
Lage im Nahen Osten ++ Auswärtiges Amt rät auch von Reisen nach Dubai ab ++
Das Auswärtige Amt rät davon ab, in die Staaten der Golfregion zu reisen. Irans oberster religiöser Führer Ajatollah Ali Chamenei hat in einer Botschaft Israel Rache für den Großangriff geschworen. Die Entwicklungen zum Nachlesen.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Auswärtiges Amt rät von Reisen in die Golfregion ab
- Ajatollah Ali Chamenei schwört Rache
- Israel meldet Start iranischer Raketen
- Israel: Iranische Atomanlage in Isfahan getroffen
- Iran meldet abendliche Angriffe Israels
- Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen
- Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel
- Israel schließt Botschaften und Konsulate
- Neue israelische Angriffswelle im Iran
- Iran wertet Angriff Israels als Kriegserklärung
- Israel wehrt ersten Gegenangriff offenbar ab
- Iran greift Israel mit Drohnen an
- Ölpreise ziehen stark an
- Offenbar Armeechef im Iran getötet
- Israel greift Ziele im Iran an
Ende des Liveblogs
Wir beenden den Liveblog vom Freitag an dieser Stelle. Alle Entwicklungen zum Konflikt in Nahost gibt es weiter auf tagesschau.de.
Iran bestätigt 78 Tote bei israelischem Angriff
Der Iran hat bestätigt, dass es bei den massiven israelischen Angriffen auf das Land Dutzende Tote gab. "Bisher wurden 78 Menschen, darunter hochrangige Militärs, getötet und über 320 weitere verletzt. Die überwiegende Mehrheit davon waren Zivilisten, darunter Frauen und Kinder", sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.
Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist in New York zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Dort erklärte der israelische Gesandte, Geheimdienstinformationen hätten bestätigt, dass der Iran kurz davor gewesen sei, genug angereichertes Material zum Bau von mehreren Atombomben zur Verfügung zu haben. Diplomatische Bemühungen seien gescheitert.
Der Gesandte des Iran beschuldigte vor dem Gremium die USA, Israel politisch und mit Geheimdienstinformationen unterstützt zu haben. "Die Mitschuld der USA an diesem Terroranschlag steht außer Zweifel", sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani. Israel habe den Iran "mit voller nachrichtendienstlicher und politischer Unterstützung der USA" angegriffen, sagte der Botschafter weiter. "Wir werden nicht vergessen, dass unser Volk durch die israelischen Angriffe mit amerikanischen Waffen sein Leben verloren hat. Diese Aktionen kommen einer Kriegserklärung gleich." Der US-Vertreter wies dies zurück. Man sei zwar vorab informiert gewesen, habe Israel aber nicht militärisch unterstützt.
Der Chef der Chef der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA), Rafael Grossi, erstattete dem Gremium Bericht. Er erklärte, Israel habe bei seinen Großangriffen den oberirdischen Teil der wichtigsten Atomanlage der Islamischen Republik in Natans zerstört. Die gesamte elektrische Infrastruktur der Anlage und die Notstromaggregate seien zerstört worden sowie ein Bereich, in dem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent hergestellt worden sei. Die unterirdische Anlage mit Zentrifugenhallen scheine nicht getroffen worden zu sein, erklärte er. Doch könnte der Stromausfall die dortige Infrastruktur beschädigt haben, ergänzte Grossi. Schäden würden auch aus Isfahan und Forno gemeldet.
Hisbollah-Anhänger im Libanon feiern iranischen Gegenschlag
Anhänger der Hisbollah im Libanon haben den iranischen Raketenbeschuss gegen Israel mit Autokorsos auf den Straßen gefeiert. Auf Bildern des libanesischen TV-Senders Al-Dschadid war zu sehen, wie Dutzende Menschen auf Motorrollern, mit Autos und anderen Fahrzeugen hupend durch die Straßen der als Dahija bekannten Vororte der Hauptstadt Beirut fuhren. Sie hielten dabei unter anderem Fahnen der Hisbollah und die iranische Flagge in die Luft.
Auf weiteren Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie sie sich nahe der iranischen Botschaft versammelten. Augenzeugen in der Küstenstadt Tyros im Südlibanon berichteten, dass die Menschen auf Balkonen und an offenen Fenstern feierten, als die iranischen Raketen in Richtung Israel am Himmel zu sehen waren.
Die libanesische Hisbollah ist einer der wichtigsten nicht staatlichen Verbündeten des Irans. Sie gilt seit dem Krieg mit Israel im vergangenen Herbst als stark geschwächt. Israel tötete dabei einen Großteil ihrer Führungsregie, darunter auch den langjährigen Generalsekretär Hassan Nasrallah.
Eskalation im Nahen Osten belastet die Börsen
Die kriegerische Eskalation in Nahost hat am Freitag die US-Börsen belastet. Auf die israelische Bombardierung von Atomanlagen und Militärs im Iran reagierte dessen Regierung inzwischen mit Gegenschlägen. Der New Yorker Leitindex Dow büßte letztlich 1,79 Prozent auf 42.197,79 Punkte ein. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,13 Prozent auf 5.976,97 Zähler, und der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 verlor 1,29 Prozent auf 21.631,04 Zähler.
Sophie von der Tann: "Wir konnten heftige Explosionen hören"
Laut ARD-Korrespondentin Sophie von Tann ist der Luftalarm in Tel Aviv inzwischen beendet worden. Es habe offenbar mehr als 20 Verletzte gegeben, sagte sie in den tagesthemen. Während der Angriffe Irans auf die Stadt seien überall Explosionen zu hören gewesen. Es habe auch direkte Einschläge gegeben.
ARD-Korrespondentin Katharina Willinger erklärte, dass es sich bei nächtlichen Raketenangriffen um jene Vergeltungsschläge handeln dürfte, die der Iran angekündigt hatte. Laut den iranischen Behörden sollen in der Nacht mehr als 500 Raketen abgefeuert worden sein, sagte sie in den tagesthemen. Inwieweit diese Angriffe weiter hochgefahren werden können, sei allerdings unklar, da hochrangige iranische Militärs bei den israelischen Angriffen getötet wurden.
Libanon schließt Luftraum bis Samstagmorgen
Wegen der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat der Libanon seinen Luftraum bis Samstagmorgen geschlossen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Verkehrsministerium berichtete, gelte die Schließung bis 6.00 Uhr (Ortszeit; 5.00 Uhr MESZ). Zuvor hatten bereits der Irak und Jordanien angekündigt, ihre jeweiligen Lufträume vorübergehend zu schließen.
Israels Militär spricht von weniger als 100 Raketen
Der Iran hat dem israelischen Militär zufolge weniger als 100 Raketen auf Israel abgeschossen. Die meisten davon seien abgefangen worden oder hätten ihr Ziel verfehlt, teilt das Militär auf X mit. Eine begrenzte Anzahl von Gebäuden sei beschädigt worden, einige davon durch Granatsplitter durch die Abfangaktionen.
IAEA: Iran hat Angriffe auf Atomanlagen gemeldet
Die israelischen Angriffe auf Ziele im Iran haben laut einer iranischen Mitteilung an die Internationale Atombehörde (IAEA) die Atomanlagen in Fordo und Isfahan im Zentrum des Landes getroffen. Dies gab der Chef der UN-Atombehörde IAEA, Rafael Grossi, am Freitag in einer Videoschalte mit dem UN-Sicherheitsrat bekannt.
Netanjahu ruft Iraner zum Aufstand auf
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu das iranische Volk zum Aufstand gegen die Führung in Teheran aufgerufen. Ziel der israelischen Operation sei nicht nur, die nukleare und ballistische Bedrohung durch das "islamische Regime" für Israel zu beseitigen, sondern "zugleich den Weg für euch zu ebnen, eure Freiheit zu erlangen", sagte Netanjahu in einer Video-Botschaft an das "stolze iranische Volk".
Die Führung in Teheran sei "niemals schwächer als jetzt" gewesen. "Dies ist eure Gelegenheit, aufzustehen und eure Stimmen zu erheben", fügte der israelische Ministerpräsident hinzu. Zugleich wiederholte er, dass sich Israels Angriffe nicht gegen das iranische Volk richteten, sondern nur "gegen das mörderische islamische Regime, das euch unterdrückt und verarmen lässt".
Die Zeit sei gekommen, dass sich das iranische Volk um seine Flagge und sein historisches Erbe versammelt, indem es für seine Freiheit von diesem "bösen und unterdrückerischen Regime" aufsteht.
Menschen können Bunker laut Heimatschutz verlassen
Trotz einer erwarteten weiteren Welle iranischer Raketenangriffe können die Menschen in Israel ihre Bunker und Schutzräume vorerst wieder verlassen. Sie sollten aber bis auf weiteres in der Nähe der Schutzräume bleiben, teilte der israelische Heimatschutz am Abend mit.
Der israelische Rettungsdienst meldete nach den ersten Angriffswellen des Irans mehr als ein Dutzend Verletzte. Den bisherigen Angaben zufolge wurden die Menschen nur leicht verletzt.
Es gebe Berichte über sieben Einschlagsorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Auch mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. In den Berichten war vom Großraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede.
Israels Rettungsdienst meldet sieben Verletzte
Nach dem Beginn iranischer Raketenangriffe auf Israel hat die israelische Feuerwehr mehrere "schwere" Zwischenfälle gemeldet. In der Region Dan nahe Tel Aviv kämpften Feuerwehrleute gegen ein Feuer in einem Hochhaus und versuchten, eingeschlossene Menschen zu befreien, erklärte ein Sprecher. Der israelische Rettungsdienst meldete sieben Verletzte im Zentrum des Landes.
