Ein rundes und verziertes Kirchenfenster befindet sich über dem Eingang des Doms in Osnabrück.

Niedersachsen Vorerst zum letzten Mal: Bistum Osnabrück feiert Priesterweihe

Stand: 07.06.2025 14:46 Uhr

Im Osnabrücker Dom ist Torsten Pastor am Samstag zum Priester geweiht worden, damit ist er auf absehbare Zeit der letzte. Nur einen weiteren Interessenten gibt es derzeit noch - der könnte aber erst in vier Jahren geweiht werden.

Lange hat sich Torsten Pastor auf diesen Moment vorbereitet: seine Priesterweihe durch Bischof Dominicus Meier. Zur Vorbereitung hatte sich der 37-Jährige in Exerzitien - eine geistliche Auszeit mit Gebet und Besinnung - zurückgezogen. Nun war es soweit: Der Bischof und nach ihm weitere Priester legten dem Kandidaten am Samstagvormittag in Stille die Hände auf. Nach dem Weihegebet folgten die sogenannten ausdeutenden Riten: das Bekleiden mit dem Messgewand, die Salbung der Hände mit Chrisam, das Überreichen von Kelch und Hostienschale für die Feier der Eucharistie sowie der Friedensgruß. Danach feierte der neu geweihte Priester zusammen mit dem Bischof die Eucharistie.

Priesterweihen bundesweit rückläufig

Ein Portrait von dem künftigen Priester Torsten Pastor

Torsten Pastor kommt ursprünglich aus Bocholt im Westmünsterland.

Am Pfingstsonntag feiert Torsten Pastor in seiner Gemeinde Haren (Ems) um 10.30 Uhr schließlich seine Primiz, die erste Messe als Neupriester, in der Kirche St. Martinus. Für das Bistum Osnabrück ist Torsten Pastor auf absehbare Zeit der letzte neu geweihte Priester. Aktuell befindet sich nur ein weiterer Interessierter im Studium - eine mögliche Weihe wäre frühestens in vier Jahren denkbar. Damit steht Osnabrück exemplarisch für eine Entwicklung, die ganz Deutschland betrifft: Die Zahl der Priesterweihen in der katholischen Kirche ist seit Jahren rückläufig.

Geweihter Priester freut sich auf vielseitige Aufgaben

Torsten Pastor schätzt an seinem Beruf vor allem die Vielseitigkeit und menschliche Nähe. Er wolle Menschen in allen Lebenslagen begleiten - bei freudigen wie bei traurigen Anlässen. "Ich habe in der Vergangenheit gespürt: Gott hat mich getragen und ertragen und ist immer für mich da", sagt er. "Diese Zusage will ich auch als Priester weitergeben."