholiken liegt auf den Aufnahmen in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta, neben ihm Männer der Schweizer Garde. Der Pontifex ist in ein rotes Messgewand gekleidet, auf seinen Händen liegt ein Rosenkranz, auf dem Kopf trägt er eine weiße Mitra.

Ein Kardinal betet vor dem Leichnam von Papst Franziskus

Kardinal Pietro Parolin, Vatikanischer Staatssekretär, betet vor dem Leichnam von Papst Franziskus, der in seiner Privatkapelle im Vatikan aufgebahrt ist.

Katholiken in Taiwan haben sich vor einer Kirche in der Hauptstadt Taipeh versammelt, um an den gestern verstorbenen Papst Franziskus zu erinnern. Bei einer feierlichen Messe beteten die Gläubigen und dachten über das spirituelle Erbe des Pontifex nach.

Der frühere Regierungschef Chen Chien-jen sprach von einem tiefen Verlust. Der gläubige Katholik besuchte den Vatikan auf Einladung von Franziskus und früheren Päpsten mehrfach. Papst Franziskus habe die Kirchen in den vergangenen zwölf Jahren zum Erblühen gebracht, er habe bedeutende Beiträge zum Weltfrieden und zur ökologischen Nachhaltigkeit geleistet, sagte Chen. "Wir werden uns an die Lehren erinnern, die er uns gegeben hat: dass wir alle Brüder sind und dass die Liebe zueinander die Welt zu einem friedlicheren Ort macht."

Argentiniens Präsident Javier Milei wird offenbar zum Begräbnis von Papst Franziskus in den Vatikan reisen. Wie argentinische Medien unter Berufung auf Regierungsquellen berichten, stehen die Reisevorbereitungen einer Delegation um Milei schon kurz vor dem Abschluss. Demnach wird Kulturminister Nahuel Sotelo bereits am heutigen Abend als erster Vertreter der argentinischen Regierung nach Rom fliegen.

Das Verhältnis zwischen Milei und Franziskus war von politischen Spannungen geprägt. Der aus Argentinien stammende Papst hatte die Spar- und Kürzungspolitik des Präsidenten kritisiert. Milei warf ihm umgekehrt vor, ein "Modell der Armut" zu bevorzugen. Trotz der Meinungsunterschiede sei es eine Ehre gewesen, das Kirchenoberhaupt kennenzulernen, betonte der Politiker gestern zu Franziskus' Tod.

Aus Respekt vor dem verstorbenen Papst Franziskus hat das mehrheitlich hinduistische Indien eine dreitägige Trauer angeordnet. Die Landesflagge weht heute an allen Regierungsgebäuden auf halbmast. Das solle auch an den beiden kommenden Tagen so beibehalten werden, außerdem am Tag der Beerdigung des Pontifex, teilte das Innenministerium mit.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Offenheit des verstorbenen Papstes Franziskus für Reformen gelobt. Franziskus habe etwa im Vatikan Frauen in leitende Positionen berufen, welche früher nur von Kardinälen ausgefüllt worden seien, sagte Bätzing im Deutschlandfunk. Derartige Entwicklungen seien "nicht mehr umkehrbar".

Zugleich räumte der Bischof von Limburg ein, Franziskus habe die Hoffnungen vieler Menschen auf noch stärkere Reformen nicht erfüllt. So sei die Kurienreform "kleiner ausgefallen" als erwünscht und erhofft. Die Erwartung einer Zulassung von Frauen zu Weiheämtern habe sich nicht erfüllt. Bätzing betonte, Hauptaufgabe des Papstes sei es, die Kirche weltweit zusammenzuhalten. Hier müssten die Denkweisen verschiedener Kulturen berücksichtigt werden. Der verstorbene Papst habe "um seine Möglichkeiten und seine Grenzen" gewusst.

Der Tod des Papstes wirkt sich indirekt auf die Parlamentswahlen in Australien aus. Sowohl Premier Anthony Albanese als auch Oppositionsführer Peter Dutton sagten aus Respekt vor dem Papst die heutigen Wahlkampftermine ab. An Regierungsgebäuden wehten die Flaggen auf halbmast. Für Stimmberechtigte, die aus verschiedenen Gründen am eigentlichen Wahltag, dem 3. Mai, verhindert sind, haben die Wahllokale seit heute geöffnet.

