Symbolbild:Eine Mutterkuh berührt zärtlich ihr Kalb an der Schnauze.(Quelle:imago images/M.Engels)

Brandenburg Brandenburg gilt wieder als komplett frei von Maul- und Klauenseuche

Stand: 15.04.2025 17:38 Uhr

Die Weltorganisation für Tiergesundheit stuft das gesamte Bundesgebiet als wieder frei von der Maul- und Klauenseuche ein - und damit eben auch Berlin und Brandenburg. Wichtig für die Betriebe ist dabei: Alle Handelsbeschränkungen sind damit aufgehoben.

Nach einer Entscheidung der Weltorganisation für Tiergesundheit gilt das gesamte Bundesgebiet - und damit auch Brandenburg und Berlin - jetzt als komplett frei von der Maul- und Klauenseuche (MKS). Das haben das Brandenburgische Landwirtschaftsministerium und der Berliner Senat am Dienstag mitgeteilt.
 
Demnach sind alle Untersuchungen auf MKS sowohl bei Haus- als auch bei empfänglichen Wildtieren mit negativem Ergebnis verlaufen. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat deshalb dem Antrag Brandenburgs und Berlins zugestimmt, die Region wieder als "frei von der Seuche" einzustufen.

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Eindämmungszonen und Transportbeschränkungen aufgehoben

Die Eindämmungszone um den Ausbruchsort in Brandenburg ist aufgehoben worden. