Eine Forscherin untersucht Proben unter einem Mikroskop

Saarland Schanné-Stiftung unterstützt Erforschung seltener Hirntumore

Stand: 14.04.2025 11:00 Uhr

Die Schanné-Stiftung fördert die Erforschung seltener Hirntumore am Uniklinikum Homburg. Ins Leben gerufen hat die Stiftung Ursula Schanné zusammen mit ihrem Mann Werner. Das Schicksal des 24-jährigen Björn Mertz, der drei Jahre zuvor an einem seltenen Hirntumor starb, hatte ihr keine Ruhe gelassen.

Reporterin: Lea Kiehlneker /Onlinefassung: Dagmar Scherer

In der Wohnung von Petra und Clemens Mertz in Homburg erinnern heute noch viele Fotos an ihren Sohn Björn. Die beiden beschreiben ihn als lebensfrohen, musikbegeisterten Familienmensch. Im Mai 2018 war Björn Mertz an einem Pineoplastom gestorben, einem seltenen, nicht heilbaren Hirntumor.

Schon kurz nach seinem Tod begann seine Familie, sich bei der Krebshilfe zu engagieren. „Björn hat immer gesagt: Wenn ich wieder gesund bin, dann mach ich was. Und das ist unser Motor“, sagt Petra.

Am Anfang stand ein Anruf

Drei Jahre später meldete sich Ursula Schanné bei Familie Mertz. Sie war durch einen Zeitungsartikel auf das Schicksal von Björn aufmerksam geworden. Nachdem sie mehrfach mit der Familie gesprochen hatte, entschloss sich Ursula Schanné, eine Stiftung zu gründen, um die Forschung in der Neurochirurgie am Uniklinikum Homburg zu fördern – der Klinik, in der Björn behandelt wurde und zu der Familie Mertz deshalb einen ganz besonderen Bezug hat.

Hilfe und Kontakte auf dem Weg zur Stiftung

Familie Mertz stellte für Ursula Schanné den Kontakt zur Neurochirurgie an der Homburger Uniklinik her. Es sollte dann noch etwas Zeit ins Land gehen, denn die Gründung einer Stiftung ist mit einigen bürokratischen Hürden verbunden. Doch das hat Ursula Schanné nicht abgeschreckt. Sie hat sich Unterstützung von Rechtsanwalt Andreas Abel geholt. Seine Kanzlei gründet, betreut und berät viele Stiftungen. Normalerweise gegen Honorar, in diesem Fall aber ehrenamtlich. Das Projekt sei ihm einfach ans Herz gewachsen, sagt er.

Die ersten Fördergelder

Gegründet wurde die Stiftung dann 2023. Im Januar diesen Jahres konnten nun erstmals Fördergelder für die ersten beiden Projekte übergeben werden, und zwar an zwei Forscher der Homburger Neurochirurgie. Für Gründerin Ursula Schanné ein wichtiges Ereignis –ebenso wie für den Chef der Abteilung. Es komme kaum vor, dass es Stiftungen für die Erforschung seltener Krankheiten gebe, sagt er.

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Jährliche Förderung über zwei Jahre

Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll jetzt jährlich Fördergeld in die Hirntumorforschung fließen. Aktuell werden damit zwei Projekte unterstützt, die Hirntumoroperationen sicherer machen und die Beurteilung von Tumoren während einer Operation verbessern sollen.

Und auch Familie Mertz freut sich über die gezielte Unterstützung vor Ort.

Ein Thema im "SR 3 Vormittag" am 14.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle