Autos stehen vor dem Hamburger Elbtunnel im Stau

Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Niedersachsen Schleswig-Holstein ADAC erwartet viele Staus am Osterwochenende

Stand: 16.04.2025 12:59 Uhr

Der ADAC rechnet am kommenden Osterwochenende mit einer der ersten großen Reisewellen des Jahres - sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Süden.

Es müssten auf nahezu allen Strecken zeitweise Staus einkalkuliert werden, teilte der Automobilclub am Montag mit. Staureichster Tag dürfte voraussichtlich der Gründonnerstag werden. Entspannter werde es wegen geringerer Verkehrsdichte am Karsamstag und am Ostersonntag. Gründe für die Staus am langen Osterwochenende seien vor allem Urlaubsfahrten, Verwandtenbesuche, Kurztrips und Tagesausflüge. Am Gründonnerstag treffen zudem viele Berufspendler auf dem Heimweg auf die zahlreichen Urlauber. Zu deren bevorzugten Zielen gehören laut ADAC die Küstenregionen an Nord- und Ostsee sowie höher gelegene Wintersportorte in den Alpen.

Vor allem auf Autobahnen in Ballungsräumen wird es eng

Engpässe sind besonders auf den Autobahnen in Ballungsräumen sowie an Baustellen zu erwarten. Bereits heute dürfte das Stauaufkommen spürbar steigen, da viele Autofahrende versuchen, den Gründonnerstagsverkehr zu umgehen. Auch am Karfreitagvormittag und am Ostermontagnachmittag rechnet der ADAC mit vielen Staus. Nach Ostern enden in mehreren Bundesländern die Osterferien, was zu starkem Rückreiseverkehr führen dürfte. Die Ferien enden in Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Staugefährdete Autobahnen (in beiden Richtungen):

- Großräume Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, München
- A1 Köln - Dortmund - Münster - Osnabrück - Bremen - Hamburg
- A1 / A3 / A4 Kölner Ring
- A2 Braunschweig - Magdeburg
- A3 Köln - Frankfurt - Würzburg - Nürnberg - Linz - Passau
- A4 Görlitz - Dresden - Chemnitz
- A5 Heidelberg - Karlsruhe - Basel
- A6 Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
- A7 Hamburg - Hannover - Kassel - Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
- A9 Berlin - Nürnberg - München
- A10 Berliner Ring
- A12 Dreieck Spreeau - Frankfurt (Oder)
- A24 Hamburg - Schwerin - Berliner Ring
- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
- A81 Heilbronn - Stuttgart
- A93 Inntaldreieck - Kufstein
- A95/B2 München - Garmisch-Partenkirchen
- A99 Münchner Umfahrung

Besonders neuralgische Punkte im Norden

Eine staugefährdete Autobahn in Schleswig-Holstein ist die A1 im Großraum Hamburg, am Kreuz Bargteheide sowie in den Abschnitten von Sereetz bis Ratekau und Scharbeutz bis Eutin. Zwischen Bremen und Lübeck führen die seit Mitte März geltenden Einschränkungen auf der Norderelbbrücke immer wieder zu langen Staus. Die Anfang der 60er Jahre gebaute Brücke ist so marode, dass schwere Lastwagen in Richtung Norden nur noch auf einer Spur fahren dürfen.

Auf der A7 zwischen Hannover und Flensburg verlangsamen die Baustellen nördlich und südlich des Elbtunnels den Verkehr. Probleme sind auch in Schleswig-Holstein am Dreieck Bordesholm, am Kreuz Rendsburg, an der Rader Hochbrücke sowie an der Grenze zu Dänemark zu erwarten. In Richtung Nordsee könnte es vor allem auf der A23 zwischen Pinneberg Nord und Halstenbek-Rellingen zu Verzögerungen kommen, außerdem zwischen Heide Süd und Heide West.

Wichtige Fährverbindung nach Rügen fällt aus

Eine Hürde für Urlauber und Urlauberinnen, die nach Rügen möchten ist der Fährschiffausfall zwischen Glewitz und Stahlbrode (Landkreis Vorpommern-Rügen). Ausgefallen ist die "Glewitz" bereits am Sonntag. Der Betreiber, die Weiße Flotte Gesellschaft, geht davon aus, dass der Fährbetrieb auch über Ostern komplett ausfällt. Das zweite Fährschiff, die "Stahlbrode", fällt wegen eines turnusmäßigen Werft-Aufenthalts ebenfalls aus, so dass überhaupt kein Schiff für die Verbindung zur Insel Rügen zur Verfügung steht.

Staus auch im benachbarten Ausland

Im benachbarten Ausland kann es ebenfalls abschnittsweise zu Staus kommen. Die Brennerautobahn in Tirol in Österreich sei wegen einer Brückensanierung nur teilweise befahrbar. Auf der tschechischen Autobahn D8 sorgen außerdem Tunnelarbeiten nahe der Grenze für Staugefahr. Darüber hinaus finden an allen deutschen Grenzen stichprobenartige Einreisekontrollen statt.

Bei Stau und stockendem Verkehr: Rettungsgasse bilden

Der ADAC weist darauf hin, dass bei stockendem Verkehr oder Stillstand auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen pro Richtung die Bildung einer Rettungsgasse gesetzlich vorgeschrieben ist. Wer dort keine Rettungsgasse bilde, riskiere ein Bußgeld von mindestens 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot.

Dieses Thema im Programm:
NDR Info | Aktuell | 15.04.2025 | 16:00 Uhr