
Rheinland-Pfalz Goldschakal erstmals in RLP nachgewiesen
Im Pfälzerwald ist ein Goldschakal in eine Fotofalle getappt. Es ist der erste Nachweis des wolfsartigen Raubtiers in Rheinland-Pfalz.
Der Goldschakal ist der einzige Vertreter seiner Spezies, den es in Europa gibt. Die Tiere sind etwas kleiner als Wölfe und laut dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium sehr scheu. Bereits seit längerem hatten Experten des Ministeriums vermutet, dass sich der Goldschakal auch in Rheinland-Pfalz verbreitet hat. Jetzt gibt es die Gewissheit durch den Fotobeweis.
Goldschakal in Deutschland schon häufiger gesichtet
"Das Auftauchen dieses Wildtiers ist ein Zeichen für ökologische Vielfalt und es zeigt, dass unsere Landschaft intakte Lebensräume bietet, um Wildtieren eine neue Heimat geben zu können", erklärt Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). Bundesweit wurden schon häufiger Goldschakale gesichtet - zuletzt auch immer öfter im benachbarten Baden-Württemberg. Auch im Nordelsass gab es Nachweise. Es war also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Tiere auch im Pfälzerwald nachgewiesen werden.
Ob die Raubtiere dauerhaft in der Pfalz bleiben ist unklar
Ob sich der Goldschakal dauerhaft in Rheinland-Pfalz ansiedeln wird, ist laut Umweltministerium noch unklar. Weil auf dem Speiseplan der Raubtiere auch Weidetiere, wie Ziegen oder Schafe stehen, wollen die Experten der zuständigen Landesbehörden die Situation nach eigenen Angaben genau beobachten. So könnten auch gegebenenfalls Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Das Bild der Fotofalle zeigt einen Goldschakal im Pfälzerwald. Es ist die erste Sichtung des Raubtieres in Rheinland-Pfalz.
Schakale sind Wölfen sehr ähnlich
Der Goldschakal hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von Süd- und Südosteuropa nach Mitteleuropa ausgebreitet. Die erwachsenen Tiere erreichen eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern und eine Länge von knapp einem Meter. Das Fell ist gelblich-grau bis rötlich. Die Ohren sind spitz, genau wie die Schnauze. Dazu haben die Goldschakale einen kurzen, buschigen Schwanz. Sie leben meist paarweise oder in kleinen Familienrudeln und sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie sind eng mit dem Wolf verwandt und gehören zu der Art der Hunde.
Räuber kann auch nützlich sein
Weil sie Allesfresser sind, können Goldschakale in einem Ökosystem auch sehr nützlich sein. Etwa indem sie Ausbreitung von Krankheiten verhindern, weil sie Kadaver beseitigen. Der Goldschakal ist nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.
Sendung am Fr., 6.6.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4