
Sachsen Gedenkausstellung im Völkerschlachtdenkmal Leipzig: Letzter Kampfplatz im Zweiten Weltkrieg
Im April 1945 ist das Völkerschlachtdenkmal einer der letzten Kampforte im Zweiten Weltkrieg in Leipzig. Eine Gedenkausstellung erinnert an das Kriegsende vor 80 Jahren und die Opfer der Gewalt.
Leipzig erinnert im Völkerschlachtdenkmal mit einer öffentlichen Gedenkfeier und Ausstellung an das Kriegsende vor 80 Jahren. Eine Installation zeigt historisches Bildmaterial und Filmsequenzen. Eine Woche lang widmet sich die Stadt Leipzig den entscheidenden Tagen im April 1945, als US-Amerikaner gegen den letzten Naziwiderstand in Leipzig kämpften.
Schockierende Fotos von letzten Kämpfen um Leipzig
Das Völkerschlachtdenkmal habe dabei eine entscheidende Rolle gespielt, erklärt der Leiter des Völkerschlachtdenkmals, Steffen Poser. "Der damalige sogenannte Kampfkommandant verschanzte sich hier und beschoss die einrückenden Amerikaner." Es seien noch Menschen auf beiden Seiten gestorben, erklärt Poser: "Und das in einem Moment, in dem die Stadt längst in den Händen der Amerikaner war und offiziell kapituliert hatte."

Der Leiter des Völkerschlachtdenkmals, Steffen Poser (links), und der Geschäftsführer der Stiftung Völkerschlachtdenkmal, Anselm Hartinger, wollen anhand noch historischen Foto- und Filmdokumenten den Besuchern das Kriegsende in Leipzig vor 80 Jahren nahe bringen.
Wir wollen anhand bewegender Bilder vor Augen führen, wie schrecklich die Realität des Krieges ist und was die Zerstörungen bedeuten. Anselm Hartinger | Geschäftsführer der Stiftung Völkerschlachtdenkmal Leipzig
Die mehrere Meter großen Fotografien in der Ruhmeshalle ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Und: Sie schockieren. Etwa das Foto eines toten Soldaten, dessen Gesicht zur Hälfte zerfetzt ist. "Wir wollen anhand bewegender Bilder vor Augen führen, wie schrecklich die Realität des Krieges ist und was die Zerstörungen bedeuten", verdeutlicht der Geschäftsführer der Stiftung Völkerschlachtdenkmal, Anselm Hartinger. Die Gedenkausstellung ist bis zum 29. Juni zu sehen.

Mehrere Meter große Fotografien der letzten Kriegstage in Leipzig werfen ein Licht auf die Schrecken des Krieges.
Gedenkfeiern in Leipzig und Umgebung
Auch an anderer Stelle ist in Leipzig und Umgebung dem Kriegsende und dem Ende des Nationalsozialismus gedacht worden. So hat es am Sonnabend am "Denkmal der 53" in Leipzig-Lindenthal eine Gedenkveranstaltung gegeben. Dort ermordete die Geheime Staatspolizei, kurz Gestapo, am 12. April 1945 insgesamt 52 Häftlinge aus Leipziger Polizeigefängnissen.

Die Gedenkausstellung ist bis zum 29. Juni im Völkerschlachtdenkmal zu sehen.
In Torgau wird am Montag beim "Gedenken an den Muldewieden" der Opfer der Todesmärsche von 1945 gedacht. Die Veranstaltung wird am Gedenkstein nahe dem Dreibrückenbad abgehalten.
MDR (phb/dbö/rkü)