
Netzkosten sollen sinken Bundesnetzagentur plant Entlastung von Stromkunden
Die Bundesnetzagentur will die Vergütung für die dezentrale Einspeisung von Strom schrittweise abschaffen. Für Unternehmen und Verbraucher könnte das Milliardeneinsparungen bedeuten.
Die Bundesnetzagentur will Stromkunden durch Einsparungen bei den Netzentgelten über drei Jahre um insgesamt 1,5 Milliarden Euro entlasten. Die derzeitige Vergütung für die dezentrale Einspeisung von Strom solle ab 2026 schrittweise verringert und ab 2029 ganz eingestellt werden, teilte die Aufsichtsbehörde mit.
Die bestehenden Regelungen laufen zum 31. Dezember 2028 aus. Um den Betreibern von dezentralen Erzeugungsanlagen ausreichend Zeit zur weiteren Planung einzuräumen, wählt die Bundesnetzagentur statt einer sofortigen Abschaffung den schrittweisen Ansatz.
"Eine Subvention von Kraftwerken durch sogenannte vermiedene Netzentgelte zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher ist nicht mehr zeitgemäß", erklärte Behördenchef Klaus Müller. Solar- und Windanlagen fallen nicht darunter.
"Subvention zu Lasten der Verbraucher"
Die Vergütung lässt sich als eine Art Bonuszahlung für kleinere konventionelle Kraftwerke verstehen. Sie war vor rund 25 Jahren in der Annahme eingeführt worden, lokal erzeugter Strom werde auch lokal verbraucht und senke damit die Netzkosten.
Diese Annahme stimme jedoch "immer weniger", heißt es von der Bundesnetzagentur. Auch dezentral erzeugter Strom werde immer häufiger über längere Strecken transportiert. Diese sogenannten vermiedenen Netzentgelte würden von Stromverbrauchern über die allgemeinen Netzentgelte getragen und summierten sich auf jährlich rund eine Milliarde Euro. Im bundesweiten Schnitt würden die vermiedenen Netzentgelte ungefähr drei Prozent der Netzkosten ausmachen.
Müller erklärte, die Subvention "zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher" sei "nicht mehr zeitgemäß". Aktuell zahlen Stromverbraucher die Vergütung über die allgemeinen Netzentgelte.