Karl-Marx-Monument

Sachsen Mit dem Rad von der Kulturhauptstadt Chemnitz bis nach Karlovy Vary

Stand: 06.06.2025 16:51 Uhr

Eine Radtour zum langen Pfingstwochenende? Durch malerische Wälder und Wiesenlandschaften, vorbei an beschaulichen Dörfern und Städten - ein Blick auf die sogenannte Karlsroute. Start ist im Erzgebirge. Dann geht's über die Grenze nach Tschechien.

Von MDR SACHSEN

"Immer dem königlichen Logo folgen", rät der Eibenstocks Bürgermeister Uwe Stab. Von der Kulturhauptstadt Chemnitz bis ins tschechische Karly Vary führt ein Radweg von 110 Kilometern Länge. Auf deutscher Seite ergänzt das Logo mit der Krone die bekannten Radwegweiser mit der grünen Aufschrift. In Tschechien, wo die Radwegweiser gelb sind, ist das Logo ebenfalls auf den Wegweisern zu finden.

"Man muss wissen, dass das Hauptlogo in blau-grün ist und die Nebenrouten dann jeweils andere Farben haben", sagt Uwe Stab. Die Karlroute führt auch an seiner Stadt Eibenstock vorbei. Sie verbindet die Städte Karlsbad und Chemnitz und damit auch den böhmischen Egerradweg mit dem sächsischen Mulderadweg.

Die Burg Loket ist eine gotische Burg aus dem 12. Jahrhundert, etwa 12 Kilometer von Karlsbad entfernt auf einem massiven Felsen in der Stadt Loket in der Tschechischen Republik

Die gotische Burg Loket in Tschechien ist etwa zwölf Kilometer von Karlsbad entfernt und tront auf einem massiven Felsen. (Archivbild).

Kleine Orte mit Sehenswürdigkeiten und wechselvoller Geschichte

Eibenstocks Bürgermeister Uwe Stab zieht es häufig auf die böhmische Seite des Radwanderwegs: Er mag die kleinen Orte, die von der Grenze bis nach Karlsbad führen. Sie hätten neben einer sehr wechselhaften Geschichte auch verschiedene Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Der Weg führt auf deutscher Seite vorbei am historischen Eisenbahntunnel Bockau, der Kneippanlage in Blauenthal oder am historischen Postmeilenstein Oberwildenthal. Auf tschechischer Seite geht's vorbei an den Aussichtstürmen auf dem Peindlberg (Tisovský vrc), dem Plattenberg (Perninský vrch) und dem Plessberg (Plešivec), an der Burg Loket oder der Porzellanfabrik in Nová Role.

Der 83-jährige Dietmar Irmisch macht gerade am Radkreuz Eibenstock/Blauenthal Pause. Er hat schon mehrfach eine Tour nach Karlsbad gemacht. An einem Teil der Strecke sehe es aus, wie in Südtirol schwärmt er: "schöne Blumenwiesen". Noch 42 Kilometer hat er bis Karlsbad vor sich. 

Neugierig beschnuppern drei Minischweinferkel im Zoo der Minis in Aue-Bad Schlema einen mit Früchten gefüllten Halloween-Kürbis in ihrem Gehege

Entlang der Route gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten - wie zum Beispiel den Zoo der Minis in Aue. (Archivbild)

Die Routen sind alle zwischen 18 und 30 Kilometer lang, sodass man auch als Familie und mit den Kindern sehr schöne Rundfahrten machen kann. Gudrun Langolf | Projektmanagerin Radwanderweg Karlsroute

Kleine Extrarunden entlang der Strecke

Wer von Chemnitz aus startet, kommt am Wasserschloss Klaffenbach vorbei oder am Bergbaumuseum Oelsnitz, sagt Gudrun Langolf. Sie ist Projektmanagerin des Radwanderwegs und empfiehlt, die Nebenrouten des Radwegs ebenfalls auszuprobieren, neben der Hauptroute gibt es acht Nebenrouten:  "Auf deutscher Seite gibt es zum Beispiel die Talsperrenrunde Eibenstock, die Talsperrenrunde Sosa und es gibt eine Runde rund um den Auersberg. Die Routen sind alle zwischen 18 und 30 Kilometer lang, sodass man auch als Familie und mit den Kindern sehr schöne Rundfahrten machen kann."

Abendlicher Blick auf die historische Altstadt von Karlovy Vary

Bäderarchitektur, Thermalquellen, Standseilbahn und eine historische Altstadt: nach Karlovy Vary im benachbarten Tschechien führt von der Kulturhauptstadt Chemnitz der Radweg "Karlsroute". (Symbolbild)

Für wen geeignet?

Gudrun Langolf und Bürgermeister Uwe Stab sind sich einig: Die Karlsroute ist für jedes Rad gut geeignet, sogar für Elektro-Fahrräder: "Für E-Bikes gibt es auch entlang der Strecke die ersten Lademöglichkeiten, zum Beispiel in Aue, auf dem Auersberg oder am Raddrehkreuz im Blauenthal." Die Karlsroute sei sehr gut ausgebaut.

Am Raddrehkreuz Blauenthal macht Radlerin Daniela eine Pause. Sie nutzt eine der acht Nebenrouten der Karlsroute: "Ich umrunde die Talsperre Eibenstock und dann fahre ich wieder zurück nach Bad Schlema. Ich finde toll, dass hier mal keine Steigungen sind."

Radweg als "leicht", "mittel" und "schwer eingestuft
Einzelne Streckenabschnitte verlaufen auf größtenteils unbefestigten Waldwegen, teils auf befestigten Radwegen und auf öffentlichen, aber eher mäßig befahrenen Straßen. Der Schwierigkeitsgrad dieser Abschnitte wird aufgrund der Überquerung des Erzgebirgskamms mit "mittel" bis "schwer" klassifiziert. - Die höchste Stelle der Karlsroute liegt auf 939 Meter über Null, auf dem Hirschenstander Pass. - Streckenabschnitte zwischen Chemnitz und Bad Schlema verlaufen auf größtenteils befestigten Radwegen sowie teilweise auf öffentlichen, aber eher mäßig befahrenen Straßen. Die Route eignet sich zwischen Oelsnitz/Erzgebirge und Chemnitz entlang der Würschnitz auch für Familien mit Kindern- und Tourenrädern. Der Schwierigkeits-grad dieses Abschnittes kann mit "leicht" klassifiziert werden.

MDR (kav, Manja Kraus)