Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main

Kartellamt-Entscheidung UniCredit-Einstieg bei Commerzbank rechtens

Stand: 14.04.2025 14:06 Uhr

Das Bundeskartellamt hat der UniCredit grünes Licht für den Einstieg bei der Commerzbank gegeben. Die italienische Großbank darf ihren Anteil auf bis zu 29,99 Prozent aufstocken.

Die italienische Großbank UniCredit kann ihren Einstieg bei der Commerzbank weiter vorantreiben. Das Bundeskartellamt gab die Übernahme eines Minderheitsanteils des Frankfurter Geldhauses durch die UniCredit ohne Auflagen frei. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufseherin für die Großbanken hatte eine Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt.

"Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb kommt es zu einer Stärkung der Marktposition der UniCredit im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland", teilte Kartellamtschef Andreas Mundt heute mit. Doch gebe es in allen Bereichen, in denen die beiden Institute tätig seien, "weitere bedeutende Wettbewerber". Deshalb sei die Transaktion von der Bonner Behörde freigegeben worden.

Commerzbank besteht auf Unabhängigkeit

Die Commerzbank reagierte gelassen auf die Entscheidung: Das Geldhaus nehme den Beschluss zur Kenntnis, der nichts an der grundsätzlichen Situation ändere, teilte die Bank mit. Die Commerzbank hatte der UniCredit nach dem Einstieg der Italiener im vergangenen Jahr die kalte Schulter gezeigt und besteht auf ihrer Unabhängigkeit. Das Vorgehen des Mailänder Instituts sieht sie gar als feindlich an.

UniCredit ist mit bisher 9,5 Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem Bund, der zwölf Prozent hält. Die Italiener haben sich zudem über Optionen und andere Derivate nach eigenen Angaben bereits Zugriff auf weitere 18,5 Prozent an dem DAX-Unternehmen gesichert. Ein Tausch in Aktien wäre aber erst nach Erhalt aller dazu nötigen Genehmigungen möglich.

Finanzminister bekräftigt Vorbehalte

Ungeachtet der Zustimmung des Kartellamtes hat die Bundesregierung ihre ablehnende Haltung zu einer Übernahme des Frankfurter Instituts bekräftigt. "Die Bundesregierung unterstützt die auf Eigenständigkeit ausgerichtete Strategie der Commerzbank und die im Februar bekannt gegebenen ambitionierten finanziellen Ziele", sagte ein Sprecher des Finanzministeriums heute in Berlin.

"Die Bundesregierung hat wiederholt deutlich gemacht, dass sie ein unabgestimmtes und unfreundliches Vorgehen ablehnt und feindliche Übernahmen im Bankensektor nicht angemessen sind, insbesondere wenn es um systemrelevante Veränderungen geht", fügte der Sprecher hinzu.