Auswärtiges Amt rät von Reisen in Staaten der Golfregion ab
Nach den gegenseitigen Luftangriffen zwischen Israel und dem Iran rät das Auswärtige Amt nun von allen nicht notwendigen Reisen in die gesamte Golfregion ab. Am Abend wurden die Reisehinweise im Internet für folgende Staaten entsprechend geändert: Vereinigte Arabische Emirate mit dem beliebten Urlaubsort Dubai, Saudi-Arabien, Bahrein, Katar, Kuwait, Oman und Jordanien. Für ganz Israel hatte das Ministerium schon am Nachmittag eine Reisewarnung ausgesprochen. Das ist eine noch höhere Alarmstufe für Länder, in denen eine Gefahr für Leib und Leben besteht. Auch das bedeutet aber kein Reiseverbot.
Für den gesamten Iran und den Jemen gab es schon vor der aktuellen Eskalation der Lage eine Reisewarnung. Dasselbe gilt für Teile des Libanons und des Iraks. Für diese beiden Länder rät das Auswärtige Amt auch grundsätzlich von Reisen ab.
Iran berichtet von dritter Angriffswelle auf Israel
Der Iran hat dem staatlichen Fernsehen zufolge eine dritte Raketenangriffswelle auf Israel gestartet.
UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung verschoben
Eine UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung Israel und Palästina ist dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zufolge verschoben worden. Die Konferenz, die von Frankreich und Saudi-Arabien geleitet werden sollte, sollte vom 17. bis 20. Juni in New York stattfinden.
Iran spricht von zweiter Welle bei Gegenangriff
Der Iran hat bei seinem Gegenangriff eine zweite Welle von Raketen auf Israel gefeuert. Diese befänden sich auf dem Weg zu ihren Zielen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Die israelische Armee bestätigte eine zweite Angriffswelle. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Die Revolutionsgarden bestätigten den Beginn der Operation. Nach eigenen Angaben zielte die Elitestreitmacht dabei auf Dutzende militärische Ziele und Luftwaffenstützpunkte.
Israel meldet Zerstörung der Uran-Umwandlungsanlage in Isfahan
Israel hat nach Militärangaben eine Anlage zur Uran-Umwandlung in der iranischen Stadt Isfahan bei einem Angriff zerstört. Bei dem Angriff israelischer Kampfjets sei "eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört worden", erklärte die israelische Armee am Freitagabend. Iranische Medien hatten zuvor eine "enorme Explosion" in Isfahan gemeldet.
Putin bietet sich als Vermittler an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den israelischen Angriff auf den Iran verurteilt und sich gleichzeitig als Vermittler angeboten. In Telefongesprächen mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu habe Putin das israelische Vorgehen verurteilt, das gegen die UN-Charta und internationales Recht verstoße, erklärte der Kreml. Gleichzeitig habe Putin Netanjahu seine Bereitschaft erklärt, "Vermittlungsarbeit zu leisten", um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Ajatollah Ali Chamenei schwört Rache
Während der iranischen Angriffe auf Israel hat der oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei Botschaft veröffentlicht. In dieser schwor er Rache für die vorangegangenen israelischen Großangriffe auf Ziele im Iran. Die Streitkräfte der Islamischen Republik seien bereit zum Gegenangriff, erklärte er. "Denkt nicht, dass sie zuschlagen und es dann vorbei ist. Nein. Sie haben das Werk begonnen und mit dem Krieg angefangen. Wir werden nicht zulassen, dass sie heil mit diesem großen Verbrechen davonkommen, das sie verübt haben.
Luftalarm in Tel Aviv und Jerusalem
In Tel Aviv und Jerusalem ist Augenzeugen zufolge Luftalarm ausgelöst worden. Über Tel Aviv sei eine Explosion zu hören gewesen, sagt ein Augenzeuge. Auch im Himmel über Jerusalem waren Detonationen zu hören.
Die israelische Armee teilte mit, hörbare Explosionen stammten von der Luftabwehr oder von Einschlägen. Über größere Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Israel meldet Start iranischer Raketen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Start iranischer Raketen Richtung Israel registriert. Es wurde Luftalarm in mehreren Landesteilen ausgelöst und die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Es seien "Dutzende" Raketen abgefeuert worden, erklärte die Armee. Die Abwehr sei aktiv.
Zuvor hatte der Iran über die staatliche Nachrichtenagentur Irna gemeldet, dass er mit einem massive Raketenbeschuss begonnen habe. Es seien Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert worden, die Regierung kurz danach.
Ägypten stoppt weitere Aktivisten auf Gaza-Protestmarsch
Rund 400 internationale Aktivisten auf dem "Global March to Gaza" sind ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge in der Stadt Ismailia nahe des Suezkanals festgesetzt worden. Ihre Reisepässe seien beschlagnahmt worden. Sie sollen über den Flughafen der Hauptstadt Kairo zurück in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Aktivisten aus aller Welt planen ab Sonntag in Solidarität mit den Palästinensern mehrtägige Protestaktionen am ägyptischen Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen
Israel plant offenbar nicht, iranische Führung zu töten
Israel plant nach Angaben des nationalen Sicherheitsberaters Tzachi Hanegbi aktuell nicht, die iranische Führung zu töten. Es gebe "derzeit keine Pläne", das religiöse Oberhaupt Ali Chamenei und "seine Leute" zu töten, sagte Hanegbi dem israelischen Sender Channel 12.
Iran will zwei Jets der Israeli abgeschossen haben
Die iranischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge zwei israelische Kampfjets abgeschossen. Dies gab der stellvertretende Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Armee bekannt, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Auch Drohnen seien abgefangen worden. Wo genau die Jets abgestürzt sein sollen, wurde nicht bekannt.
Was mit den Piloten passiert sei, sei unklar, berichtete die iranischen Nachrichtenagentur Irna. Das Staatsfernsehen berichtet über einen abgefangenen Jet, der Pilot sei festgenommen worden. Diesen Bericht dementiert das israelische Militär.
Frankreich will Israel beistehen
Frankreich will sich an der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe beteiligen. "Wir werden an der Verteidigung Israels teilnehmen, wenn der Iran Vergeltung übt", kündigte Präsident Emmanuel Macron an. Die Unterstützung Israels habe jedoch Grenzen. Eine französische Beteiligung an Einsätzen gegen den Iran schließt Macron aus.
Atomanlage in Isfahan laut israelischen Angaben getroffen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die iranische Atomanlage Isfahan bei einem Angriff getroffen. Das sagte Armeesprecher Effie Defrin vor Medienvertretern. Der Ausmaß des Schadens war zunächst nicht bekannt.
In der Anlage sind Tausende Nuklearwissenschaftler beschäftigt. In Isfahan befinden sich außerdem drei chinesische Forschungsreaktoren und Labore, die mit dem Atomprogramm des Landes in Verbindung stehen.
Rakete aus dem Jemen schlägt im Westjordanland ein
Eine Rakete aus dem Jemen ist im israelisch besetzten Westjordanland eingeschlagen. Das teilte das israelische Militär mit. Das Geschoss ging in der Umgebung von Hebron nieder, ohne dass die israelische Luftabwehr Abfangraketen abgefeuert hätte. In der Region heulten die Sirenen. Der Vorfall werde von der Armee noch überprüft, hieß es in der Mitteilung weiter.
Nach Angaben des Rettungsdienstes Roter Halbmond wurden drei palästinensische Kinder durch Splitter verwundet. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor.
Israel: Keine vollständige Zerstörung von Irans Atomprogramm möglich
Das iranische Atomprogramm kann Israels Nationalem Sicherheitsberater zufolge durch einen Militäreinsatz nicht vollständig zerstört werden. Es könnten jedoch die Konditionen für ein langfristiges Abkommen unter Führung der USA geschaffen werden, die das Atomprogramm vollständig vereiteln könne, sagte Tzachi Hanegbi im israelischen Fernsehsender Channel 13.
Julio Segador: Netanjahu kommt militärischer Erfolg gelegen
Dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu kommt der militärische Erfolg zurzeit sehr gelegen, sagt ARD-Korrespondent Julio Segador. Denn sowohl innenpolitisch als auch international stehe Netanjahu unter erheblichem Druck, so Segador.
Mindestens 96 Tote bei israelischen Angriffen im Iran
Im Zuge des israelischen Großangriffs auf den Iran sind Berichten zufolge mindestens 96 Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur Isna berichtete von 18 Toten in der Provinz Ost-Aserbaidschan im Nordwesten des Landes. In der Provinz Teheran kamen laut übereinstimmenden Medienberichten mindestens 78 Menschen ums Leben. Offizielle Angaben zur Anzahl der Toten und Verletzten im Iran liegen derzeit noch nicht vor.
Iran meldet weitere Angriffe Israels
Israel setzt seine Angriffe im Iran nach eigenen Angaben fort. Ziele seien mobile Raketenstartplattformen und Infrastruktur zum Start von Drohnen. Iranischen Medienberichten zufolge wurden israelische Raketen südlich von Teheran abgefangen. Zwei laute Explosionen seien in der Gegend der Atomanlage Fordo zu vernehmen gewesen. Außerdem sei der schiitische Wallfahrtsort Ghom angegriffen worden.
Berichte über neue Angriffe bei Teheran
Es gibt Berichte über neue israelische Angriffe nahe der iranischen Hauptstadt Teheran. Im Süden der Millionenmetropole wurde die Luftabwehr aktiviert, wie die Nachrichtenagentur Mehr berichtete. Zudem gab es Berichte über Explosionen im westlichen Teil der Hauptstadt. Diese ereigneten sich in der Nähe eines beliebten Parks und Außenbezirken der Megastadt. Die Hintergründe der neuen Angriffe waren zunächst unklar.
Trump: Ausmaß der Schäden unklar
US-Präsident Donald Trump hat in einem Telefon-Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, es sei unklar, ob der Iran nach den israelischen Angriffen noch über ein Atomprogramm verfüge. Er sei nicht besorgt, dass die israelischen Angriffe einen die ganze Region umfassenden Krieg auslösen könnten. Die für Sonntag geplante Fortsetzung der Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über dessen Atomprogramm stünden zwar noch an, es sei jedoch ungewiss, ob sie tatsächlich stattfinden würden.
