Kiels Lasse Rosenboom (l.) und Leipzigs El Chadaille Bitshiabu kämpfen um den Ball.

Schleswig-Holstein Holstein Kiel holt verdienten Punkt in Leipzig

Stand: 19.04.2025 17:27 Uhr

Neue Hoffnung für Holstein Kiel im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga: Zwar gab die KSV beim 1:1 (1:0) bei RB Leipzig am Sonnabend eine Führung aus der Hand, der Punkt und die gezeigte Leistung aber machen den Schleswig-Holsteinern Mut für die verbleibenden vier Partien.

Von Tobias Knaack

Shuto Machino brachte die Kieler kurz vor der Pause nach einem feinen Spielzug in Führung (44.), Benjamin Sesko glich für den Champions-League-Aspiranten aus Sachsen per Strafstoß aus (74.). Leipzig dominierte zwar den zweiten Durchgang und war dem Sieg nach dem Ausgleich nahe, für Holstein war der Punkt nach einer insbesondere in der ersten Hälfte starken Leistung aber absolut verdient. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp war mutig, kampf- und laufstark.

"Vielleicht war hier ein Stück mehr drin", sagte Steven Skrzybski, der einigen verpassten Chancen im ersten Abschnitt hinterhertrauerte: "Das hätten wir besser ausspielen müssen." Trotzdem sei es wichtig, "auch mal stolz zu sein" auf die gezeigte Leistung, die, da ist sich der 32-Jährige sicher, "uns beflügeln wird".

Im Tabellenkeller haben die "Störche" durch den Punktgewinn weiter alle Möglichkeiten auf Relegationsrang 16, wo Heidenheim (0:4 gegen Bayern München) nun noch drei Punkte entfernt ist. Am kommenden Sonnabend geht es für die Schleswig-Holsteiner gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr, im NDR Livecenter).

Machino belohnt Kiel für starke erste Hälfte

Die Kieler, die bis zum Saisonende auf Verteidiger Marco Komenda verzichten müssen (Sehnenriss im Oberschenkel), gerieten zu Beginn gehörig unter Druck. Sesko (4.) und Christoph Baumgartner (6.) aber verpassten die Führung für RB. Doch auch die KSV kam direkt zu einer Großchance - und was wäre das für ein Tor gewesen: Skrzybski fing Arthur Vermeerens Querpass ab und schoss aus 40 Metern auf das Tor. Leipzigs Keeper Peter Gulacsi sprintete zurück und lenkte den Ball gerade noch über die Latte. Eine tolle Szene von beiden.

Die Gäste waren nun richtig gut im Spiel und ließen den Champions-League-Aspiranten mit einer gut gestaffelten Defensive und enormer Laufarbeit nicht in sein Pass- und Kombinationsspiel kommen. Das hatte aber auch zur Folge, dass sich die Partie nach dem schwungvollen Beginn mit vielen Zweikämpfen nur noch zwischen und nicht in den Strafräumen abspielte.

Je länger die Begegnung dauerte, desto mehr musste sich das Rapp-Team angesichts der vielen Ballgewinne ärgern, die aussichtsreichen Situationen nicht besser auszuspielen. Bis zur 44. Minute, als der KSV dann doch der perfekte Konter gelang. Rosenboom schickte Skrzybski über rechts. Der Routinier passte in die Mitte, wo Machino schneller war als Kosta Nedeljkovic und den Ball zur verdienten Führung ins Tor jagte.

Heftige Kollision von Zec und Gulacsi

RB kam mit Wut aus der Kabine - und beinahe umgehend zum Ausgleich: Baumgartners Schuss aber ging knapp links vorbei (48.). Doch auch die Gäste waren sofort wieder gefährlich: John Tolkin verpasste eine Skrzybski-Hereingabe um Haaresbreite (52.), Alexander Bernhardssons Schuss rauschte rechts am Tor vorbei (59.).

Wenig später musste die temporeiche Partie für rund fünf Minuten unterbrochen werden: Nach einem langen Ball kollidierten der durchgestartete Kieler Verteidiger David Zec und der aus seinem Tor geeilte Gulacsi derart heftig, dass sie benommen liegen blieben. Beide mussten nach längerer Behandlung auf dem Rasen ausgewechselt werden, Gulacsi sogar auf einer Trage vom Feld gebracht werden.

Openda fällt, Sesko trifft

Der Spielfluss war dahin, beide Teams benötigten ein paar Minuten, um wieder reinzufinden. Leipzig gelang das schneller und so kamen die Sachsen zum Ausgleich: Lois Openda nahm nach einem langen Ball im Strafraum einen leichten Kontakt von KSV-Keeper Thomas Dähne dankend an und ging zu Boden. Sesko verwandelte den schmeichelhaften Strafstoß souverän unten rechts (74.).

RB drängte nun auf den Sieg, doch Dähne hielt den Punkt mit zwei starken Paraden fest. Zunächst lenkte er einen Baumgartner-Schlenzer um den Pfosten (84.), dann hielt er einen strammen Schuss des eingewechselten Yussuf Poulsen (90.+5). Dann konnten die rund 1.700 KSV-Anhänger ihr Team und einen Punkt bejubeln.

Spielstatistik RB Leipzig - Holstein Kiel

30.Spieltag, 19.04.2025 15:30 Uhr

RB Leipzig 1
Holstein Kiel 1

Tore:

  • 0:1 Machino (44.)
  • 1:1 Sesko (74., Foulelfmeter)

RB Leipzig: Gulácsi (67. Vandevoordt) - Nedeljkovic (46. Geertruida), Klostermann, Bitshiabu, Lukeba - Vermeeren (46. Haidara), Seiwald - Baku (90.+3 Gomis), Baumgartner - Openda (90.+3 Poulsen), Sesko
Holstein Kiel: Dähne - T. Becker, Ivezic, Zec (66. Johansson) - Tolkin, Remberg, Rosenboom (79. Porath) - Gigovic, Skrzybski (67. Knudsen) - Bernhardsson (87. Arp), Machino (79. Harres)

Zuschauer: 45940

Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 20.04.2025 | 22:50 Uhr