Die Staatsanwältin Hanna Schmücker-Borgwardt im Studio des Schleswig-Holstein-Magazins

Schleswig-Holstein Vermisste Frau aus Noer: Staatsanwaltschaft wendet sich an die Öffentlichkeit

Stand: 16.04.2025 15:55 Uhr

Seit dem 21. März ist eine 43-Jährige aus Noer verschwunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Der Fall wird heute Abend im Fernsehen vorgestellt. Die Ermittler hoffen so auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Staatsanwaltschaft wendet sich heute Abend (16.4.) erneut an die Bevölkerung. Dazu wird der Fall der vermissten Frau aus Noer (Kreis Rendsburg-Eckernförde) in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" im ZDF vorgestellt. Die leitende Staatsanwältin Hanna Schmücker-Borgwardt wird in der Sendung zu Gast sein: "Wir hoffen auf jeden Hinweis aus der Bevölkerung, zum Beispiel auch von Urlaubern, die inzwischen wieder in die Heimat zurückgekehrt sind." Es gibt auch neuere Hinweise, denen die Polizei eigenen Angaben zufolge nachgeht.

Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Tanja K. nicht mehr lebt

Seit dem 21. März gilt die 43-jährige Tanja K. aus Noer als vermisst. Alle bisherigen Suchaktionen waren erfolglos. Bereits am Freitag (11.4.) hat die Staatsanwältin Hanna Schmücker-Borgwardt gegenüber NDR Schleswig-Holstein erklärt, dass aktuell davon ausgegangen werde, dass die Vermisste nicht mehr lebt. "Ein Mensch kann sich natürlich auch freiwillig absetzen", sagt Schmücker-Borgwardt. "Auf der anderen Seite: Wenn jemand einen Menschen tötet und den Leichnam versteckt, dann sieht das genauso aus." Es gebe zudem keine Hinweise darauf, dass die Vermisste nach dem 21. März noch lebte.

Polizei sucht weiterhin Handy und mögliches Tatfahrzeug

Die Ermittler suchen weiterhin nach Zeugen, die einen grauen Mercedes Sprinter in der Zeit vom 21. bis 23. März gesehen haben. Diesen soll der tatverdächtige Ehemann der Vermissten den Angaben zufolge regelmäßig gefahren sein. Es besteht laut der Staatsanwältin der Verdacht, dass Tanja K. damit transportiert wurde. Außerdem fehle das Handy (Modell: Samsung Galaxy A53) der Vermissten. Es gibt laut Staatsanwältin Hanna Schmücker-Borgwardt Hinweise, dass sich das Handy nach dem 21. März im Bereich Windebyer Noor befunden haben könnte.

Wer im Bereich Rendsburg-Eckernförde das Handy findet oder weitere Hinweise zu dem Fall geben kann, soll sich unter der Telefonnummer (0431) 160 33 33 bei der Polizei melden. Die Kieler Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Aufklärung des Falls beitragen und zur Verurteilung eines Täters führen.

Die 43-Jährige aus Noer wird vermisst.

Die Vermisste ist etwa 1,65 Meter groß, hat braune Haare und spricht Deutsch mit leicht russischem Akzent.

Haftbefehl wegen fehlender Leiche abgelehnt

Der tatverdächtige Ehemann der Vermissten wurde bereits am 27. März von der Polizei festgenommen und am selben Abend wieder freigelassen. Der Haftrichter lehnte den Antrag auf Haftbefehl ab. Grund dafür sei unter anderem, dass keine Leiche gefunden wurde, so Staatsanwältin Schmücker-Borgwardt.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Schleswig-Holstein Magazin | 11.04.2025 | 19:30 Uhr