"Ich habe versucht, dem Iran Demütigung und Tod zu ersparen", erklärte der US-Präsident. Er betonte, es sei für den Iran nicht zu spät, eine Vereinbarung zu treffen.
Israel hat laut Netanjahu USA vorab informiert
Israel hat die USA nach eigenen Angaben im Voraus über den Angriff auf den Iran informiert. "Sie wussten von dem Angriff", erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Was sie jetzt tun werden? Das überlasse ich Präsident Trump. Er trifft seine Entscheidungen unabhängig", sagt er weiter.
Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump sagt er: "Ich werde nicht für ihn sprechen. Er tut das sehr überzeugend und bestimmt. Er hat gesagt, dass der Iran keine Atomwaffen haben kann und keine Anreicherungsfähigkeiten haben darf."
Revolutionsgarde droht Israel Vergeltung an
Nach den beispiellosen israelischen Luftangriffen auf den Iran hat der neue Chef der iranischen Revolutionsgarden Israel mit massiver Vergeltung gedroht. Für Israel würden sich "bald die Tore zur Hölle öffnen", sagte Mohammed Pakpur nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna. "Dem kriminellen und illegitimen zionistischen Regime steht ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal bevor, mit enormen und zerstörerischen Konsequenzen", sagte er.
Israels Militär stationiert Truppen in "allen Kampfgebieten"
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Erwartung eines großen iranischen Vergeltungsangriffs damit begonnen, Truppen in "allen Kampfgebieten" in Israel zu stationieren. Zudem würden Reservisten aus verschiedenen Militäreinheiten mobilisiert, um "Vorbereitungen für die Verteidigung und Offensive" zu treffen, teilten die israelischen Streitkräfte mit.
USA verlagern Kriegsschiffe
In Vorbereitung auf eine mögliche Vergeltung durch Teheran nach israelischen Angriffen im Iran verlegen die USA Kriegsschiffe im Nahen Osten. Die US-Marine habe den Zerstörer "USS Thomas Hudner" angewiesen, in Richtung östliches Mittelmeer zu fahren, hieß es aus US-Regierungskreisen. Zudem sei ein weiterer Zerstörer aufgefordert worden, sich in Bewegung zu setzen, um bei Bedarf verfügbar zu sein.
Die Marine verfügt über weitere Schiffe, die sie in den Nahen Osten entsenden könnte, insbesondere ihre Flugzeugträger und die sie begleitenden Kriegsschiffe. Die "USS Carl Vinson" liegt derzeit im Arabischen Meer - der einzige Flugzeugträger in der Region. Der Flugzeugträger "USS Nimitz" befindet sich aktuell im Indopazifik und könnte, falls notwendig, in den Nahen Osten verlegt werden, wie es aus US-Kreisen hieß. Die "USS George Washington" habe gerade ihren Hafen in Japan verlassen und könnte ebenfalls in die Region geschickt werden.
Israel ist offenbar für weitere Angriffe bereit
Nach israelischen Großangriffen auf nukleare und militärische Anlagen im Iran hat Israels Militär weitere Aktionen in Aussicht gestellt. Die Operation stehe "noch am Anfang", erklärte Armeesprecher Effie Defrin. Demnach wurde die Atomanlage Natans in der Nacht "erheblich beschädigt". Bei den Angriffen wurden auch mehrere ranghohe iranische Kommandeure getötet, darunter der Befehlshaber der mächtigen Revolutionsgarde, Hussein Salami, der Generalstabschef Mohammed Bagheri und Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh, der Chef des Raketenprogramms der Revolutionsgarde.
Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen
Nach den schweren israelischen Luftangriffen auf zahlreiche Ziele im Iran berät der UN-Sicherheitsrat heute in einer Dringlichkeitssitzung über die Lage. Das Treffen findet um 21.00 Uhr MESZ statt, wie der Vorsitz des Sicherheitsrats mitteilte. Nach Diplomatenangaben wurde die Sitzung vom Iran beantragt und wird von Russland und China unterstützt.
IAEA-Sondersitzung zu Angriffen auf Irans Atomprogramm
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) wird in einer Sondersitzung über die israelischen Angriffe auf das iranische Atomprogramm beraten. Dazu trete der Gouverneursrat am Montag in Wien zusammen, sagten mehrere Diplomaten der Nachrichtenagentur dpa.
Katharina Willinger: Angriffe erstrecken sich über weite Teile des Landes
Die Angriffswellen der israelischen Luftwaffe auf den Iran erstrecken sich laut ARD-Korrespondentin Katharina Willinger auf weite Teile des Landes. Ihren Erkenntnissen nach ist die Täbris im Nordwesten unter Feuer genommen worden. Man könne davon ausgehen, dass sich dort die iranische Luftabwehr befinde. Aber auch die Stadt Schiras im Süden sei getroffen worden.
Christian Limpert: Die Frage "Warum gerade jetzt" bleibt unbeantwortet
Laut ARD-Korrespondent Christian Limpert bleibt die Frage, warum Israel ausgerechnet in den vergangenen Stunden den Iran angegriffen hat, weiter offen. Regierungsnahe Experten vermuten demnach, dass die Regierung aufgrund der Berichte ihrer Geheimdienste zur Überzeugung gelangt sei, dass der Iran geschwächt sei - und damit die Gelegenheit günstig. Kritiker würden dagegen vermuten, die Gründe lägen im Kabinett selber. Regierungschef Netanjahu wolle ablenken von innenpolitischen Problemen. Viele Menschen in Israel seien überrascht, dass Israel gerade jetzt die Angriffe so schnell durchgeführt hat, so Limpert.
Sirenenalarm in Nordisrael
Im Norden Israels haben am Freitag nach Angaben der israelischen Armee die Sirenen geheult - mehrere Stunden nach der israelischen Angriffswelle auf den Iran. Es war zunächst nicht klar, wodurch der Alarm in mehreren Ortschaften und Gebieten in der Nähe zur libanesischen Grenze und zu den von Israel annektierten Golanhöhen ausgelöst wurde.
Offizielle Reisewarnung des Auswärtiges Amtes
Das Auswärtige Amt hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran und Gegenangriffen eine Reisewarnung für ganz Israel ausgesprochen. Das Ministerium änderte seine Reisehinweise im Internet entsprechend und verwies darauf, dass in Israel "jederzeit mit weiteren Angriffen durch Drohnen und mit Raketenbeschuss gerechnet werden" müsse.
Reeder fürchten um Handelsschiffe
Nach Israels Angriff auf den Iran fürchten deutsche Reedereien eine zunehmende Gefährdung der Handelsschifffahrt. "Ein regionaler Flächenbrand könnte weitere Staaten sowie zentrale maritime Verkehrsadern erfassen", heißt es in einer Stellungnahme des Verbands Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg. Die jüngste Eskalation erhöhe das Risiko weiterer Übergriffe.
Durch den Nahen Osten verlaufen wichtige Seehandelswege. Dort gibt es mehrere Engpässe: die Straße von Hormus zwischen dem Iran und dem Oman, das Rote Meer sowie die Meerenge Bab al-Mandab, die das Rote Meer im Süden mit dem Golf von Aden verbindet.
Iranische Medien: 78 Tote in Teheran
Bei den israelischen Angriffen sind in Teheran iranischen Medien zufolge mindestens 78 Menschen getötet worden. 329 Menschen sollen verletzt sein. Offizielle Angaben von Behörden zu zivilen Opfern gibt es bislang noch nicht.

Israel hat nach eigenen Angaben rund 100 Ziele im Iran angegriffen, darunter auch die Hauptstadt Teheran.
Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete. "Deutsche Staatsangehörige, die sich derzeit im Gazastreifen oder im Westjordanland aufhalten, sollten - sofern möglich - ausreisen", heißt es im aktuellen Reise- und Sicherheitshinweis. "Israel befindet sich weiterhin formell im Kriegszustand."
Netanjahu will mit Trump und Putin sprechen
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wird nach Angaben seines Büros wohl noch im Lauf des Tages mit US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin sprechen. Demnach hat Netanjahu bereits mit Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi gesprochen.
Nahost-Expertin: Iran wird Atomprogramm weiter ausbauen
Der Iran wird nach dem israelischen Großangriff im Nuklearbereich weiter eskalieren, sagt Nahost-Expertin Azadeh Zamirirad von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Interview mit tagesschau24. Historisch habe sich gezeigt: "Wenn iranische Anlagen in irgendeiner Form attackiert worden sind, dann hat der Iran sie relativ schnell wieder aufgebaut, besser geschützt und das Nuklearprogramm noch deutlicher und schneller ausgeweitet."
Erdogan: Israel will Welt in Katastrophe stürzen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran gewarnt, Israel wolle die Welt in eine Katastrophe stürzen. Der Angriff verstoße gegen das Völkerrecht, so Erdogan. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, Israels "Verbrechertum" zu beenden.
Macron bekräftigt Israels Recht auf Schutz und Sicherheit
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das Recht Israels auf Schutz und Sicherheit bekräftigt. "Frankreich hat das laufende iranische Programm mehrfach verurteilt und alle diplomatischen Maßnahmen in diesem Sinne ergriffen", sagte Macron. "In diesem Zusammenhang bekräftigt Frankreich das Recht Israels, sich selbst zu schützen und seine Sicherheit zu gewährleisten." Er rief die beteiligten Parteien zu äußerster Zurückhaltung und Deeskalation auf.
Wadephul will Nahost-Reise in Saudi-Arabien fortsetzen
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul ändert als Konsequenz aus dem israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen seine Reisepläne in der Region. Nachdem er geplante Stationen in Jordanien und Israel nach dem Vergeltungsschlag Teherans abgesagt hatte, kündigte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Badr Abdel-Atti in der Hauptstadt Kairo an, er werde nach Saudi-Arabien weiterreisen und dort am Samstag Gespräche führen.
Brennpunkt um 20.15 Uhr im Ersten
Im Anschluss an die tagesschau berichtet Das Erste heute in einem Brennpunkt über die Eskalation im Nahen Osten.
