Luftaufnahme des brennenden Waldgebietes bei Sundern

Nordrhein-Westfalen Mehrere Waldbrände inzwischen unter Kontrolle

Stand: 14.04.2025 11:56 Uhr

Der Regen am Wochenende hat dabei geholfen, den großen Waldbrand in Sundern einzudämmen. In einem schwer zugänglichen Gebiet zwischen Sundern und Arnsberg hatte es auf 55.000 qm Waldfläche gebrannt.

Von Heinz Krischer

In einem Waldstück zwischen Sundern und Arnsberg, der sogenannten "Hellefelder Höhe", brannten rund 55.000 Quadratmeter Wald, so die Feuerwehr. Am Samstagnachmittag wurden die Einsatzkräfte alarmiert, erst 24 Stunden später galt das Feuer als gelöscht.

Das Problem liegt im Bereich von den Baumstümpfen, wo sich noch Glutnester drin befinden

Andreas Becker, stellvertretender Wehrleiter Feuerwehr Sundern

Glutnester, vor allem in Baumstümpfen, sorgten dafür, dass die Löscharbeiten so langwierig waren. Diese können bis zu 500 Grad heiß werden und drohten immer wieder, das Feuer anzufachen. Deshalb war ein Forstmulcher im Einsatz. Damit werden die Baumstümpfe zerkleinert und Glutnester können gelöscht werden.

Wetterbedingungen erschwerten die Löscharbeiten

Insgesamt waren über 600 Einsatzkräfte aus dem Hochsauerlandkreis vor Ort. Feuerwehreinheiten aus der gesamten Stadt Sundern und auch aus Nachbarstädten.

"Für die Feuerwehrleute, die als erste am Einsatzort waren, wurde es plötzlich sehr dramatisch", berichtete Michael Salmen, Sprecher der Sunderner Feuerwehr. Denn der Wind drehte unvermittelt und trieb die Flammen zu den Feuerwehrleuten.

Das Bild zeigt einen Teil des Waldbrands in Sundern.

Noch immer qualmt es an einigen Stellen im Wald in Sundern.

Einige Feuerwehrschläuche musste die Feuerwehr zurücklassen

Verkohlte Feuerwehrschläuche

Einige Feuerwehrschläuche musste die Feuerwehr zurücklassen.

"Sie mussten sich schnellstmöglich in Sicherheit bringen", schilderte der Feuerwehrsprecher. Einige Schläuche konnten sie nicht mitnehmen – Sie blieben verkohlt am Wegesrand liegen. Der immer wieder die Richtung wechselnde Wind war aber nicht die einzige Herausforderung.

Hubschrauber der Polizei unterstützt Löscharbeiten

Das Waldstück war schwer zugänglich – und es gab keine direkte Wasserversorgung. "Wir bauen jetzt gerade ein 55.000 Liter fassendes Becken auf", berichtete Michael Salmen am Samstagabend. "Aus der ganzen Umgebung fahren gerade Landwirte mit ihren Treckern und Güllefässern Wasser hierher, das in das Becken gekippt wird."

Einsatzkräfte der Feuerwehr spritzen mit einem Schlauch Wasser in ein Waldstück

Einsatzkräfte der Feuerwehr spritzen mit einem Schlauch Wasser in ein Waldstück.

Daraus konnten dann die Löscheinheiten das Wasser beziehen. Und auch ein Hubschrauber der Polizei war im Einsatz. Auch er sollte das Wasser aus dem Becken aufnehmen und dann aus der Luft die Löscharbeiten unterstützen.

Aufräumarbeiten schwierig

Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis Sonntagnachmittag hin. Auch heute wird noch aufgeräumt, müssen eingesetzte Geräte und Schläuche gesäubert werden.

Der Regen am Sonntag habe dafür gesorgt, dass zumindest der Funkenflug nicht erneut Bäume in Brand gesetzt habe, sagte Kreisbrandmeister Bernd Krause dem WDR. Denn aus den Glutnestern an den Baumstümpfen flogen bei auffrischendem Wind immer wieder Funken.

Grundsätzlich aber sei die Waldbrandgefahr weiterhin hoch, sagt der oberste Feuerwehr-Mann im Hochsauerlandkreis. Denn der Regen habe nur die oberen Bodenschichten durchnässt und die würden durch Wind und Sonne schnell wieder austrocknen.

Mehrere Waldbrände in NRW

Auch in anderen Gebieten in NRW musste die Feuerwehr ausrücken:

Bei Simmerath südöstlich von Aachen hielt am Samstag ein Waldbrand rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei in Atem. Laut einer Sprecherin der Freiwilligen Feuerwehr Simmerath hatte sich nahe der Bundesstraße 266 zwischen Kesternich und Einruhr am frühen Nachmittag ein Brand ausgebreitet - auf einer Fläche von 60 mal 120 Metern. Auch hier erschwerte der Wind die Brandbekämpfung. Am späten Nachmittag war das Feuer unter Kontrolle, wie es hieß. Die Nachlöscharbeiten wurden aber auf "unbestimmte Zeit" angesetzt.

In Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis brach am späten Samstagnachmittag ebenfalls ein Brand aus: Eine Fläche von etwa 300 Quadratmetern brannte. Die Löscharbeiten liefen noch am frühen Samstagabend, das Feuer war aber unter Kontrolle.

Auch im Waldgebiet Burgholz in Wuppertal rückte die Feuerwehr aus. Im Bereich der L74 zwischen Solingen und dem Kreuz Sonnborn brannte eine Fläche, etwa so groß wie ein Fußballfeld. Die Landstraße war zeitweise in beide Richtungen gesperrt. Nach Angaben eines Sprechers der Feuerwehr Wuppertal waren rund 130 Einsatzkräfte der Feuerwehren Wuppertal und Solingen im Einsatz. Am Samstagabend war das Feuer unter Kontrolle und es wurde noch nachgelöscht.

Quellen:

  • Freiwillige Feuerwehr Sundern
  • Kreisbrandmeister Bernd Krause
  • WDR Reporter vor Ort
  • Nachrichtenagentur DPA

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete WDR1 am 13. April 2025 um 08:05 Uhr.