Neuwagen von Audi auf Transportwaggons der Bahn.

Neuzulassungen Elektroautos stärker gefragt

Stand: 04.06.2025 16:07 Uhr

Im Mai sind deutlich mehr E-Autos neu zugelassen worden als im Vorjahresmonat. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden dagegen weniger Diesel und Benziner verkauft. Das hat mit der Preispolitik der Hersteller zu tun.

Der Elektro-Boom bei den Neuwagen in Deutschland hat sich im Mai fortgesetzt. Mehr als 43.000 Neufahrzeuge mit Batterieantrieb kamen im vergangenen Monat neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Das waren demnach fast 45 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Mit einem Anteil von 18 Prozent an allen Neuzulassungen fuhr nahezu jeder fünfte neue Pkw elektrisch. Insgesamt wurden mit knapp 239.300 im Mai 1,2 Prozent mehr Neuwagen zugelassen als im Vorjahresmonat.

Tesla fällt hinter die Chinesen zurück

Tesla hat trotzdem seine Talfahrt in Deutschland fortgesetzt. Der US-Autobauer setzte nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes nur noch 1210 Fahrzeuge ab, das ist gut ein Drittel weniger als vor Jahresfrist.

Der US-Konzern wurde in Deutschland inzwischen vom chinesischen Wettbewerber BYD überholt. Dessen E-Fahrzeuge legten im Mai um mehr als 800 Prozent auf knapp 1.860 Einheiten zu.

Nach Einschätzung von Constantin Gall von der Beratungsgesellschaft EY haben viele Hersteller den Preisunterschied zwischen Verbrennern und vergleichbaren E-Autos deutlich reduziert. Sie böten zudem sehr attraktive Finanzierungs- und Leasingmöglichkeiten an. Hinzu kämen Steuervergünstigungen für elektrische Dienstwagen, die einen besonders hohen Anteil an den Neuzulassungen ausmachten.

Weiterer Schub für E-Autos erwartet

Experten rechnen für die kommenden Monate mit einem neuen Schub. Die Bundesregierung will Elektromobilität zusätzlich fördern. Einem verabschiedeten Gesetzentwurf zufolge sollen Unternehmen künftig diese Fahrzeuge bereits im ersten Jahr um 75 Prozent abschreiben können, zudem wird die Preisobergrenze von Dienstwagen um 25.000 Euro auf 100.000 Euro erhöht.

Der Autoverband VDA erklärte dazu, das könne "wertvolle und nachhaltige Impulse für die Marktentwicklung der E-Mobilität leisten". Allerdings seien zusätzlich die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen für Privatkunden und den Gebrauchtwagenmarkt nötig, sagte Imelda Labbe, Präsidentin des Importeurs-Verbandes VDIK.

Insgesamt schwacher Automarkt

Insgesamt verharrt der Neuwagenmarkt in Deutschland indes weiter auf niedrigem Niveau. Für die ersten fünf Monate summieren sich die Neuzulassungen aller Hersteller auf 1,15 Millionen Autos, das sind 2,4 Prozent weniger als vor Jahresfrist.

Der deutsche Automarkt bleibt damit nach Angaben des VDA weiterhin etwa ein Viertel unter dem Niveau des Jahres 2019. Neben hohen Neuwagenpreisen belasteten Arbeitsplatzsorgen bei den Verbrauchern und Investitionszurückhaltung bei den Unternehmen den Markt, sagt der EY-Experte Gall.