Arabische Staaten verurteilen Angriff Israels
Die arabischen Staaten verurteilen den Angriff Israels auf den Iran aufs Schärfste, sagt ARD-Korrespondentin Vera Rudolph. "Man spricht von internationalem Rechtsbruch durch Israel", so Rudolph.
Trump nennt Angriff "exzellent"
US-Präsident Donald Trump hat den israelischen Angriff auf den Iran "exzellent" genannt. Es werde hier noch "mehr kommen, sehr viel mehr", sagte Trump im Interview mit dem US-Sender ABC. "Ich denke, es ist exzellent gewesen. Wir haben ihnen eine Chance gegeben, und sie haben sie nicht genutzt", so Trump mit Blick auf jüngste Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über dessen Atomprogramm. "Sie wurden hart getroffen, sehr hart. Sie wurden so hart getroffen, wie man nur getroffen werden kann. Und es wird mehr kommen, sehr viel mehr."
Israel schließt Botschaften
Israel schließt vor dem Hintergrund des Großangriffs gegen den Iran weltweit alle Botschaften und Konsulate. Das teilte das israelische Außenministerium in Jerusalem mit. Konsularische Dienstleistungen würden vorerst nicht mehr angeboten. Wie lange die Vertretungen geschlossen bleiben sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Internet-Sperren im Iran nach israelischem Angriff
Der Iran hat wegen der israelischen Angriffe landesweite Internet-Sperren angeordnet. Das Kommunikationsministerium habe "vorübergehende Beschränkungen" verhängt, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf das Ministerium. Die Beschränkungen würden erst bei einer Rückkehr zur "Normalität" wieder aufgehoben.
Stärkere Sicherheitsvorkehrungen für jüdische und israelische Einrichtungen
Nach dem israelischen Großangriff auf Ziele im Iran werden die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Deutschland verstärkt. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte zum Abschluss der Innenministerkonferenz in Bremerhaven, er sei zu dem Ergebnis gekommen, "dass die von Israel heute Nacht durchgeführten Maßnahmen und Operationen der Sicherheit und der Existenz Israels dienlich sind".
Er fügte hinzu, die Innenminister von Bund und Ländern hätten vereinbart, Vorkehrungen zu treffen, um einen erhöhten Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen zu ermöglichen. Damit sei man gewappnet für den Fall, dass sich aus der Situation in Nahost eine mögliche Bedrohungslage in Deutschland entwickeln sollte. Die Innenminister waren angesichts der veränderten Lage vor ihrer regulären Sitzung am Morgen zusammengekommen, um über mögliche Auswirkungen der militärischen Eskalation in Nahost in Deutschland zu sprechen.
Klingbeil mahnt zur Besonnenheit
Vizekanzler Lars Klingbeil hat dazu aufgerufen, eine weitere Eskalation jetzt zu vermeiden. Der SPD-Chef erklärte, "gerade der Schutz von Zivilisten muss für alle Seiten oberste Priorität haben." Alle diplomatischen Mittel müssten jetzt genutzt werden, "damit es zu keiner weiteren gefährlichen Gewaltspirale kommt, die die Sicherheit in der gesamten Region gefährdet". Dafür setze sich Deutschland gemeinsam mit seinen internationalen Partnern intensiv ein. "Für uns ist klar: Das iranische Mullah-Regime bedroht mit seinem Nuklearprogramm Israel und die gesamte Region. Israel hat das Recht, seine Existenz und seine Sicherheit zu verteidigen", so der Bundesfinanzminister.
Hisbollah macht USA für Angriff auf Iran verantwortlich
Die libanesische Hisbollah hat den USA eine Verantwortung für den Angriff Israels auf den Iran zugeschrieben. Washington habe eine "Genehmigung, Koordinierung und direkte Vertuschung" zur Verfügung gestellt, teilte die vom Iran unterstützte militante Hisbollah mit. Israel habe "alle roten Linien überschritten". In einer Stellungnahme sprach die Gruppe dem Iran ihr Beileid aus, drohte aber nicht damit, sich Vergeltungsaktionen des Landes anzuschließen.
Iran: Schäden an Atomanlage Natans meist oberflächlich
Bei den israelischen Angriffen auf die unterirdische Atomanlage Natans sind nach Angaben der iranischen Atomenergiebehörde "größtenteils" Schäden über dem Erdboden entstanden. Es habe an der Anlage keine Verletzten gegeben. Kurz zuvor hatte dagegen die israelische Armee erklärt, dass sie bei ihren Angriffen auch unterirdische Anlagen für die Urananreicherung in der Atomanlage Natans getroffen habe. Unter anderem sei eine "mehrstöckige Anreicherungshalle mit Zentrifugen, Elektroräumen und anderer Infrastruktur" getroffen worden.
Irans Präsident kündigt "mächtige" Antwort an
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat eine "legitime und mächtige" Antwort angekündigt, "die Israel seine törichte Aktion bedauern lassen wird". Zugleich warb Peseschkian für die iranische Regierung. Die Bevölkerung des Landes könne ihrer Führung vertrauen, sie müsse zu ihr stehen, sagt er in einer Ansprache zur Nation.
Israelische Luftabwehr fängt weitere Drohnen aus dem Iran ab
Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran hat Teheran nach israelischen Armeeangaben weitere Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. "Die israelische Luftwaffe fängt weiterhin aus dem Iran auf israelisches Staatsgebiet abgefeuerte unbemannte Luftfahrzeuge ab", hieß es in einer Erklärung. Am Morgen hatte Israel bereits rund 100 iranische Drohnenangriffe gemeldet.
Chef des iranischen Raketenprogramms offenbar unter Opfern
Israel hat bei seinen massiven Angriffen auf den Iran nach eigenen Angaben fast die gesamte Führung der Revolutionsgarden-Luftwaffe getötet. "Der Verteidigungsminister wurde darüber informiert, dass der Großteil der Führung der Luftwaffe der Revolutionsgarden während einer Sitzung in ihrem unterirdischen Hauptquartier neutralisiert wurde", erklärte das israelische Verteidigungsministerium. Darunter war demnach auch der Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden, Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh. Er galt als Architekt des iranischen Raketenprogramms in den vergangenen Jahren und überwachte auch die jüngsten Angriffe auf Israel.
Telefondiplomatie zur Deeskalation des Konflikts
Mit intensiven Gesprächskontakten hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz um Wege zur Deeskalation im Nahen Osten nach dem israelischen Angriff auf den Iran bemüht. Bereits in der Nacht habe der Kanzler mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius.
Am Mittag habe Merz in einer Dreierrunde mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer über die angespannte Lage gesprochen, sagte der Regierungssprecher weiter. Auch mit dem Weißen Haus in Washington sei die Bundesregierung in Kontakt. Unklar sei, ob ein direktes Gespräch von Merz mit US-Präsident Donald Trump noch heute stattfinden könne.
Trump warnt Iran vor noch "brutaleren Angriffen" Israels
US-Präsident Donald Trump hat die iranische Führung zum Abschluss eines neuen Atomabkommens aufgefordert. Die nächsten Angriffe würden noch brutaler werden und seien bereits geplant sind, schrieb der US-Präsident auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. "Es hat bereits großen Tod und große Zerstörung gegeben, noch sei Zeit, dieses Gemetzel zu beenden."
Die mit Israel verbündeten USA hatten sich zuletzt verstärkt um eine Vereinbarung mit dem Iran zur Eingrenzung des Nuklearprogramms bemüht. Während Trumps erster Amtszeit hatten sich die USA aus einem auch von europäischen Staaten ausgehandelten Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen. Trump selbst hat dem Iran mit Bombardierung gedroht, sollte es kein neues Abkommen geben.
Israel: Unterirdischer Bereich der Atomanlage Natans getroffen
Bei dem israelischen Großangriff im Iran ist nach Militärangaben aus Israel der unterirdische Bereich der Atomanlage Natans getroffen worden. Dort befänden sich eine mehrstöckige Anreicherungshalle mit Zentrifugen, Stromversorgungsräume und weitere unterstützende Infrastrukturen. Es seien essenziell wichtige Anlagen vor Ort zerstört worden, "die für den fortlaufenden Betrieb und das weitere Vorantreiben des Nuklearprojekts des iranischen Regimes unerlässlich sind", hieß es in der Mitteilung.
Eine enge Zusammenarbeit des israelischen Militärgeheimdienstes und der Luftwaffe hätten zu "erheblichen Schäden" an der Anlage geführt. Grundlage für die Angriffe der israelischen Kampfjets auf Natans seien "präzise Geheimdienstinformationen" gewesen.
Lufthansa streicht Flüge in Konfliktregion
Nach den Angriffen Israels auf den Iran meidet die Lufthansa den Nahen Osten vorerst. Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran würden "aufgrund der aktuellen Situation" bis 31. Juli ausgesetzt, teilte die Airline in Frankfurt mit. Der Flughafen in Tel Aviv werde ebenfalls bis Ende Juli nicht mehr bedient. Im aktuellen Flugplan der Lufthansa stehen allein wöchentlich fünf Flüge von Frankfurt/Main nach Teheran und in der Gegenrichtung. Israel fliegt die Lufthansa-Gruppe aus Sicherheitsgründen bereits seit Anfang Mai nicht an.
Die Flugverbindungen nach Amman (Jordanien), Erbil (Irak) und Beirut (Libanon) würden bis 20. Juni ausgesetzt. Zudem verzichte die Lufthansa Gruppe "bis auf weiteres" auf das Überfliegen des Luftraums der betreffenden Staaten.
Offenbar neue israelische Angriffswelle im Iran
Israel hat Medienberichten zufolge eine neue Welle von Angriffen auf den Iran ausgeführt. Explosionen ereigneten sich unter anderem in den Millionenstädten Tabris, Schiras und bei der Atomanlage Natans, wie iranische Medien berichteten.
