
Rheinland-Pfalz Mutmaßlicher Täter aus Elkenroth: Ein Dorf in Unruhe
Vor einer Woche wurden drei Menschen in Weitefeld brutal getötet. Der mutmaßliche Täter ist noch nicht gefasst. Die Menschen in seinem Wohnort Elkenroth sind aufgewühlt.
Die Sonne scheint, in den Hecken rufen die Spatzen. Einige Anwohner gehen mit dem Hund spazieren. Vor dem Einfamilienhaus, in dem der mutmaßliche Dreifachmörder von Weitefeld, Alexander Meisner, zuletzt gewohnt hat, steht ein Polizeiauto. Sonst deutet nichts auf das brutale Gewaltverbrechen hin. Aber die Menschen sind aufgewühlt. Und jeder geht anders mit der Situation um.
Einige Anwohner waren bereit, über ihre Gefühle zu sprechen. Und darüber, wie sie mit alldem jetzt fertig werden. Wir halten sie anonym. Denn viele treibt der Gedanke um, dass Alexander Meisner hierher zurückkehren könnte.
Wo ist der Verdächtige Alexander Meisner aus Elkenroth?
Eine Woche danach ist die Tat im Nachbarort Weitefeld noch immer das Gesprächsthema in Elkenroth. Die meisten Menschen sprechen von einem bedrückenden Gefühl, manche haben Angst. Alle hoffen, dass Alexander Meisner schnellstmöglich gefasst wird, damit wieder Ruhe einkehren kann.
Wir gehen nur noch zu zweit raus und auch nicht mehr in den Wald. Ehepaar aus Elkenroth über ihren Alltag nach dem Gewaltverbrechen
In dem Ort wird vor allem darüber spekuliert, wo sich Meisner zurzeit aufhält. Einige glauben, dass der mutmaßliche Mörder noch in der Region ist. Andere wiederum denken, er ist längst weg. Aufgeben werde Meisner nicht, sagt ein Anwohner, so ein Typ sei der nicht.
Angst und Verunsicherung in Elkenroth
Viele sind verunsichert und wissen nicht recht, wie sie sich jetzt im Alltag verhalten sollen. Kann ich mich allein im Garten sonnen? Soll ich eine kleinere Runde joggen als sonst und ist es okay, die Terrassentür offen zulassen?
"Wir gehen nur noch zu zweit raus und auch nicht mehr in den Wald", sagt ein älteres Ehepaar, das gerade in der Nachbarschaft mit dem Hund Gassi geht. Sie haben Angst, dass Meisner noch in der Nähe sein könnte. Zuhause schließen sie deshalb immer alle Türen ab. Über Ostern wollen sie wegfahren, um Abstand von allem zu bekommen.
Anwohner in Elkenroth: "Die Polizeipräsenz gibt mir ein gutes Gefühl"
Ein anderer Nachbar gibt sich gelassen: "Warum soll ich mich jetzt verrückt machen", sagt er. Der Mann, der gerade in seinem Garten arbeitet, sagt, es sei ein gutes Gefühl, dass die Polizei dauerhaft präsent sei: "Und notfalls kann ich mich auch selbst verteidigen." Irgendwann würden sie ihn schon schnappen. Irgendwann werde Meisner einen Fehler machen.
Warum soll ich mich jetzt verrückt machen? Anwohner aus Elkenroth über Unruhe im Ort nach dem Gewaltverbrechen
Ein junges Paar ist ebenfalls draußen bei der Arbeit. Sie erzählen, dass sie ihre Kinder nicht mehr alleine raus lassen. "Ich habe Meisner noch einige Tage vor der Tat in einer Tankstelle getroffen, da ist er der Kassiererin gegenüber sehr laut geworden", erinnert sich der Mann. Sie machen sich Sorgen und dennoch sagen die beiden das, was alle in Elkenroth sagen: "Das Leben muss ja irgendwie weitergehen."
Anlaufstelle der Polizei in Weitefeld bleibt bestehen
Neben der Suche nach dem Verdächtigen, versucht die Polizei nach eigenen Angaben auch weiterhin, Ansprechpartner für die Menschen in der Region zu sein. Seit vergangenem Dienstag gibt es eine Anlaufstelle in Weitefeld, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen und ihre Sorgen äußern können.
Wie die Polizei mitteilt, wird das von den Anwohnern immer noch gut angenommen. Deshalb sind die Polizisten bis einschließlich Karfreitag weiter jeden Tag zwischen 16 und 18 Uhr auf dem Schulhof der Grundschule als Ansprechpartner vor Ort.
So sieht der Tatverdächtige von Weitefeld aus
Der gesuchte Alexander Meisner steht laut Staatsanwaltschaft Koblenz unter dem dringenden Tatverdacht, die dreiköpfige Familie getötet zu haben. Das habe insbesondere die Analyse der forensischen Spuren am Tatort ergeben. Meisner ist laut Polizei etwa 1,74 Meter groß, hat braune Haare und blau-graue Augen. Er habe eine Narbe am rechten Oberarm, an der Augenbraue und am linken Unterarm. Auf dem Handrücken links trage er ein Tattoo "Katja" (in der in Russland verwendeten kyrillischen Schrift).

Nach dem Gewaltverbrechen an einer dreiköpfigen Familie in Weitefeld sucht die Polizei weiterhin den Tatverdächtigen Alexander Meisner.
Die Ermittler warnen davor, den Mann anzusprechen, sollte man auf ihn aufmerksam werden. Konkrete Hinweis auf eine Gefahr für die Bevölkerung lägen zwar nicht vor. Aber man gehe davon aus, dass der Verdächtige gefährlich und gewaltbereit ist. Der Fahndungsaufruf nach Meisner ist am Mittwoch auch Thema der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst".
Sendung am Mo., 14.4.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4