
Hessen Gesperrte B45-Brücke bei Bad König: Zeitplan für Abriss und Sprengung steht
Seit der Sperrung der B45-Brücke bei Bad König herrscht in Teilen des Odenwalds Verkehrschaos, die Menschen sehnen sich nach einer schnellen Lösung. Jetzt steht zumindest der Zeitplan für den geplanten Abriss des maroden Bauwerks.
Das Verkehrschaos im Odenwald wurde zur Chefsache. Der Verkehrsminister persönlich reiste am Mittwoch nach Bad König, um zu verkünden: Es geht voran - und zwar mit dem Abriss der seit Ende April gesperrten B45-Brücke. Ende Juli soll es losgehen, sagte Kaweh Mansoori (SPD) an der maroden Brücke. "Mit dem schnellen Abriss schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass auch der Neubau zügig beginnen kann."
Den sehnen die Anwohner und Anwohnerinnen, aber auch die Betriebe und Pendler sehnlichst herbei. Seit die Brücke gesperrt ist, herrscht in den umliegenden Gemeinden Verkehrschaos, Unternehmen fürchten durch den erschwerten Zugang um ihre Existenz.
Anfang August wird gesprengt
Wann die Autos wieder ungestört rollen, ist noch unklar, aber zumindest steht der Zeitplan für den Abriss. Aktuell laufe die Ausschreibung, teilte die Verkehrsbehörde Hessen Mobil mit. Bis Mitte Juni können demnach Angebote eingehen. Danach sollen Gespräche mit den Bietern geführt werden, den Zuschlag will Hessen Mobil dann Ende Juni erteilen.

Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) spricht vor der gesperrten Zeller Brücke.
"Ab der Kalenderwoche 30 kann die Baustelle vor Ort eingerichtet werden", heißt es. Das wäre zwischen dem 21. und 27. Juli. Im ersten Schritt soll dann eine Behelfsbrücke über die unter der Brücke fließende Mümling errichtet werden, inklusive einer Rampe zur B45, um das Abbruchmaterial abtransportieren zu können. In der ersten Augustwoche soll die B45-Brücke gesprengt werden.
Verläuft alles nach Plan, rechnet Hessen Mobil damit, dass zumindest die aktuell ebenfalls gesperrten Bahngleise unter der Brücke mit Ende der Sommerferien wieder freigegeben werden können. Die Schule startet in Hessen wieder am 18. August.

"Dass dieser Abriss nun so schnell geplant und vollzogen wird, ist ein starkes Signal für die vielen Betroffenen im Odenwald, aber auch für die Zusammenarbeit der Task Force", betonte Minister Mansoori. Die sogenannte Projekt-Taskforce wurde unmittelbar nach Sperrung der Brücke ins Leben gerufen. Dort sind neben Hessen Mobil unter anderem auch der Odenwaldkreis, die betroffenenen Kommunen Bad König und Michelstadt sowie Bahn und Polizei vertreten.
Zum jetzigen Zeitpunkt bereits einen Zeitplan für den Abriss zu haben, sei laut Hessen-Mobil-Präsident Heiko Durth "nicht selbstverständlich". Es mache deutlich, "wie gut diese behördenübergreifende interdisziplinäre Kooperation funktioniert".
Parallel zum Ausschreibungsverfahren haben laut Hessen Mobil bereits die ersten Vorbereitungen zum Abriss begonnen. Neben Artenschutzmaßnahmen wurden auch bereits Bäume gefällt, um die Baustelle dann schnell einrichten zu können. Auch die Planung des Brücken-Neubaus werde weiter vorangetrieben.
Verkehrschaos im Odenwald
Seit Ende April ist die Brücke auf der größten Verkehrsader im Odenwald gesperrt. Risse im Beton beeinträchtigen die Statik des Bauwerks so stark, dass auch eine Sanierung nicht mehr möglich ist. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen seitdem einen etwa 20 Kilometer langen Umweg in Kauf nehmen. Seit Mitte Mai ist auch die unter der Brücke verlaufende Bahnstrecke gesperrt, was die Verkehrsprobleme im Odenwald noch verschärft.