Wadephul fordert Rückkehr an Verhandlungstisch
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat nach den israelischen Angriffen im Iran vor einer weiteren Eskalation gewarnt und eine Rückkehr zur Diplomatie angemahnt. Derzeit sei noch nicht absehbar, "welche weiteren Folgen das in der Region hat, deswegen mein Appell, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und bereit zu sein, alle Konflikte versuchen diplomatisch zu bewältigen", sagte der Außenminister vor Journalisten in Kairo. "Niemand hat etwas davon, dass diese Entwicklung weiter eskaliert."
China besorgt über Lage in Nahost
China verurteile jegliche Verletzung iranischer Souveränität und Sicherheit, so der Sprecher des Außenministeriums Lin Jian in Peking. Er warnte vor einer Eskalation und forderte alle Beteiligten auf, so zu handeln, dass dies zu Frieden und zur Stabilität in der Region beitrage. Die Volksrepublik sei bereit, in dem Konflikt eine konstruktive Rolle zu spielen und zur Deeskalation beizutragen.
Die Volksrepublik ist der größte Handelspartner des Iran, kauft geschätzt 90 Prozent des Öls des Landes. Im Gegenzug bietet China dem sanktionierten Land Waren, die viele andere Staaten nicht mehr liefern: Autos, Konsumgüter, Elektronikprodukte - darunter auch Dual-Use-Güter, also Waren die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Auch die Streitkräfte der beiden Länder arbeiten seit Jahren zusammen. Erst im März gab ein gemeinsames Marinemanöver - mit dabei auch der Aggressor im Ukraine-Krieg, Russland. Die drei Autokratien führen regelmäßig zusammen Militärmanöver durch.
Chamenei ernennt Nachfolger
Nach dem Tod von Revolutionsgarden-Chef Hossein Salami und Armeechef Mohammed Bagheri bei israelischen Angriffen hat Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei deren Nachfolger bekannt gegeben. In zwei separaten Dekreten ernannte er Mohammad Pakpour zum neuen Chef der Islamischen Revolutionsgarden und Abdolrahim Mousawi zum neuen Armeechef.
Mossad: Drohnenangriff auch von innerhalb des Iran
Der israelische Geheimdienst Mossad hat vor den Angriffen nach eigenen Angaben Angriffswaffen in den Iran geschmuggelt. Man habe eine Basis für den Start von Sprengstoffdrohnen im Iran installiert. Diese seien dann während des Luftangriffs auf Atom- und Militäranlagen aktiviert worden und hätten Raketenwerfer auf einem Stützpunkt in der Nähe von Teheran attackiert, sagten zwei Geheimdienstvertreter der Nachrichtenagentur AP.
Auf diese Weise sei die iranische Verteidigung aus dem Landesinneren angegriffen worden. Israel habe auch Präzisionswaffen in den Zentraliran geschmuggelt und sie in der Nähe von Raketensystemen zur Flugabwehr positioniert, sagten die Geheimdienstvertreter. Außerdem seien Angriffssysteme auf Fahrzeugen eingesetzt worden. Die Aussagen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Politikwissenschaftlerin Scheller: "Angriffe wie diese bisher noch nicht gesehen"
Die Politikwissenschaftlerin Bente Scheller hat die Angriffe Israels auf den Iran als historisch bezeichnet. Attacken, wie diese, habe man vorher noch nicht gesehen. Warum diese massiven Angriff gerade jetzt stattfinden, bezeichnete sie bei tagesschau24 als Rätsel.
Iran wertet israelischen Angriff als Kriegserklärung
Irans Außenminister hat den israelischen Großangriff auf sein Land als Kriegserklärung gewertet. Israel habe damit alle roten Linien überschritten, sagte Abbas Araghchi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Er forderte den UN-Sicherheitsrat dazu auf, sich sofort mit dem Vorfall zu befassen.

Atomanlage Natans offenbar schwer beschädigt
Von den Atomanlagen wurde nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Uran-Anreicherungsanlage in Natans nördlich der Stadt Isfahan zum Angriffsziel. Die Strahlungswerte dort seien nicht erhöht. Nach iranischen Angaben wurde auch der Standort des Schwerwasserreaktors Arak angegriffen sowie der Nuklearkomplex Partschin. Informationen zu konkreten Schäden dort gab es zunächst nicht.
Zugleich nahm Israel Personen ins Visier, die für das Atomprogramm von Bedeutung sind. Bei dem Angriff wurden iranischen Berichten zufolge mindestens sechs führende Wissenschaftler und Professoren aus den Bereichen Nuklear und Physik getötet. Die Forscher kamen bei nächtlichen Angriffen auf ihre Wohnungen in der Millionenmetropole Teheran ums Leben. In der Hauptstadt wurden Staatsmedien zufolge neben Wohnhäusern der Generäle in wohlhabenden Gegenden auch das Hauptquartier der Streitkräfte angegriffen sowie weitere Militäreinrichtungen im Westen der Stadt.
Insgesamt sind laut Medienberichten mindestens 18 verschiedene Orte oder Viertel in Teheran angegriffen worden. Im restlichen Iran wurden vor allem Städte im Westen Ziel von Angriffen, darunter Ghom, Kermanschah oder Tabris. Im Westen des Landes befinden sich Teile der Luftverteidigung und Raketensilos.

Grossi: "Atomanlagen dürfen niemals angegriffen werden"
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat nach dem Angriff Israels auf den Iran betont, dass Atomanlagen "niemals angegriffen werden dürfen". Er forderte alle Parteien auf, "größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um eine weitere Eskalation zu vermeiden".
"Ich wiederhole, dass jede Militäraktion, welche die Sicherheit von Atomanlagen gefährdet, schwerwiegende Folgen für die Menschen im Iran, in der Region und darüber hinaus hat", erklärte Grossi. Er bezeichnete die Entwicklung als "sehr besorgniserregend". Zuvor hatte die IAEA bestätigt, dass die für den Iran wichtige Anlage, in der auch Uran angereichert wird, zu den Zielen des israelischen Militärschlags gehörte. Das iranische Atomkraftwerk Buschehr und die Atomanlagen Fordo und Isfahan waren demnach nicht von den israelischen Angriffen betroffen.
Flughafen Ben Gurion in Israel bleibt vorerst geschlossen
Mehrere israelische Fluggesellschaften haben Medienberichten zufolge ihre Flugzeuge vom Flughafen Ben Gurion abgezogen und außer Landes geflogen. Auch die Maschine des israelischen Präsidenten habe den Flughafen verlassen, berichtet das Nachrichtenportal Ynet. Der Flughafen werde noch drei bis vier Tage geschlossen bleiben, so Ynet unter Berufung auf Sicherheitskreise. Israel rechnet nach dem israelischen Angriff auf den Iran mit einem Gegenschlag Irans. Bereits am Morgen hatte die israelische Fluggesellschaft El Al, die üblicherweise auch zu Kriegszeiten fliegt, ihre Flüge aus und nach Israel storniert.
Von der Leyen spricht Warnung aus
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach dem israelischen Angriff auf den Iran vor Vergeltungsmaßnahmen gewarnt. Europa fordere "alle Parteien dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, die Lage sofort zu deeskalieren und von Vergeltungsmaßnahmen abzusehen", schrieb von der Leyen auf Bluesky. Eine diplomatische Lösung sei nun "dringender denn je" für die "Stabilität der Region und der globalen Sicherheit".
Israel: Keine eigenen Verluste bei Angriff auf Iran
Alle israelischen Piloten, die am Angriff auf Ziele im Iran beteiligt gewesen seien, seien nach Angaben des israelischen Militärs wohlbehalten zurückgekehrt.
Außerdem haben Sonderkommandos des israelischen Geheimdienstes Mossad Sicherheitskreisen zufolge den Luftangriff auf den Iran mit mehreren verdeckten Einsätzen tief im Landesinneren der Islamischen Republik vorbereitet. Dabei seien unter anderem Präzisionswaffen gegen die iranische Luftabwehr in Stellung gebracht worden, heißt es in den israelischen Sicherheitskreisen.
ARD-Korrespondent: "Angriff hat alle hier überrascht"
Obwohl israelische Medien immer wieder darüber spekulierten, hat der Zeitpunkt des Angriffs auf den Iran alle Beobachter in Israel überrascht, sagt ARD-Korrespondent Christian Limpert. Offenbar war die Attacke lange im Voraus geplant.
Auch Kallas ruft zu Zurückhaltung auf
Nach den israelischen Angriffen auf den Iran hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas alle Seiten zu Zurückhaltung aufgerufen. Die Situation im Nahen Osten sei "gefährlich", erklärte Kallas auf der Plattform Bluesky. Eine weitere Eskalation müsse verhindert werden, "Diplomatie bleibt der beste Weg", fügte sie hinzu.
Wadephul erwägt Abbruch seiner Nahost-Reise
Bundesaußenminister Johann Wadephul erwägt angesichts der jüngsten Entwicklungen einen Abbruch seines Besuchs im Nahen Osten. Eine Fortsetzung seiner Reise nach Israel und Jordanien scheine zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen, sagt Wadephul in Kairo. "Ich werde das heute in den Nachmittagsstunden weiter abwägen."
Die Bundesregierung werde Israel in seinem Recht auf Selbstverteidigung weiter "solidarisch begleiten", betont der Minister. Dabei werde aber auch mit Israel darüber gesprochen, "in welchem völkerrechtlichen Rahmen es sich bewegt".
Zentralrat der Juden: "Akt der Existenzsicherung"
Der Zentralrat der Juden stellt sich hinter Israels Angriff auf den Iran. "Nach allem, was wir wissen, handelt es sich bei dem Angriff um einen Akt der Existenzsicherung", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. "Die Bundesregierung muss in dieser Situation fest an der Seite Israels stehen."
Der Iran sei "Strippenzieher" hinter dem Terror und der Bedrohung gegen Israel, sagte Schuster. Die Regierung in Teheran habe den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ebenso unterstützt wie die Huthis im Jemen.
