
Zollstreit mit den USA EU-Kommission legt Zoll-Liste vor
Von Antiquitäten über Batterien und Flugzeugen bis hin zu Zuchtpferden: Im Zollstreit mit den USA hat die EU-Kommission eine Liste von Tausenden US-Waren vorgelegt, auf die in Zukunft neue Zölle gelten sollen.
217 Seiten umfasst die Liste der Produkte, für die die Kommission der Europäischen Union Zölle vorschlägt. Sie beginnt bei der Einführung reinrassiger Zuchtpferde und endet bei Briefmarken mit Sammlerwert und Antiquitäten.
Dazwischen befinden sich Tausende Einzelposten vor allem von industriellen Gütern, aber auch landwirtschaftlichen Produkte: Autos und Flugzeuge, Bildschirme und Batterien gehören ebenso dazu wie Spielwaren und Sportgeräte, lebende Enten, Truthähne und tiefgefrorenes Rindfleisch.
Ausdrücklich ausgenommen sind Produkte, auf die auch die US-Amerikaner keine Zölle erheben, vor allem pharmazeutische Produkte.
Liste noch nicht abschließend
Nach Berechnungen der Kommission umfasst die Liste Waren im Wert von 95 Milliarden Euro. Die angekündigten US-Zölle auf europäische Waren beträfen umgekehrt fast das Vierfache.
Die Liste ist noch nicht endgültig, die Kommission sammelt in den nächsten vier Wochen Stellungnahmen dazu ein, danach legt sie ihren finalen Vorschlag den 27 Mitgliedsländern zur Zustimmung vor. Parallel dazu sollen aber die Verhandlungen mit der US-Regierung weiterlaufen.
Reaktion auf Trumps Zollpolitik
US-Präsident Donald Trump hatte im März Zölle auf Stahl und Aluminium verhängt, Anfang April kamen Zölle in Höhe von 25 Prozent des Preises auf Autos sowie pauschale Zölle auf nahezu alle anderen Einfuhren hinzu.
Diese pauschalen Zölle sind derzeit für 90 Tage ausgesetzt, in Kraft geblieben sind allerdings die Zölle auf Stahl und Autos sowie zehn Prozent Grundzoll. Die EU hat ihrerseits alle Gegenmaßnahmen ausgesetzt, um auf dem Verhandlungsweg zu einer Lösung zu kommen. Zum Stand der Verhandlungen will sich die Kommission nicht äußern.