Laut einer Volkszählung aus dem Jahr 2021 sind ein Fünftel der Australier Katholiken. Albanese wurde katholisch erzogen, legte seinen Amtseid als Premier nach der Wahl 2022 jedoch mit einem säkularen Bekenntnis ab, statt auf die Bibel zu schwören. Heute Morgen nahm er an einer Messe zu Ehren des verstorbenen Pontifex in der St. Patrick’s Cathedral in Melbourne teil. "Ich versuche, in der Öffentlichkeit nicht über meinen Glauben zu sprechen", sagte Albanese zu Journalisten. "In Zeiten wie diesen denke ich, dass die Leute sich auf ihre eigene Persönlichkeit berufen, und mein Katholizismus ist ganz sicher ein Teil von mir", fügte er hinzu.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat nach eigenen Angaben zuletzt die Unterstützung von Papst Franziskus genossen. Franziskus hatte Woelki 2021 "große Fehler" insbesondere in seiner Kommunikation bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in seinem Bistum vorgeworfen und ihn in eine fünfmonatige Auszeit geschickt. Anschließend forderte er Woelki auf, ein Rücktrittsgesuch einzureichen. Über dieses Gesuch entschied er jedoch nie, sodass sich das Erzbistum Köln jahrelang in einem ungeklärten Schwebezustand befand.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Zdk), Irme Stetter-Karp, hofft, dass der nächste Papst den von Franziskus eingeleiteten Weg der Öffnung fortsetzen wird. "Wir wünschen uns, dass ein Papst gewählt wird, der die Türen, die Papst Franziskus aufgestoßen hat, weiter öffnet. Wir brauchen eine Führungspersönlichkeit, die Schritt hält mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts", sagte Stetter-Karp im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Sollte ein Konservativer gewählt werden, so wäre das nach ihren Worten für die katholische Kirche in Deutschland eine große Herausforderung. "Wir sind uns natürlich bewusst, dass es Kräfte in der katholischen Kirche gibt, die ganz anders weitergehen wollen, die die Macht der Kleriker erhalten wollen, die in einer zu großen Freiheit der Gläubigen Gefahren sehen für die Einheit der Kirche", sagte Stetter-Karp. Dieses Risiko gebe es, "und es ist nicht klein". Sollte es dazu kommen, müsse man sehen, wie man damit umgehen würde.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist die Vertretung der Laien, der Nicht-Kleriker in den Pfarrgemeinden vor Ort.

Heute sollen in Rom Kardinäle zusammenkommen, um die Beisetzung von Papst Franziskus zu planen. Alle Kardinäle, die sich derzeit in Rom aufhalten, wurden eingeladen, sich um 9 Uhr im Vatikan zu versammeln. Zurzeit können Mitarbeitende und Beamte des Vatikans dem Leichnam des Papstes in der Residenz Santa Marta die letzte Ehre erweisen. Voraussichtlich morgen soll der Leichnam in den Petersdom überführt werden, damit Gläubige dort vom Oberhaupt der katholischen Kirche Abschied nehmen können.

Als Termin für die Beisetzung ist vor allem der kommende Samstag im Gespräch. Daran werden Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt teilnehmen. Im nächsten Monat wird das Konklave zur Wahl des neuen Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche stattfinden.

US-Präsident Donald Trump will an der Beisetzung von Papst Franziskus teilnehmen. Das kündigte er bei einer traditionellen Osterveranstaltung für Kinder am Weißen Haus an.

Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenministerin Hillary Clinton haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre Anteilnahme am Tod von Papst Franziskus zum Ausdruck gebracht. Das Ehepaar würdigte das "bemerkenswerte Leben und Vermächtnis von Papst Franziskus, der sich für Frieden, wirtschaftliche Integration und soziale Gerechtigkeit eingesetzt und den Klimawandel bekämpft hat", hieß es in dem Text.

Das Paar schrieb, das Pontifikat von Franziskus sei außergewöhnlich gewesen und erinnerte an sein Bestreben, "die ganze Welt zu umarmen", einschließlich der Menschen anderer Glaubensrichtungen, derjenigen, die in der Kirche nicht immer willkommen sind, und derjenigen, die Probleme haben. "Durch sein eigenes Beispiel hat er gelehrt, dass die persönliche Suche eines jeden Menschen - auch eines Papstes - nach einem sinnvollen Leben bedeutend und wichtig ist und dass Macht und Politik immer Platz für Mitgefühl und Koexistenz machen müssen", hieß es in der Mitteilung des Politiker-Ehepaars weiter.

Hollywood-Regisseur Martin Scorsese trauert um Papst Franziskus. Sein Tod sei für ihn persönlich ein tiefgehender Verlust, schrieb der 82-Jährige in einer Würdigung, die dem Branchenblatt Variety und anderen US-Medien vorlag. "Ich hatte das Glück, ihn zu kennen, und ich werde seine Präsenz und seine Wärme vermissen. Der Verlust für die Welt ist immens. Aber er hinterlässt ein Licht, das niemals ausgelöscht werden kann", schrieb der Oscar-Preisträger. Er würdigte den verstorbenen Pontifex als "außergewöhnlichen Menschen", der Weisheit und Güte ausstrahlte und Vergebung übte.

Das Kolosseum in Rom oder der Eiffelturm in Paris. Als Zeichen der Trauer und im Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus wurde die Beleuchtung von weltbekannten Sehenswürdigkeiten ausgeschaltet. Der Pontifex war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Menschen blicken in der Abenddämmerung auf den als Zeichen der Trauer um Papst Franziskus unbeleuchteten Eiffelturm in Paris.

Papst Franziskus starb laut Vatikan an den Folgen eines Schlaganfalls. Nun wird über mögliche Nachfolger spekuliert.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 22. April 2025 um 09:32 Uhr.