Hintergrund zu getöteten Militärs im Iran
Israel hat bei seinem nächtlichen Angriff offenbar mehrere iranische Militärs getötet. Wer sind die Männer?
Russland verurteilt Angriff
Russland verurteilt den israelischen Angriff auf den Iran als "Eskalation". Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt laut russischer Nachrichtenagentur Interfax, man sei besorgt wegen der aktuellen Entwicklungen. Präsident Wladimir Putin werde "in Echtzeit" über die Lage informiert.
Bericht: Alle Drohnen aus dem Iran abgefangen
Die rund 100 vom Iran in Richtung Israel gestartete Drohnen sind laut einem Medienbericht abgefangen worden. Das israelische Nachrichtenportal ynet berichtete, die Drohnen seien abgeschossen worden. Die israelische Armee äußerte sich bislang nicht dazu. Das israelische Heimatschutzkommando teilte jedoch mit, es sei nicht mehr nötig, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten.
Lesen Sie mehr zu Israels Luftabwehrsystem "Iron Dome":
Israelische Botschaft in Berlin geschlossen
Die israelische Botschaft in Berlin bleibt vorerst geschlossen. Wie die Botschaft auf der Plattform X mitteilte, gilt dies "bis auf Weiteres". Die diplomatische Vertretung in der deutschen Hauptstadt ist nach eigenen Angaben die zweitgrößte des Staates Israel in der Welt.
Nach den israelischen Angriffen auf den Iran wird der Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen in Deutschland verstärkt. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf den Iran mit. Zudem habe man verabredet, "alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz deutscher Staatsbürger in Israel, im Iran sowie in der Region zu treffen", hieß es in einer schriftlichen Erklärung des Kanzlers. Was das genau bedeutet, ließ er offen.
Wadephul von Israels Außenminister Saar informiert
Israels Außenminister Gideon Saar hat nach eigenen Angaben eines der ersten Gespräche nach dem Angriff auf Irans Atomanlagen mit seinem deutschen Amtskollegen Johann Wadephul (CDU) geführt. Er habe ihn über die einstimmige Entscheidung des Kabinetts und über die Operation der israelischen Armee informiert, teilte das israelische Außenministerium mit.
"Wir haben diese Entscheidung in letzter Minute getroffen, nachdem alle anderen Wege ausgeschöpft waren. Die ganze Welt hat gesehen und verstanden, dass die Iraner nicht bereit sind, aufzuhören, und wir mussten sie stoppen", habe er Wadephul gesagt. Der letzte Bericht der IAEA habe die schweren iranischen Verstöße verdeutlicht.
Für Sonntag ist ein Besuch des deutschen Außenministers in Israel geplant. Ob der Besuch tatsächlich stattfinden wird, ist noch ungewiss.
Schah-Sohn Pahlavi ruft zu Aufstand im Iran auf
Der Sohn des 1979 gestürzten Schahs von Persien, der zu den führenden iranischen Oppositionellen zählt, ruft die Sicherheitskräfte in seiner Heimat zum Sturz der Regierung auf. "Der Kampf des iranischen Volkes gegen das zerstörerische Regime der Islamischen Republik dient der Rückeroberung und dem Wiederaufbau Irans. Die Lösung ist der Sturz der Islamischen Republik durch Straßenproteste und landesweite Streiks", schrieb Reza Pahlavi auf der Plattform X. Für den Konflikt mit Israel machte er Staatsoberhaupt Ali Chamenei verantwortlich. Pahlavi lebt im Exil.
Israel: Haben auch Luftabwehrsystem angegriffen
In den vergangenen Stunden hat die israelische Armee nach eigenen Angaben das iranische Luftabwehrsystem im Westen des Irans angegriffen. Im Zuge der Angriffe seien Radaranlagen sowie Abschussrampen für Boden-Luft-Raketen zerstört worden, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Ziel dieser Angriffe auf das iranische Luftabwehrsystem sei es, der Luftwaffe Handlungsfreiheit bei möglichen weiteren Angriffen im Iran zu verschaffen.
Israel gibt vorerst Entwarnung für Bürger
Israel hebt die Anweisung für seine Bürger auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Das berichten israelische Medien. Der Iran hat als Vergeltung für den israelischen Angriff Raketen und Drohnen Richtung Israel abgefeuert.
Unterdessen haben israelische Airlines damit begonnen, ihre Flugzeuge außer Landes zu bringen. Die Fluggesellschaften El Al, Israir und Arkia trafen diese Entscheidung wenige Stunden nach dem israelischen Angriff auf den Iran als Vorbereitung auf mögliche Vergeltungsschläge. Die Maschinen flogen ohne Passagiere ins Ausland, erklärte ein Sprecher des Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv. Der Flughafen wurde bis auf Weiteres geschlossen.
Rutte fordert NATO-Staaten zur Deeskalation auf
NATO-Generalsekretär Mark Rutte appelliert an die Verbündeten der Militärallianz, auf eine Deeskalation im Nahen Osten hinzuwirken. "Dies war eine einseitige Aktion Israels", sagt Rutte in Stockholm auf einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson. "Daher halte ich es für entscheidend, dass viele Verbündete, einschließlich der Vereinigten Staaten, während wir hier sprechen an einer Deeskalation arbeiten."
Merz wurde von Netanjahu informiert
Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Morgen mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu telefoniert. Ob das Telefonat vor dem Angriff Israels auf den Iran stattfand, wird aus der Mitteilung der Bundesregierung nicht deutlich. Daraufhin habe Merz zu Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung eingeladen. "Auf der Grundlage der uns zur Verfügung stehenden Informationen haben wir die Lage beraten."
Wie das Magazin Spiegel berichtet, habe Netanjahu gegen 2.30 Uhr deutscher Zeit telefonisch mit Merz Kontakt aufgenommen - kurz vor Beginn der Angriffe.
"Wir bekräftigen, dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen." Zugleich ruft Merz "beide Seiten auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren können". Deutschland stehe bereit, mit allen verfügbaren diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken.
Türkei kritisiert Israel - China in Sorge
Die Türkei verurteilt den israelischen Angriff auf den Iran. Israel müsse sofort seine Aggression stoppen, die zu einem noch größeren Konflikt führen könne, erklärt das türkische Außenministerium. Der Angriff zeige, dass Israel das Thema nicht durch diplomatische Mittel lösen wolle. Die Türkei, die der NATO angehört, hat sich wiederholt kritisch zu Israel geäußert, insbesondere zur massiven Militäroffensive im Gazastreifen.
Auch China äußert sich zutiefst besorgt über die schwerwiegenden Folgen, die der israelische Angriff auf den Iran haben könnte. Die plötzliche Eskalation diene den Interessen keiner Partei, erklärt das Außenministerium in Peking. China fordere alle relevanten Parteien auf, in einer Art und Weise zu handeln, die zum Frieden und zur Stabilität in der Region beitrage. Die Volksrepublik sei bereit, in dem Konflikt eine konstruktive Rolle zu spielen und zur Deeskalation beizutragen.
Iran fordert Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates
Der Iran hat in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung gefordert. Die Ständige Vertretung der Islamischen Republik Iran bei den Vereinten Nationen habe einen dringenden Brief an den Sicherheitsrat geschickt, in dem sie die Angriffe Israels auf Atomanlagen und die Tötung von Militärangehörigen verurteile und eine Dringlichkeitssitzung fordere, um auf die "offensichtliche Aggression des zionistischen Regimes" zu reagieren, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna.
Jordanien zerstört laut Staatsmedien iranische Geschosse
Die jordanischen Streitkräfte fangen staatlichen Medien zufolge iranische Drohnen und Raketen ab. In der Hauptstadt Amman heulten die Sirenen, während iranische Geschosse in Richtung Israel flogen.
Ein hoher Militärvertreter sagte der staatlichen Nachrichtenagentur, militärische Einschätzungen deuteten darauf hin, dass die Raketen und Drohnen wahrscheinlich auf jordanischem Gebiet niedergehen könnten, auch in bewohnten Gebieten. Sie seien daher eine Bedrohung für die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Jordanien werde keine Verletzung seines Luftraums zulassen, sagte der Militärvertreter. Die Streitkräfte seien "rund um die Uhr im Einsatz, um die Grenzen des Landes zu Lande, zu Wasser und in der Luft zu verteidigen."
Staatsfernsehen meldet mindestens 50 Verletzte im Iran
Bei den israelischen Angriffen auf den Iran sind nach Berichten iranischer Staatsmedien mindestens 50 Menschen verletzt worden, unter ihnen viele Frauen und Kinder. Unter den etwa 50 Verletzten, die nach dem Angriff in ein Krankenhaus in Teheran eingeliefert worden seien, seien mindestens 35 Frauen und Kinder, berichtete das Staatsfernsehen.
Starmer und Barrot fordern Zurückhaltung
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer warnt nach Beginn des israelischen Großangriffs auf Irans Atomanlagen vor einer weiteren Eskalation. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen Schritt zurückzutreten und sofort Spannungen abzubauen", teilte er auf der Plattform X mit. "Eine Eskalation hilft niemandem in der Region." Stabilität im Nahen Osten müsse Priorität haben und sie setzten sich bei Partnern für eine Deeskalation ein. "Jetzt ist die Zeit für Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie."
Aus Paris sind ähnliche Töne zu hören: Frankreich ruft alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die französische Regierung habe ihre Besorgnis wegen des iranischen Atomprgrammes mehrfach zum Ausdruck gebracht, erklärt Außenminister Jean-Noel Barrot. Zugleich bekräftige Frankreich, dass Israel das Recht habe, sich gegen Angriffe zu verteidigen.
Atomanlage Fordo laut IAEA nicht betroffen
Im Zuge des israelischen Angriffs auf den Iran ist die Uran-Anreicherungsanlage Fordo nach Angaben der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) bislang nicht betroffen. Die Anlage befindet sich rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran.
