
Baden-Württemberg Koalitionsvertrag steht: Diese BW-Politiker haben Chancen auf ein Ministeramt
Union und SPD haben ihren Koalitionsvertrag gerade erst vorgestellt, da werden schon Kandidaten für Ministerposten gehandelt. Vor allem ein BW-Politiker gilt als heißer Kandidat.
Die baden-württembergischen CDU-Politiker Thorsten Frei und Andreas Jung sind als Anwärter auf einen Ministerposten gehandelt worden. Doch nach aktuellem Stand scheint der Klima-Experte Jung leer auszugehen. Ganz anders sieht das bei Thorsten Frei aus - er könnte Chef des Bundeskanzleramts werden.
Mehrere Posten für Frei im Gespräch
Der 51-Jährige war bislang Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Bundestag. Vor der Vorstellung des Koalitionsvertrages kam Frei sogar als Innenminister in Frage. Da dieses Ministerium nun allerdings an die CSU gehen soll, wird der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Schwarzwald-Baar/Oberes Kinzigtal dort wohl nicht im Chefsessel Platz nehmen.

Thorsten Frei (CDU) gilt als heißer Kandidat für den Posten des Kanzleramts-Chefs.
Im Vorfeld war Frei auch schon als künftiger Chef des Bundeskanzleramts im Gespräch - das gilt jetzt fast schon als gesetzt. Damit würde er an der Seite eines möglichen Kanzlers Merz bleiben und eher im Hintergrund Entscheidungen seines Vorgesetzten vorbereiten sowie sich um den Zusammenhalt in der Koalition bemühen.
Im Raum des Möglichen steht indes immer noch, dass Frei gar nicht ins Bundeskabinett wechselt. Stattdessen könnte er Friedrich Merz in der Funktion des Vorsitzenden der Unions-Fraktion im Bundestag beerben.
Für Konstanzer Abgeordneten sieht es schlecht aus
Auch Andreas Jung aus dem Wahlkreis Konstanz wurde schon für ein Ministeramt gehandelt. Der 49-Jährige ist stellvertretender Chef der Bundes-CDU und führt die Landesgruppe der baden-württembergischen Bundestagsabgeordneten. Jung ist außerdem der Klima- und Energieexperte in der CDU und war Co-Vorsitzender der entsprechenden Arbeitsgruppe während der Koalitionsverhandlungen.

Andreas Jung (CDU) sitzt für den Wahlkreis Konstanz im Bundestag. Ein Ministerium wird er wahrscheinlich nicht übernehmen.
Ob er aber pünktlich zum 50. Geburtstag Mitte Mai sein Lieblingsthema als Ressortchef vertreten darf, ist nach Abschluss des Koalitionsvertrags fraglich. Sein Name steht auf einer vielzitierten, aber nicht offiziell bestätigen Liste von Kabinettsmitgliedern. Doch das Umweltressort soll nicht die CDU besetzen, sondern die SPD. Damit dürfte der Mann vom Bodensee wohl ohne Regierungsamt in Berlin bleiben.
Unklare Lage bei SPD-Politikerinnen aus BW
Ob baden-württembergische SPD-Abgeordnete Ministerämter übernehmen, ist derzeit unklar. Lediglich Katja Mast aus Pforzheim, bislang Erste Parlamentarische Geschäftführerin der SPD-Fraktion im Bundestag, wurde schon mit dem Posten der Arbeitsministerin in Verbindung gebracht.
Dass die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, ins Kabinett kommt, gilt als nahezu ausgeschlossen. Mehreren Medien zufolge, wird die Abgeordnete aus dem Wahlkreis Calw/Freudenstadt aber als neue Wehrbeauftragte gehandelt.
Zwei CDU-Frauen könnten Staatssekretärinnen werden
Doch nicht nur Ministerämter sind bei der Regierungsbildung zu vergeben - auch andere Kartendecks werden neu gemischt. Davon könnten zwei Unions-Frauen aus Baden Württemberg profitieren. Sowohl über die stellvertretende Generalsekretärin der Bundes-CDU Christina Stumpp, als auch über die baden-württembergische CDU-Generalsekretärin Nina Warken, hört man, dass sie parlamentarische Staatssekretärinnen werden könnten. Warken wird darüber hinaus für den Posten der Generalsekretärin der Bundes-CDU gehandelt, sollte der jetzige Amtsinhaber Carsten Linnemann in die Regierung wechseln.
Wer indes wohl leer ausgehen wird ist Steffen Bilger, Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Nordwürttemberg. Der 46-Jährige wird dem konservativen Flügel zugerechnet und war schon Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Mittlerweile hat er die Landwirtschaftspolitik zu seinem Thema gemacht. Als Agrarminister kommt Bilger aber wahrscheinlich trotzdem nicht in Frage - das soll nämlich an die CSU gehen.