
Saarland Saarlouis rechnet mit hohen Kosten für Sicherheit bei der Emmes
Die Emmes ist eines der größten Feste im Saarland. Doch um die Sicherheit der vielen Besucher zu gewährleisten, müssen Städte immer tiefer in die Tasche greifen. Saarlouis rechnet in diesem Jahr mit Mehrkosten von rund 100.000 Euro bei der Emmes.
Mit Informationen von Herbert Mangold
Mehr als die Hälfte der Saarländerinnen und Saarländer fühlt sich laut dem aktuellen Saarlandtrend nicht mehr so sicher wie vor fünf Jahren – und das auch im öffentlichen Raum. Für Veranstalterinnen und Veranstalter hat das Folgen: Wer seine Besucherinnen und Besucher auf Festen, Festivals und Konzerten in Sicherheit wissen will, muss ein Sicherheitskonzept erarbeiten. Die Kosten dafür müssen die Kommunen allerdings selbst stemmen.

Sechsstellige Kosten für Sicherheitskonzept für Emmes
Die Stadt Saarlouis rechnet alleine für die Emmes mit Mehrkosten von rund 100.000 Euro für Sicherheitsvorkehrungen. Vorgaben für die Sicherheit gebe es keine und das sei Teil des Problems, erklärt Sascha Schmidt, Pressesprecher der Stadt Saarlouis. Derzeit seien die Veranstalter selbst für die Sicherheitskonzepte verantwortlich – und haftbar.
Daher fordert die Stadt, dass Kommunen mit den Sicherheitsvorkehrungen nicht allein gelassen werden und man sich auf Landes- oder Bundesebene auf einheitliche Kriterien verständige. Denn es könne niemand garantieren, dass nie etwas passiere. "Man hat alles abgesichert – nach bestem Wissen und Gewissen – und nichtsdestotrotz passiert irgendwas", so Schmidt.
"Wenn der Veranstalter dann auch noch dafür in Verantwortung genommen wird, dann wird es echt schwierig", führt er weiter aus. Dann, befürchte er, gebe es irgendwann niemanden mehr, der dieses Risiko eingeht und dann gebe es auch immer weniger Veranstaltungen.
Erster Appell von Merziger Oberbürgermeister
Als erster saarländischer Politiker hatte sich vergangene Woche der Merziger Oberbürgermeister Marcus Hoffeld (CDU) mit einem öffentlichen Appell zu Wort gemeldet. Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen seien überzogen und für die Kommunen kaum zu stemmen.
Der Gewerbe- und Unternehmerverband des Saarlandes (GVS) hatte diese Kritik unterstützt. "Wenn bereits kleinere Stadt- und Volksfeste an überzogenen Sicherheitsvorgaben scheitern, steht ein ganzer Wirtschaftszweig auf der Kippe – und mit ihm das öffentliche Leben in unseren Städten und Gemeinden", teilte Timo Lehberger, Vorsitzender des GVS, am Mittwoch mit.
Über dieses Thema hat auch die Sendung "aktueller bericht" am 14.04.2025 im SR-Fernsehen berichtet.
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