
Baden-Württemberg Nach Blitzeinschlag: Riesige Magnetfelder ließen Technik im Ulmer Münster runterfahren
Das Ulmer Münster ist beim Unwetter am Samstagabend von einem Blitz getroffen worden. Ein Feuer brach zwar nicht aus. Dennoch gibt es viele technische Schäden.
Dieses Unwetter hatte es in sich: Am Samstagabend verdunkelte sich der Himmel, es wurde stürmisch, der Regen war heftig, ebenso das Gewitter. Die OpenAir-Veranstaltungen des Deutschen Musikfestes wurden sicherheitshalber abgesagt. Es gab massiven Blitzeinschlag im Ulmer Münster - nicht ohne Folgen für die technischen Anlagen. Doch einen Tag später steht fest: Von sehr großen Schäden blieb die Kirche verschont.
Unwetter über Ulm: Menschen suchen Unterschlupf
Ein gewaltiger Blitz schlug in das Ulmer Münster ein. Hunderte Besucher des zeitgleich stattfindenden Deutschen Musikfests retteten sich vor dem Gewitter in anliegende Cafés, suchten Unterschlupf - etwa in einem nahen Restaurant.
Die Gastronomin Dubravka Dragobratovic erzählt, dass sich in Sekundenschnelle eine Menschenmasse in ihrem Restaurant direkt neben dem Münster versammelt habe: "Weil alle natürlich vor diesem Gewitter geflüchtet sind. Es sind wirklich schwere Gegenstände hier in der Luft weggeweht. Man hat auch kurz ein bisschen Angst bekommen, weil es war auch wirklich ein Wind. Es war unglaublich."

In Sekunden haben sich während des Unwetters zahlreiche Menschen in ihr Restaurant geflüchtet, erzählt die Betreiberin Dubravka Dragobratovic.
Zu einem Brand kam es nicht. Auch sichtbare Schäden hat der Blitzeinschlag am Ulmer Münster nicht hinterlassen. Doch der Schein trügt. Direkt nach dem Einschlag gingen im Münsterturm die Lichter aus. Die Elektrik wurde beschädigt. Das wurde nach einer Analyse deutlich.
Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen! Münsterbaumeisterin Heidi Vormann
Blitzeinschlag im Ulmer Münster: Lichtkunst und Lüftung betroffen
Der äußere Blitzschutz hat nach Auskunft der Münsterbaumeisterin Heidi Vormann funktioniert. Nach dem Blitz hatten sich aber riesige Magnetfelder gebildet. Dadurch wurden viele technische Systeme heruntergefahren.
Betroffen sei beispielsweise das Besucherdrehkreuz, so Vormann, außerdem die Lichtkunst im Münsterturm, ebenso die Hauslüftung und ein Rechner in der Münsterbauhütte. Nach und nach sollen die Systeme wieder hochgefahren werden. Manches müsse eventuell ausgetauscht werden.
Münsterbaumeisterin Vormann bilanzierte einigermaßen erleichtert: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen". Ein Fachmann soll noch ermitteln, ob durch die Wucht des Blitzschlags der Blitzschutz selbst beschädigt wurde. Bei den folgenden Untersuchungen soll eventuell auch eine Drohne eingesetzt werden.
Sendung am Mo., 2.6.2025 17:30 Uhr, SWR4 BW Studio Ulm - Nachrichten