Irans zweite Anreicherungsanlage in Natans nördlich der zentraliranischen Kulturmetropole Isfahan wurde hingegen zum Angriffsziel, wie die IAEA zuvor bestätigt hatte. Die Strahlungswerte dort seien nicht erhöht, meldete die internationale Behörde. Entwarnung gab die IAEA auch vorerst zu zwei weiteren Anlagen: Das Kernkraftwerk Buschehr sei nicht angegriffen worden, hieß es unter Berufung auf iranische Behörden. Demnach war auch das Nuklear-Zentrum in Isfahan "nicht betroffen".

Karte mit bislang bekannten Zielen des israelischen Angriffs.
Huthi drohen Israel und den USA
Die Huthi im Jemen haben die Angriffe Israels auf iranische Atomanlagen als "illegal und ungerechtfertigt" kritisiert und mit Konsequenzen gedroht. Die proiranische Miliz beschuldigten die USA und ihre Verbündeten, die Spannungen mit dem Iran systematisch durch diplomatischen Druck und militärische Aktionen zu erhöhen. Damit solle Teheran für seine Unterstützung der Palästinenser abgestraft werden, hieß es in der Huthi-Mitteilung.
Der Iran habe die Möglichkeiten, sich gegen die Verletzung seiner Souveränität zu wehren, so die Huthi weiter. Israel und seinen westlichen Verbündeten, vor allem den USA, drohte die Miliz mit Konsequenzen. "Wer Brände in der Region legt, wird sich die Finger verbrennen."
Sondersendung auf tagesschau24
Auf tagesschau24 läuft eine Sondersendung zu Israels Angriff auf den Iran. Verfolgen Sie das Programm des ARD-Nachrichtenkanals mit aktuellen Meldungen, vertiefenden Analysen und Interviews hier live.
Massive Einschränkungen für die Luftfahrt
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran müssen Fluggesellschaften den Luftraum in der Region meiden. Sowohl Israel als auch der Iran riegelten jeweils ihren Luftraum ab, auch über Jordanien und dem Irak ist der Luftraum gesperrt. Wie ein Augenzeuge im Irak der Nachrichtenagentur dpa berichtete, waren kurz nach Tagesanbruch Drohnen und andere Flugkörper am Himmel zu sehen, die in Richtung Iran flogen.
Daten von FlightRadar24 zeigen, dass Flugzeuge vor allem südlich über Saudi-Arabien ausweichen.

Der Flugverkehr in der Region ist zum Erliegen gekommen, wie Daten von FlightRadar24 zeigen.
Mindestens sechs Atomforscher getötet
Bei dem israelischen Angriff im Iran sind mindestens sechs führende Wissenschaftler und Professoren getötet worden. Unter den Toten sind drei Professoren der Fakultät für Nukleartechnik der Schahid-Beheschti-Universität, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Ein weiterer Nuklearwissenschaftler wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau getötet. Davor war bereits bekanntgeworden, dass Mohammed Mehdi Tehrantschi, Professor für Physik, sowie Fereydun Abbasi, der frühere Leiter des iranischen Atomprogramms, bei dem Großangriff ums Leben kamen.
Iranische Drohnen abgefangen
Israels Militär hat nach eigenen Angaben iranische Drohnen außerhalb des israelischen Territoriums abgefangen. Es bestätigt damit einen Bericht des israelischen Senders KAN. Demnach hat das Militär damit begonnen, iranische Drohnen über Syrien abzuschießen. Nach früheren Angaben sollen mehr als 100 Drohnen aus dem Iran in Richtung Israel gestartet worden sein.
Zypern bietet Hilfe bei Evakuierungen an
Zypern ist bereit, bei Bedarf bei Evakuierungen im Nahen Osten zu helfen. Ein entsprechender Mechanismus sei aktiviert worden, teilt ein Regierungssprecher mit. Präsident Nikos Christodoulides habe eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen. Die Mittelmeerinsel, die zur EU gehört, liegt rund 240 Kilometer von der nördlichsten israelischen Küste entfernt.
Der nun aktivierte Evakuierungsplan sieht vor, dass ankommende Geflüchtete zunächst vorübergehend in Zelten, Schulen oder Hotels untergebracht werden. Anschließend soll ihre Weiterreise in die jeweiligen Heimatländer organisiert werden.
In den vergangenen Stunden seien einige Flüge, die als Ziel Israel hatten, nach Zypern umgeleitet worden, berichtete der zyprische Rundfunk unter Berufung auf den Flughafenbetreiber von Larnaka. Einige Reisende müssen zunächst im Flughafen ausharren. Andere seien bereits in Hotels untergebracht worden, hieß es.
Arabische Staaten kritisieren Israel
Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilen Israels Angriff auf den Iran aufs Schärfste. Katar spricht von einer "eklatanten Verletzung" der Souveränität und Sicherheit des Irans. Die Vereinigten Emirate äußern ihre tiefe Besorgnis über die Auswirkungen auf die Sicherheit in der Region.
Frankreich wurde nicht vorgewarnt
Israel hat nach den Worten seines Botschafters in Paris Frankreich vor seinem Angriff auf den Iran nicht vorgewarnt. Frankreich sei kein so enger Verbündeter mehr wie früher, erklärt Botschafter Joshua Zarka dem Sender RTL. "Der französische Staat ist für eine gewisse Zeit nicht mehr so nah dran wie früher", sagt Zarka. "Er ist ein Verbündeter, aber nicht so weit, um vor einem solchen Einsatz vorgewarnt zu sein."
Herrmann (CSU) warnt vor "Überreaktionen" in Deutschland
Mit der Eskalation zwischen Israel und dem Iran rückt auch Sicherheitslage in Deutschland wieder stärker in den Fokus der Innenminister. Der bayerische Ressortchef Joachim Herrmann (CSU) sprach im Deutschlandfunk von einer "dramatischen Eskalation" der Situation im Nahen Osten. Die Innenminister würden den Schutz von jüdischen und israelischen Einrichtungen besonders in den Blick nehmen. Auch müssten auf den Straßen "Überreaktionen möglichst verhindert" werden.
Revolutionsgarden haben neuen Kommandeur
Nach der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden hat die Staatsführung rasch einen Nachfolger benannt. Der frühere Innenminister Ahmad Wahidi werde Nachfolger von Hussein Salami, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Wahidi gehörte der Regierung des bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Präsidenten Ebrahim Raisi an.
Wahidi diente bereits in der Vergangenheit als Offizier in der Elitestreitmacht, die weitaus mächtiger ist als die regulären Streitkräfte. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Truppe nicht nur militärisch massiv aufgerüstet, sondern baute auch ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einfluss aus - unter anderem durch Beteiligungen an Hotelketten und Fluggesellschaften.

Der frühere Innenminister Ahmad Wahidi ist neuer Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden.
Israel meldet iranische Drohnenangriffe
Der Iran hat nach Angaben des israelischen Militärs in den vergangenen Stunden mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel abgeschossen. Berichte über Schäden oder Verletzte liegen bislang nicht vor.
Armeesprecher Effie Defrin sagte am Freitag, alle Abwehrsysteme seien im Einsatz. Die jordanische Zivilluftfahrtbehörde teilte mit, der jordanische Luftraum werde für alle Flüge gesperrt.
Wohl 200 israelische Jets im Einsatz
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht mehr als 100 Ziele im Iran angegriffen. An dem Einsatz seien 200 Kampfjets beteiligt gewesen, teilt ein Militärsprecher mit.
Ölpreise ziehen stark an
Die Ölpreise sind nach dem israelischen Großangriff auf den Iran deutlich gestiegen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kletterte in der Nacht um bis zu 13 Prozent auf 78,50 Dollar und damit den höchsten Stand seit Januar. Im Handelsverlauf gab der Brent-Preis einen Teil der Gewinne wieder ab, legte aber immer noch um 6,28 US-Dollar auf 75,64 Dollar zu.
Atomenergieagentur: Keine erhöhten Strahlenwerte
Nach Angaben der internationalen Atomenergieagentur IAEA wurden an der iranischen Atomanlage Natans keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. Der Komplex, in dem auch Uran angereichert wird, war Ziel des Angriffs Israels.
Iran stand laut Israel kurz vor eigener Atombombe
Das israelische Militär führt seine Begründung für den Angriff auf den Iran weiter aus. Der Iran habe mit seinem Nuklearprogramm vor einem entscheidenden Schritt gestanden, erklärte das Militär. Neue Geheimdienstinformationen hätten gezeigt, dass das Land bei der Entwicklung einer Atombombe kurz vor einem "point of no return" gestanden habe. Belege lieferte das Militär nicht.
Israel habe nach Angaben von Premierminister Benjamin Netanjahu die "oberste Kommandoebene" der iranischen Streitkräfte sowie "hochrangige Wissenschaftler" getroffen, "die die Entwicklung von Atombomben vorantreiben". Auch Atomanlagen seien getroffen worden. Er sprach von einem "sehr erfolgreichen Eröffnungsangriff".
Trump: Werden Israel verteidigen
Im Falle iranischer Vergeltungsschläge sind die USA laut Präsident Donald Trump bereit, sich und Israel zu verteidigen. Er sei vorab über den israelischen Angriff informiert worden, sagte Trump laut Fox News weiter. In den vergangenen Tagen habe er mehrmals mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen und auch mindestens einen wichtigen Verbündeten im Nahen Osten kontaktiert, meldete der Sender weiter. Die USA seien aber nicht in den Angriff einbezogen gewesen.
Saudi-Arabien und Oman verurteilen Angriffe
Der Oman sieht durch den israelischen Angriff auf den Iran die Aussicht auf eine diplomatische Lösung im Streit über das Atomprogramm der Islamischen Republik gefährdet. Der Schlag untergrabe die Sicherheit und Stabilität der Region, kritisierte das Land, das bei den Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den USA als Vermittler fungierte.
Auch Saudi Arabien verurteilt den Angriff Israels als Verletzung der Souveränität und der Sicherheit des Iran und als Bruch von internationalem Recht.
