Film-Szenenbild: "In die Sonne schauen"

Sachsen-Anhalt Film-Kulisse Altmark: "In die Sonne schauen" für Filmpreis von Cannes nominiert

Stand: 13.04.2025 15:14 Uhr

Im Sommer 2023 hat Mascha Schilinski ihren zweiten Spielfilm auf einem Vierseitenhof in der Altmark gedreht. Nun wird das kleine altmärkische Dorf Neulingen auf einem der bedeutendsten Filmfestivals der Welt zu sehen sein: in Cannes. Die Konkurrenz um den Preis ist groß, doch das Filmland Sachsen-Anhalt ist international beliebt.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Der in der Altmark gedrehte Film "In die Sonne schauen" (Englischer Titel: "Sound of Falling") ist für die prestigeträchtige "Goldene Palme" von Cannes nominiert. Sie gilt als wichtigste Auszeichnung des französischen Filmfestivals. Neben dem Werk von Mascha Schilinski konkurrieren 18 weitere Filme um den Preis, der den besten Langfilm im Wettbewerb von Cannes prämiert – darunter auch der neue Film des Oscar-prämierten US-amerikanischen Filmproduzenten Wes Anderson. Anderson ist unter anderem für seine Arbeit an der deutsch-amerikanischen Tragikomödie "The Grand Budapest Hotel" bekannt.

Wer ist Mascha Schilinski?
Die deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin Mascha Schilinski ist durch ihren Studentenkurzfilm "Die Katze" sowie ihren ersten Spielfilm "Die Tochter" bekannt geworden. Sie gilt als eine der spannendsten Stimmen des jungen deutschen Kinos.

Filmland Sachsen-Anhalt: Schilinski dreht in Neulingen nahe Arendsee

Für den Dreh ihres zweiten Spielfilms hatte sich Schilinski das 66-Menschen-große Dorf Neulingen nahe Arendsee in der Altmark ausgesucht. Auf einem Vierseitenhof erzählt die Berliner Filmregisseurin und Drehbuchautorin die Geschichten von vier Mädchen, die über einen Zeitraum von 100 Jahren zu verschiedenen Jahrzehnten auf diesem Hof gelebt haben. Insgesamt 34 Drehtage habe das Filmteam im Sommer 2023 in der Altmark verbracht, so die Staatskanzlei, die jetzt über die Nominierung berichtete.

Ich freue mich außerordentlich, dass ein deutscher Film mit Bezug zum Filmland Sachsen-Anhalt Chancen auf die Goldene Palme von Cannes hat Rainer Robra, CDU | Kulturstaatsminister

"Ich freue mich außerordentlich, dass ein deutscher Film mit Bezug zum Filmland Sachsen-Anhalt Chancen auf die Goldene Palme von Cannes hat", sagte Sachsen-Anhalts Kulturstaatsminister Rainer Robra (CDU). Das Filmland Sachsen-Anhalt biete neben Neulingen und der Altmark aber auch weitere "unverwechselbare Drehorte", so Robra. Dazu zähle er unter anderem den Harz und Halle (Saale).

Warum Sachsen-Anhalt als Drehort so beliebt ist

Erst im Februar war in Halberstadt im Landkreis Harz für den vierten Teil von "Schule der magischen Tiere" gedreht worden. In der Altmark wurde im Herbst 2024 eine Folge der ZDF-Herzkino-Reihe "Mit Herz und Holly gedreht. Auch internationale Stars haben schon in Sachsen-Anhalt gedreht, etwa George Clooney für seinen Film "Monuments Men". In der Filmbrache beliebt sind Orte wie der Harz und die Altmark, weil sie naturnahen Gegenden und historischen Bauten haben, wie den Hof, der im Film "In die Sonne schauen" zu sehen sein wird.

Außerdem unterstützt die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) – die Filmförderung in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen – die Produktionen im Land. So hat auch die Produktion von Schilinski Fördermittel von 250.000 Euro für den in Neulingen gedrehten Spielfilm bekommen. Das Drehbuch zu Film, das Schilinski zusammen mit der deutschen Drehbuchautorin Louise Peter entwickelt hat, wurde bei der 73. Berlinale mit dem Thomas-Strittmatter-Preis ausgezeichnet.

Die Filmfestspiele von Cannes finden in diesem Jahr vom 13. bis 24. Mai statt.

dpa, MDR (Cynthia Seidel)