Die 500-Kilo-Bombe konnte auf der Mosel in Koblenz ohne größere Komplikationen entschärft werden.

Rheinland-Pfalz 500-Kilo-Bombe in Koblenz ist entschärft

Stand: 04.04.2025 21:12 Uhr

Die Bombe, die bei Baggerarbeiten im Rhein bei Koblenz gefunden worden war, ist am Freitagvormittag auf einem Schiff entschärft worden.

Bei der Bombe handelte es sich laut Stadt um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Sie war am Dienstag in der Nähe der Pfaffendorfer Brücke gefunden worden. Wie der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz mitteilt, waren die beiden Zünder der 500-Kilo-Bombe noch intakt.

Die Entschärfung wurde am Freitagvormittag ab 10 Uhr auf der Mosel im Bereich des Gülser Moselbogens durchgeführt. Nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes RLP lief dabei alles ohne größere Probleme.

So lief die Bombenentschärfung in Koblenz

Polizei kontrollierte evakuiertes Gebiet

Vor der Entschärfung musste das Gebiet in einem Umkreis von 1.000 Meter rund um das Frachtschiff evakuiert werden. Wie die Stadt mitteilt, galt die Evakuierung des betroffenen Bereichs ab 8:30 Uhr. Gegen 10:45 Uhr wurde die Evakuierung aufgehoben und die Menschen durften wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

Ein Baggerschiff mit der 500-Kilo-Bombe liegt zur Sicherung in der Moselschleuse Koblenz.

Das Baggerschiff mit der 500-Kilo-Bombe wurde zur Sicherung in die Moselschleuse Koblenz gefahren. Laut Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz durfte die Bombe vom Schiff nicht umgelagert werden. Die Entschärfung musste demnach auf dem Schiff erfolgen.

B416 und Bahnlinie an der Mosel gesperrt

Während der Entschärfung waren laut Stadt die Bundesstraße 416 auf der linken Moselseite und die Bahnlinie an der Mosel gesperrt. Die Bundesstraße 327 (Hunsrückhöhenstraße) und der Layer Bergweg waren nicht betroffen. Schiffe auf der Mosel mussten aber warten, bis die Entschärfung der Bombe abgeschlossen war.

Die Evakuierungszone im Radius von 1.000 Metern um den Entschärfungsort betrifft einen Teil von Koblenz-Lay und auf der anderen Moselseite den Campingplatz sowie den Sporthafen Güls.

Die Evakuierungszone im Radius von 1.000 Metern um den Entschärfungsort betraf einen Teil von Koblenz-Lay und auf der anderen Moselseite den Campingplatz sowie den Sporthafen Güls.

Evakuierungszone betrifft einen Teil von Koblenz-Lay

Die Evakuierungszone betraf auch einen Teil von Koblenz-Lay. Dort liegen unter anderem die Grundschule und die Kindertagesstätte. Auf der anderen Moselseite musste der Campingplatz und der Sporthafen Güls evakuiert werden.

Die Kinder der Kindertagesstätte sowie der Grundschule Lay, die nicht privat betreut werden konnten, kamen laut Stadt in der Schützenhalle Lay unter. Dort wurden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Schule, Kita und Jugendamt betreut.

Wer von der Evakuierung betroffen war und nicht anderweitig unterkam, konnte sich ab 8 Uhr in der Legiahalle aufhalten. Nach SWR-Informationen nahmen das Angebot 46 Personen an.

Die Legiahalle in Koblenz dient als Aufenthaltsort für alle, die bei der Evakuierung aus ihren Häusern raus müssen.

Die Legiahalle in Koblenz-Lay diente als Aufenthaltsort für alle, die bei der Evakuierung aus ihren Häusern raus mussten

Bombe sollte nicht weiter bewegt werden

Nach Angaben der Stadt wurde die Bombe am Dienstag bei Baggerarbeiten für den Bau der neuen Pfaffendorfer Brücke im Rhein entdeckt. Dort sei der Blindgänger auf das Frachtschiff verladen worden, das mit den Baggerarbeiten beschäftigt war. Laut Kampfmittelräumdienst durfte die Bombe dort nicht mehr umgelagert werden. Die Entschärfung musste also auf dem Schiff erfolgen.

Das Baggerschiff wurde laut Stadt zunächst zur Sicherung in die Moselschleuse Koblenz gefahren. Am Freitagmorgen wurde das Schiff um 7 Uhr von der Moselschleuse an den Entschärfungsort im Gülser Moselbogen gefahren.

Bei den Bauarbeiten zum Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz ist erneut eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

Bei den Bauarbeiten zum Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz ist die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

Am Fundort hätten tausende Menschen evakuiert werden müssen

Zur Entschärfung der Fliegerbombe wurde laut Stadt ein Ort gewählt, an dem eher wenig Menschen von der Aktion betroffen waren. Am ursprünglichen Fundort am Rhein hätten etwa 16.000 Personen ihre Häuser verlassen müssen, auch diverse Einrichtungen hätten evakuiert werden müssen. Am ausgewählten Entschärfungsort auf der Mosel mussten laut Stadt nur etwa 1.000 Personen aus dem Gebiet heraus.

Bei der Bombenentschärfung seien etwa 180 Kräfte von Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei, Kampfmittelräumdienst, Katastrophenschutzeinheiten von Malteser und DRK, sowie dem Rettungsdienst und weiteren Stellen im Einsatz gewesen.

Sie haben die Bombe entschärft: Kurt Mazzucco, Tobias Fochler, Sascha Hummrich vom Kampfmittelräumdienst RLP.

Sie haben die Bombe entschärft: Kurt Mazzucco, Tobias Fochler, Sascha Hummrich vom Kampfmittelräumdienst RLP.

Bereits im September wurde bei der Pfaffendorfer Brücke eine Bombe gefunden

Es ist nicht die erste Bombe, die bei den Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke gefunden wurde. Bereits im vergangenen September fanden Bauarbeiter einen 250-Kilo-Blindgänger.

Der konnte nicht an der Fundstelle entschärft werden, weil er stark deformiert war. Deshalb wurde die amerikanische Fliegerbombe auf den Standortübungsplatz Schmidtenhöhe in Koblenz gebracht und dort von Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes kontrolliert gesprengt.

Sendung am Fr., 4.4.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP

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