
Saarland Die Bundeswehrstandorte im Saarland müssen teuer saniert werden
Die fünf saarländischen Bundeswehrstandorte müssen aufwändig saniert werden. Experten rechnen mit Investitionen von 400 Millionen Euro in den nächsten sechs Jahren. Dabei wird es sich voraussichtlich nicht um konventionelle Bauten handeln.
mit Informationen von Jürgen Rinner
Die militärische Infrastruktur des Saarlandes ist in einem schlechten Zustand. Die Kasernen stammen teils aus den 1930er Jahren und wurden in den vergangenen Jahrzehnten stark vernachlässigt. Nun müsse man umfangreich sanieren.
Das war am Dienstag das Thema einer Infrastrukturbesprechung der Bundeswehrstandorte im Saarland, an der Expertinnen und Experten von Bund, Land und Bundeswehr teilnahmen.
Stuben zu klein und sanierungsbedürftig
Künftig wird man im Saarland mehr Unterkünfte für Soldatinnen und Soldaten brauchen. Denn Deutschland will wieder verteidigungsfähig werden und mehr in sein Militär investieren.
Neben den aktuellen Kasernen an den fünf saarländischen Standorten werden also zusätzliche Gebäude entstehen müssen, erklärt Nancy Sprock-Mahlo, Leiterin des Kompetenzzentrums Baumanagement Wiesbaden im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.

Konventioneller Bau dauert zu lange
Dabei rechnet Sprock-Mahlo nicht mit Bauten in konventioneller Bauweise. Diese zu errichten, dauere rund zehn Jahre von der Planung bis zum fertigen Bezug.
"Wir werden sicherlich auf Interimsunterbringung zurückgreifen müssen, möglicherweise in einer modularen Bauweise, damit es schneller geht", erläutert Sprock-Mahlo. Für die genaue Ausgestaltung sei Kreativität gefragt.
Große Änderungen geplant
Patrick Hoffmann, Baudirektor des Saarländischen Innenministeriums, bekräftigte ebenfalls, dass es viel zu tun gebe. Das betreffe auch das Personal. Das habe man in den letzten Jahren bereits sehr weit aufgestockt und wolle diesen Trend im kommenden Jahr fortsetzen.
Uwe Staab, Kommandeur des Landeskommandos Saarland, mahnte zur Umsicht bei der Neuaufstellung oder Umstrukturierung von Verbänden. Die Infrastruktur der Bundeswehr sei eng verzahnt mit ihrer Organisation. "Wenn sie irgendwelche Dinge anfassen, hat das weitreichende Wirkung", erklärte Staab.
Hohe Kosten erwartet
In den vergangenen vier Jahren wurden rund 43 Millionen Euro in die fünf saarländischen Bundeswehrstandorte investiert. In den kommenden sechs Jahren soll sich die Summe fast verzehnfachen – auf rund 400 Millionen Euro.
Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 08.04.2025 berichtet.
Mehr zur Bundeswehr im Saarland

