
Niedersachsen Analyse: Schwangere lassen zunehmend Tests auf Trisomien machen
Der Bluttest zur Bestimmung des Risikos für Trisomien ist unter Barmer-Versicherten immer gefragter. Vor allem ältere Schwangere nutzten den Test nach Angaben der Krankenkasse häufiger.
Im vergangenen Jahr haben 44,8 Prozent der schwangeren Frauen einen sogenannten nicht-invasiven Pränataltest gemacht, wie die Barmer mit Blick auf eine Analyse der Daten eigener Versicherter mitteilte. 2023 waren es 34,4 Prozent. Grundlage für die Analyse seien 13.605 Geburten gewesen, so eine Sprecherin auf Anfrage von NDR Niedersachsen. Der Analyse zufolge nutzten ältere Schwangere den Test häufiger. Trisomien seien zwar in jedem Alter selten, so Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen. "Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu."
Down-Syndrom ist die häufigste Trisomie
Der nicht-invasive Pränataltest untersucht laut Barmer das Erbgut des ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21. Letztere, auch als Down-Syndrom bekannt, ist die häufigste Form. Von 10.000 Schwangeren im Alter zwischen 30 und 34 Jahren würden 17 ein Kind mit Down-Syndrom erwarten, so die Krankenkasse weiter. Während Kinder mit Down-Syndrom oft leichte Einschränkungen hätten und als Erwachsene weitgehend selbstständig leben könnten, würden Kinder mit Trisomie 13 oder 18 oft unter schweren Fehlbildungen leiden und hätten meist eine stark verkürzte Lebenserwartung.
Risiko bei invasiven pränatalen Untersuchungen
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen seit Juli 2022 die Kosten für den nicht-invasiven Test. Damit sollte laut Barmer die Zahl der invasiven pränatalen Untersuchungen gesenkt werden. Derartige Untersuchungen wie etwa Fruchtwasseruntersuchungen könnten Infektionen oder Blutungen verursachen. Allerdings gebe es keine Hinweise darauf, dass die Einführung des nicht-invasiven Pränataltests die Zahl invasiver Untersuchungen verringert habe, so die Barmer. Nicht-invasive Pränataltests gehören im Übrigen nicht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft, hieß es seitens der Barmer weiter. Bei der Krankenkasse sind deutschlandweit 8,4 Millionen Menschen versichert, davon rund 800.000 in Niedersachsen.