
Hamburg Sohn erschlägt Vater: Sieben Jahre Jugendstrafe
Das Hamburger Landgericht hat am Freitag einen jungen Mann aus Sasel wegen Mordes an seinem Vater am Freitag zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren Haft verurteilt. Der heute 20-Jährige hatte im November des vergangenen Jahres seinen Vater im Schlaf mit einem Hammer erschlagen.
Was bringt einen jungen Menschen dazu, den eigenen Vater zu ermorden? Als der Prozess im April losgegangen war, gab es darauf noch keine Antwort. Der 20-Jährige ist psychisch gesund. Im Prozess, bei dem die Öffentlichkeit ausgeschlossen war, ist dann laut der Vorsitzenden Richterin deutlich geworden: Der Vater war offenbar ein Familientyrann. Einer, der nach außen das Bild der glücklichen Vorortfamilie aufrechterhalten hat, vor allem aber den jetzt angeklagten Sohn permanent gedemütigt und kontrolliert hat.
Richterin: Kontrast zwischen Persönlichkeit und Tat
Der Sohn war verzweifelt. Die Richterin sagte, der Angeklagte habe gedacht, nur wenn der Vater nicht mehr leben würde, wäre er selbst endlich frei. Der 20-Jährige nickte bestätigend. Die Zeuginnen und Zeugen hatten ihn alle als freundlich und humorvoll beschreiben. Der Kontrast zwischen seiner Persönlichkeit und seiner furchtbaren Tat könne kaum größer sein, sagte die Richterin. An den Angeklagten gewandt betonte sie: "Sie hätten sich jemandem anvertrauen und Hilfe suchen müssen." Der Angeklagte sagte, dass er heute seinen Vater vermissen würde.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 06.06.2025 | 13:00 Uhr