
Niedersachsen Zweite Nacht in Folge: Unbekannte werfen Gegenstände auf Autobahn
Unbekannte haben erneut Gegenstände auf eine Autobahn geworfen. In Nordostniedersachsen wurden in zwei Nächten bislang mehr als 20 Fahrzeuge auf der A1 und A7 beschädigt. Eine Sonderkommission ermittelt.
Der jüngste Vorfall ereignete sich auf der A1 bei Sottrum (Landkreis Rotenburg). Dort wurden am späten Dienstagabend mehrere Teile einer Baustellenabsperrung von einer Brücke auf die Fahrbahn geworfen. Das bestätigte die Polizei dem NDR Niedersachsen. Die Tat ereignete sich den Angaben zufolge zwischen den Anschlussstellen Bockel und Stuckenborstel. Mehrere Autofahrer hätten die dunklen, nicht reflektierenden Gegenstände zu spät bemerkt und seien darübergefahren. Bei den Fahrzeugen seien die Reifen aufgerissen beziehungsweise die Achsen beschädigt worden. Nach Angaben der Polizei von Mittwochmorgen meldeten sich acht Autofahrer gegen 23.05 Uhr. Sämtlich Fahrzeuge hätten abgeschleppt werden müssen. Verletzt wurde niemand. Ob mit den Gegenständen direkt auf Autos gezielt wurde, ist laut Polizei unklar. Die A1 musste teilweise gesperrt werden - wegen der Aufräumarbeiten und wegen der Fahndung nach den Tätern, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde.
13 Autos durch Gegenstände auf A1 bei Meckelfeld beschädigt
Die Ermittlerinnen und Ermittler sehen einen direkten Zusammenhang mit ähnlichen Vorfällen aus der Nacht zuvor. So hatten Unbekannte in der Nacht zu Dienstag auf der A1 bei Meckelfeld (Landkreis Harburg) Füße von Baustellenbaken sowie ein Verkehrsschild auf die Fahrbahn geworfen. 13 Autos wurden beschädigt, die meisten hatten laut Polizei Reifenschäden. Fünf Fahrzeuge konnten nicht mehr weiterfahren.
Baumstamm auf die A7 geworfen
Etwa zwei Stunden später warfen Unbekannte einen laut Polizei "großen" Baumstamm von einer Brücke auf die A7 bei Soltau (Landkreis Heidekreis). Der 33-jährige Fahrer eines Transporters habe dem Baumstamm nicht mehr ausweichen können, der Stamm schlug in die Front seines Wagens ein. Der Fahrer konnte der Polizei zufolge auf dem Seitenstreifen anhalten. "Nur durch Glück" sei er nicht verletzt worden, so die Polizei.
Sonderkommission ermittelt, ADAC rät zur Vorsicht
Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet, die wegen eines versuchten Tötungsdelikts und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Hinweise nehmen die Beamtinnen und Beamten unter der Telefonnummer (05191) 93 80 0 entgegen. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) rät Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern, besonders vorsichtig und vorausschauend zu fahren. Sollten große Brocken auf der Straße liegen, sei es besser, scharf zu bremsen, auch wenn nachfolgende Fahrzeuge auffahren könnten, so der ADAC. Beim Versuch, auszuweichen, bestünde die Gefahr, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren oder mit anderen Fahrzeugen zusammenzustoßen. Das endet laut ADAC meist schlimmer.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 04.06.2025 | 19:30 Uhr