
Mecklenburg-Vorpommern BALTOPS in Rostock: Marine-Manöver lockt "Ship-Spotter" an
Mit der Kamera gehen sie auf Motiv-Jagd: sogenannte Ship-Spotter. Auch Kriegsschiffe, wie sie derzeit in Rostock liegen, stehen dabei im Fokus.
Das Marinemanöver BALTOPS vor Rostock ist für Ship-Spotter das Highlight des Jahres. So viele Kriegsschiffe aus aller Welt bekommen sie selten vor die Linse. Zu Beginn dieser Woche machte die "USS Mount Whitney", ein Kommandoschiff der US Navy, in Rostock fest. Um das Einlaufen des Schiffes einzufangen, war Felix Wunsch früh aufgestanden. Als das große Schiff mit den vielen Radaranlagen und einem Hubschrauberlandeplatz am Horizont auftauchte, hielt der 20-Jährige aus Rostock voll drauf. Immer wieder klickte der Auslöser seiner Kamera.
Begeisterung seit der Kindheit
Rund 50 Kriegsschiffe kommen derzeit im Rostocker Hafen zusammen, um dann auf der Ostsee gemeinsam für den Ernstfall zu üben. Darunter sind Schiffe aus den Vereinigten Staaten, aus Polen und auch Finnland. Felix Wunsch begeistert sich seit frühester Kindheit für Schiffe aller Art. "Ich bin mit meiner Oma spazieren gewesen und dann wurde ich eingeladen auf ein Fahrgastschiff von Rostock nach Warnemünde. Ich fand das so spannend, dass solche riesigen Metallobjekte schwimmen können", erinnert er sich. Felix begann, sich auf die Suche nach den größten und spannendsten Schiffen zu machen, um sie zu fotografieren.
Die Tricks der Spotter
Wann genau Schiffe wie die “Mount Whitney” eintreffen, kann Felix Wunsch im Internet verfolgen. Die Schiffe nutzen AIS. Das ist ein Funksystem, dessen Daten im Internet öffentlich zugänglich sind. Doch wenn die Schiffe ihre Positionsdaten ausschalten, müssen die Ship-Spotter auf andere Quellen zurückgreifen. Ein befreundeter Ship-Spotter von Felix verrät, dass sie gute Kontakte haben, die ihnen die eine oder andere Info zukommen lassen.
Üben für den Kriegsfall
Bei all der Begeisterung für die besonderen Schiffe in Rostock ist Felix Wunsch der Ernst des Manövers bewusst. "Es sind Kriegsschiffe, die haben ja auch ihren Sinn. Das ist ein Manöver, das seit über 30 Jahren jährlich abgehalten wird. Bis jetzt ist noch nichts passiert. Aber ich nutze die Chance, das zu dokumentieren", sagt der Rostocker.
Fototagebuch bei Instagram
Neben den Marineschiffen kommen dem Ship-Spotter in Rostock hauptsächlich Kreuzfahrtschiffe und Frachter vor die Linse. Seine Fotos teilt Felix mit mittlerweile 10.000 Followern auf Instagram. Wenn am Donnerstag alle beteiligten Schiffe zum Manöver auslaufen, kann Felix Wunsch seiner Sammlung neue Schnappschüsse hinzufügen.
Die Schiffe sollen am Donnerstag ab 8.30 Uhr von Warnemünde aus in See stechen. NDR MV Live wird das Auslaufen auf ndr.de/mv übertragen und mit Experten kommentieren.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nordmagazin | 03.06.2025 | 19:30 Uhr