
Hamburg French Open: Schwacher Zverev scheitert an Altmeister Djokovic
Wieder kein Grand-Slam-Titel für Alexander Zverev: Der Hamburger Tennisprofi verlor am Mittwoch im Viertelfinale der French Open gegen Rekord-Champion Novak Djokovic 6:4, 3:6, 2:6, 4:6.
Zverev verpasste damit auch im 37. Anlauf den ersehnten Grand-Slam-Triumph. Der Hamburger unterlag dem 38 Jahre alten Serben nach einer letztlich unerwartet schwachen Vorstellung in vier Sätzen und steht damit erstmals seit 2020 nicht in der Runde der letzten vier von Roland Garros.
"Ich wünsche Sascha alles Gute, es waren keine einfachen Bedingungen", sagte Djokovic mitfühlend: "Mein Alter ist nicht ohne. Aber solche Matches wie heute sind der Grund, aus dem ich weiterspiele."
Djokovic verwandelt fünften Matchball
Der Serbe, der nach 3:17 Stunden seinen fünften Matchball verwandelte, steht bei seinen 21. French Open zum 13. Mal im Halbfinale. Dort trifft er am Freitag auf den italienischen Weltranglistenersten Jannik Sinner, der beim 6:1, 7:5, 6:0 gegen den Kasachen Alexander Bublik seine Titelambitionen eindrucksvoll unterstrich. Im zweiten Halbfinale stehen sich Titelverteidiger Carlos Alcaraz und der Italiener Lorenzo Musetti gegenüber.
Zverev nur im ersten Satz souverän
An einem milden Abend nach einem nasskalten Tag war Zverev bei geöffnetem Dach auf dem Court Philippe Chatrier von Beginn an voll da. Der 28-Jährige nahm seinem zehn Jahre älteren Rivalen sogleich den Aufschlag ab. Der dreimalige Paris-Sieger Djokovic fand danach besser ins Spiel, deutete immer wieder seine sagenhaften Fähigkeiten an, doch Zverev zog ganz ruhig und schnörkellos sein Spiel durch. Nach 46 Minuten war der erste Satzverlust des Serben im laufenden Turnier perfekt.
Zverev zu passiv
Zverev hatte von den bisherigen vier Grand-Slam-Duellen mit Djokovic nur eines gewonnen - im Januar im Halbfinale von Melbourne, als der Serbe nach verlorenem ersten Satz aufgab. Diesmal machte Djokovic weiter, und Zverev verlor auf einmal die Linie.
Er ließ sich auf kleinere Dispute mit Stuhlschiedsrichterin Louise Azemar Engzell (Schweden) ein, was ihn einige Sympathien des ohnehin eher pro Djokovic eingestellten Publikums kostete. Er spielte zu passiv und kassierte fast folgerichtig das Break zum 1:3.
Djokovic zauberte plötzlich, spielte fast unverschämt viele Stopps, peitschte das Publikum an und schaffte den Satzausgleich. Das Match drohte Zverev zu entgleiten. Auch im dritten Durchgang kassierte er das Break zum 2:3, haderte, wirkte ratlos und rief verzweifelt in seine Box hoch. In dieser Phase ging kaum noch etwas, Djokovic verpasste Zverev mit all seiner Cleverness Wirkungstreffer um Wirkungstreffer. Zeitweise wirkte der Deutsche fast apathisch, erst als Djokovic zum Matchgewinn servierte, bäumte sich Zverev noch einmal auf. Letztlich vergeblich.
Dieses Thema im Programm:
05.06.2025 | 00:17 Uhr