Eine Frau schüttelt ein Kissen an einem offenen Fenster aus, Daunenfedern fliegen herum. Die Frau trägt ein weißes Käppchen, darunter lugen blonde Haare hervor.

Hessen Zu Besuch bei Rotkäppchen oder Frau Holle: 5 Highlights der Deutschen Märchenstraße in Hessen

Stand: 12.04.2025 20:03 Uhr

Jedes Märchen hat einen wahren Kern. Bei den Brüdern Grimm findet sich dieser auch in Hessen. hessenschau.de hat Ausflugtipps gesammelt: mit echten Rotkäppchen, Frau Holle und einem verschlafenen Dornröschenschloss.

Wie eine Perlenkette zieht sich die deutsche Märchenstraße von Hanau nach Bremen, in diesem Jahr feiert sie ihren 50. Geburtstag. Jede der über 60 Perlen steht dabei für eine Station im Leben der Brüder Grimm oder einen Ort, der eng mit einem bekannten Märchen verknüpft ist.

Hessenkarte mit vielen Ortspunkten und -beschriftungen, die durch eine Linie verbunden sind. Daneben steht "Märchenstraße Hessen" mit einem kleinen Foto der Brüder Grimm.

hessenschau.de stellt Ihnen fünf Ausflugsziele vor, die die Brüder für ihre Märchen inspiriert haben (könnten).

Die Rotkäppchen von Schwalmstadt

Echten Rotkäppchen können Märchenfreunde in Schwalmstadt (Schwalm-Eder) begegnen. Die roten Hauben der traditionellen Schwälmer Tracht, auch Betzel genannt, sollen Inspiration und Vorlage für die Brüder Grimm gewesen sein.

Mutter und Tochter in Schwälmer Tracht

Im Rotkäppchenland: Schwälmer Tracht

Einen Einblick in die Geschichte der Schwälmer Tracht und ihre Verbindung zum Märchen "Rotkäppchen" gibt das Museum der Schwalm. Das Beste: Das Museum liegt mitten in der eindrucksvollen Wasserfestung Ziegenhain, die schon für sich einen Besuch wert ist.

Tipp: Wer gleich einen ganzen Festzug von Rotkäppchen sehen möchte, sollte die Ziegenhainer Salatkirmes nicht verpassen, die jedes Jahr zwei Wochen nach Pfingsten gefeiert wird. Der Festzug wird traditionell in der Schwälmer Tracht vollzogen.

Das echte Schneewittchen aus Bad Wildungen

Eine junge, schöne Prinzessin, die fernab ihres Schlosses mitten im Wald vergiftet wird, und das in der Gesellschaft von kleinen Bergarbeitern mit Zipfelmützen - klingt vertraut? Dann liegt das natürlich daran, dass Sie das Märchen "Schneewittchen" kennen.

Schloss Friedrichstein in Bad Wildungen

Schloss Friedrichstein

Aber kennen Sie auch die Grafentochter Margaretha von Waldeck, die mit 20 Jahren vergiftet wurde? Wenn nicht, dann sollten Sie das Barockschloss Friedrichstein und das mitten im Kellerwald gelegene Bergwerksdorf Bergfreiheit im Kreis Waldeck-Frankenberg besuchen - die Heimat des möglichen historischen Schneewittchens.

Wer seinen Besuch nicht abwarten kann und mehr über Margaretha von Waldeck wissen möchte: hessenschau.de hat die ganze Geschichte aufgeschrieben.

Bei Frau Holle in Hessisch Lichtenau

Am Fuß des Hohen Meißners dreht sich im romantischen Fachwerkstädtchen Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner) alles um Frau Holle. Diese ist als Sagengestalt schon wesentlich älter als das Märchen. Sie ließ es bereits als Erdgöttin unter dem Namen Hulda oder auch Freya vom Gipfel des Hohen Meißners schneien.

Eine Frau mit Kopfhaube schüttelt ein Kissen aus dem Fenster, Federn fliegen davon

Frau Holle ist zu Gast bei der 27. Märchenwoche in Bad Sooden-Allendorf.

Alles über Frau Holle und ihre sagenhafte Vergangenheit erfahren Besucherinnen und Besucher im Frau Holle Museum "Holleum" oder bei einer Führung auf dem Frau Holle Rundweg in der märchenhaften Natur des Fulda-Werra-Berglands. Auch der sagenumwobene "Frau-Holle-Teich" ist einen Besuch wert.

Weitere wichtige Orte entlang der Märchenstraße
Wer einen Ausflug plant und zum Beispiel etwas über das Leben der Brüder erfahren will, der starte in Hanau oder Steinau an der Straße, beides ehemalige Wohnorte der Brüder. Wer etwas über die Märchenerzählerin Dorothea Viehmann wissen will, eine der wichtigsten Quellen für die Grimm’schen Märchen, der kommt um einen Besuch ihres Heimatortes Baunatal nicht herum. Die Schauenburger Märchenwache wiederum befasst sich mit Johann Friedrich Krause, ebenfalls ein Märchenerzähler.

Auf Burg Trendelburg und dem Rapunzelturm

Ob die Brüder Grimm jemals persönlich die Burg Trendelburg besucht haben, ist nicht überliefert. Fest steht: Sie lebten nur 30 Kilometer entfernt in Kassel und sammelten Märchen auch aus dem Umland der Burg.

Burg inmitten von Bäumen

Schwer einnehmbar: Burg Trendelburg.

Die Burg wurde etwa im 13. Jahrhundert gebaut, ihr Turm trotzte mit seinen über 40 Metern Höhe und bis zu sieben Metern dicken Wänden so manchem Angreifer. Auch der Prinz hätte bei Rapunzels Rettung so seine Schwierigkeiten gehabt.

Heute gibt es dort ein Hotel, Foltermuseum, eine Märchenetage und ein mysteriöses Angstloch. Und wer die 130 Stufen bis ganz nach oben steigt, hat eine fantastische Aussicht über die grünen Hügel des Diemeltals.

Auf dem Dornröschenschloss Sababurg in Hofgeismar

Hohe steinerne Türme, dichte Hecken und ein Rosengarten: Die Sababurg aus dem 14. Jahrhundert war die perfekte Vorlage für das Dornröschenschloss. Auch heutzutage ist die Sababurg ein verwunschenes Ausflugsziel.

Dornröschenschloss Sababurg Hofgeismar

Das Dornröschenschloss Sababurg wirkt wie einem Märchen entsprungen.

Für alle Kleinen und Großen, die sicher gehen wollen, dass Dornröschen dann auch zu Hause ist, lohnt ein Blick auf die Website des Schlosses. Dort erfahren sie, wann Dornröschen samt Prinz Audienz in Form einer Führung hält.

Da die Sababurg vom Land Hessen aufwendig renoviert wird, öffnet der Innenhof erst wieder am 29. Mai 2025. Ein Termin, den sich alle Märchenfreunde zudem jetzt schon in ihre Kalender schreiben können, ist das Wochenende vom 16. und 17. August. Dann findet hier das Jubiläumsfest anlässlich des fünfzigsten Geburtstags der deutschen Märchenstraße statt.