Iranischer Generalmajor offenbar getötet
Der Iran hat den Tod seines Generalstabschefs bestätigt. Generalmajor Mohammed Bagheri wurde bei dem nächtlichen israelischen Angriff getötet, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Zuvor hatte die staatliche Nachrichtenagentur Irna noch erklärt, dass Bagheri sich unversehrt in einer Kommandozentrale befinde. Neben dem Generalmajor tötete Israel bei dem Großangriff auch weitere Offiziere, darunter auch den Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami.

Generalmajor Mohammed Bagheri wurde bei dem nächtlichen israelischen Angriff getötet.
Guterres ruft zu Mäßigung auf
UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert sowohl Israel als auch den Iran zu äußerster Mäßigung auf. Es müsse um jeden Preis verhindert werden, dass die Lage in der Region in einen noch heftigeren Konflikt abgleite, erklärt Guterres laut einem Sprecher. Dies könne sich der Nahe Osten nicht leisten. Guterres verurteile jedwede Eskalation.
Atomenergieagentur bestätigt angegriffenes Ziel
Nach Angaben der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) ist eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Die Uran-Anreicherungsanlage in Natans sei "unter den Zielen", teilte IAEA-Chef Rafael Grossi auf der Plattform X mit. Die Situation sei "äußerst besorgniserregend", schrieb Grossi.
In Natans im Zentraliran wird unter anderem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent produziert. Dieses Material ist nach Angaben der IAEA beinahe waffentauglich, denn es könnte mit relativ wenig Aufwand auf ein Niveau von 90 Prozent gebracht werden, das für Atomwaffen nötig ist. Teheran hat bislang stets beteuert, keine Atomwaffen bauen zu wollen.
Seine Agentur stehe im Kontakt mit iranischen Behörden, um die aktuellen Strahlungswerte abzuklären. Nach Grossis Angaben sind derzeit Atominspektoren der IAEA im Iran. Die Zentrale der Atomenergieagentur in Wien stehe mit ihnen ebenfalls in Kontakt, schrieb er.
Öffentliches Leben in Israel kommt zum Erliegen
Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran kommt das öffentlichen Leben in Israel weitgehend zum Stillstand. Schulen, Geschäfte und Büros müssen auf Anordnung des israelischen Heimatschutzes vorerst geschlossen bleiben, wie die Zeitung Haaretz berichtete. Nur Supermärkte dürfen demnach öffnen, um Lebensnotwendiges zu verkaufen.
Da mit einem Gegenschlag des Irans gerechnet wird, rief der israelische Rettungsdienst die Bevölkerung zu Blutspenden auf. Einkaufszentren bleiben ebenso geschlossen wie Veranstaltungszentren, Kultureinrichtungen und religiöse Stätten. Auch die für dieses Wochenende geplante Christopher-Street-Day-Parade der LGBTQ-Community in Tel Aviv - die größte im gesamten Nahen Osten - wurde abgesagt.
Die Bevölkerung in Israel wurde laut Haaretz vom Heimatschutz aufgerufen, in der Nähe von Bunkern zu bleiben oder in öffentlichen Gebäuden wie Schulen Schutz zu suchen. Wo kein Schutzraum vorhanden sei, werde empfohlen, sich in Treppenhäusern oder Räumen ohne Außenwände aufzuhalten.

In Tel Aviv hätte heute eigentlich die Christopher-Street-Day-Parade stattfinden sollen - stattdessen sind die Straßen leer.
Iranisches Außenministerium sieht USA in Mitverantwortung
Irans Außenministerium hat den israelischen Großangriff aufs Schärfste verurteilt. Dieser stellte einen klaren Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen dar, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Iran werde sich auf sein Selbstverteidigungsrecht berufen und entsprechend antworten. "Die Streitkräfte der Islamischen Republik Iran werden nicht zögern, mit voller Kraft und in der von ihnen selbst gewählten Weise die Grundlagen Irans zu verteidigen", hieß es weiter.
Israels Handlungen hätten nicht ohne Koordination und Genehmigung der USA erfolgen können, erklärte das Ministerium. Daher sei auch die US-Regierung als Hauptunterstützer Israels für die Konsequenzen und Folgen mitverantwortlich.
Israelischer Militärvertreter stellt Bevölkerung auf Angriffe ein
Die Angriffe im Iran sollen nach Äußerungen eines ranghohen israelischen Militärvertreters auch in den kommenden Tagen weitergehen. "Wir verfügen über einen langfristigen, breit angelegten Angriffsplan für die kommenden Tage - vor uns liegen schwierige Zeiten", sagte der Militär nach Angaben des regierungsnahen israelischen TV-Senders C14. "Die Iraner werden reagieren. Wenn die Bevölkerung (in Israel) diszipliniert bleibt, wird es nur wenige Verletzte geben", sagte er demnach weiter. "Wir befinden uns im Krieg."
Revolutionsgarden drohen Israel
Die iranischen Revolutionsgarden haben Israel nach der Tötung ihres Oberbefehlshabers Hossein Salami mit Konsequenzen gedroht. Israel werde einen hohen Preis dafür zahlen, heißt es in einer Erklärung der Garden. Der israelische Angriff sei mit vollem Wissen und Unterstützung der "niederträchtigen Herrscher im Weißen Haus und des terroristischen US-Regimes" erfolgt. Die erklärten Feinde Irans sollten mit einer entschlossenen Vergeltung rechnen.
Trump hofft auf weitere Verhandlungen
US-Präsident Trump erklärte laut einem Fox-News-Reporter, dass der Iran keine Atombombe haben dürfe. Er hoffe, dass man an den Verhandlungstisch zurückkehren könne.
Iran schließt Luftraum
Nach israelischen Angriffen auf mehrere Ziele im Iran hat das Land Berichten zufolge seinen Luftraum gesperrt. Die Luftfahrtbehörde habe die Sperrung des iranischen Luftraums "bis auf Weiteres" angekündigt, berichtete das Staatsfernsehen. Zuvor war bereits der Flugbetrieb auf dem wichtigsten internationalen Flughafen der Hauptstadt eingestellt worden.
Auch der Irak hat wegen des Angriffs Israels auf den Iran der staatlichen Nachrichtenagentur zufolge seinen Luftraum gesperrt und den Luftverkehr auf allen irakischen Flughäfen eingestellt.
Chamenei droht mit Vergeltungsangriff
Der oberste Religionsführer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat Israel mit einem Vergeltungsangriff gedroht. Israel müsse mit einer "harten Strafe" für seinen Angriff rechnen, teilte Chamenei mit. In einer Mitteilung, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlicht wurde, bestätigte Chamenei auch, dass bei dem Angriff hochrangige Militärs und Atomwissenschaftler getötet wurden. Unter ihnen soll nach Angaben iranischer Staatsmedien der Revolutionsgarden-Kommandeur Hossein Salami sein.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte zuvor den Ausnahmezustand in Israel ausgerufen und die Schulen am Freitag geschlossen. Er begründete dies mit möglichen Vergeltungsangriffen. Nach einem "Präventivschlag" gegen den Iran sei nun mit einem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel zu rechnen, sagte Katz.
Atomenergiebehörde sieht Lage "zutiefst besorgniserregend"
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bestätigt, dass die iranische Atomanlage Natans zu den Zielen der israelischen Angriffe auf den Iran gehört. Man beobachte die Lage im Iran genau. Diese sei "zutiefst besorgniserregend". Die IAEA stehe wegen der Strahlenwerte mit den iranischen Behörden in Kontakt und sei auch mit ihren Inspektoren im Iran in Verbindung.
Bericht über Sabotageakte im Iran
Neben den Angriffen der israelischen Luftwaffe hat Israels Geheimdienst Mossad einem Medienbericht zufolge auch eine Reihe von verdeckten Sabotageakten im Iran eingeleitet. Dies berichtete Axios-Reporter Barak Ravid am Freitag unter Berufung auf einen hohen israelischen Regierungsmitarbeiter.
Netanjahu: Kämpfen nicht gegen iranische Bevölkerung
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat den Angriff Israels auf den Iran als entscheidenden Moment in der Geschichte Israels bezeichnet. "Diese Operation wird noch viele Tage weitergehen", sagte er. "Wir haben das Herz der iranischen Kernwaffenanreicherung getroffen."
Israelische Piloten hätten die iranische Hauptanreicherungsanlage Natans beschossen. Der Schlag gegen den Iran werde Irans Atominfrastruktur und seine militärische Stärke schaden, so Netanjahu weiter. "Wir kämpfen nicht gegen die iranische Bevölkerung, wir kämpfen gegen die iranische Diktatur."
Nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens hat Israel bei seinen Angriffen auch Wohngebiete in Teheran und anderen Städten getroffen. Dabei seien auch Kinder getötet worden. Außerdem sei das Hauptquartier der Revolutionsgarden getroffen worden.
Rubio: Wir sind nicht beteiligt
US-Außenminister Marco Rubio erklärt, die USA seien nicht am Angriff Israels auf den Iran beteiligt. Oberste Priorität der US-Regierung sei der Schutz amerikanischer Streitkräfte in der Region. Israel habe die USA darüber informiert, dass es diese Aktion für seine Selbstverteidigung für notwendig halte. US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hätten alle erforderlichen Schritte zum Schutz der US-Truppen unternommen und stünden in engem Kontakt mit regionalen Partnern. Er warnte den Iran vor Angriffen auf US-Ziele.
Israel greift Ziele im Iran an
Israel greift nach eigenen Angaben militärische und nukleare Ziele im Iran an. Die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu befürchtet, der Iran könnte im Rahmen seines Atomprogramms Atomwaffen-fähiges Uran herstellen und verfüge bereits genug Material zur Herstellung von 15 Atombomben. Israel sei auf mögliche Vergeltungsschläge vorbereitet.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump laut der US-Nachrichtenseite Axios erklärt, dass die USA nicht direkt an einem möglichen israelischen Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen beteiligt sein werden.