Justizvollzugsbeamter im Landgericht Trier

Saarland 49-Jähriger soll in Trier seine Frau getötet haben

Stand: 03.06.2025 15:50 Uhr

Vor dem Landgericht Trier hat am Dienstag ein Prozess gegen einen 49-Jährigen begonnen, der seine Ehefrau getötet haben soll. Anschließend soll der gebürtige Saarländer ihre Leiche wochenlang in einer Regentonne versteckt haben. Im Prozess soll nun geklärt werden, ob es eine Tötung auf Verlangen oder Totschlag war.

Die Tat soll Mitte Oktober vergangenen Jahres in Trier passiert sein: Ein 49-jähriger Mann soll seine Frau getötet und deren Leiche wochenlang in einer leeren Regentonne in der Wohnung aufbewahrt haben. Anfang Dezember hatte sich der Angeklagte dann selbst bei der Polizei angezeigt und behauptete, er habe seine Ehefrau auf deren Wunsch hin getötet: Sie habe sterben wollen. 

Dem 49-Jährigen werde Totschlag vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwalt Eric Samel zum Prozessauftakt am Dienstag. Die Frau sei psychisch krank gewesen und habe mehrere Suizidversuche hinter sich gehabt. Die letzte Zeit habe die 52-Jährige „abgebaut“, nur auf dem Sofa verbracht, die Wohnung habe sie nicht mehr verlassen, so der Oberstaatsanwalt.

Als ihr Ehemann im Oktober vergangenen Jahres entschied, sie mit einem Messer zu töten, habe aber kein ausdrückliches Tötungsverlangen des Opfers vorgelegen, sagte Samel. „Es gibt kein konkretes Bestimmen von ihr, dass er sie an diesem Tag töten sollte.“ Die Frau war mit einem Messerstich in den Oberkörper tödlich verletzt worden.

"Tragische Konstellation"

Bei dem Tatgeschehen handelt es sich nach Angaben des Oberstaatsanwaltes nicht um einen kaltblütigen Mord. Der Klassiker wegen Streits oder Eifersucht treffe hier nicht zu. Es sei eine eher tragische Konstellation. Die Kernfrage des Prozesses sei nun: „War es Tötung auf Verlangen? Oder ein normaler Totschlag?“

Der aus Dillingen stammende Mann kündigte an, im Laufe des Prozesses zu den Vorwürfen und zu seiner Person Angaben machen zu wollen. Am ersten Tag wurde nur die Anklage verlesen. Der Prozess wird am 12. Juni fortgesetzt.

Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 03.06.2025.

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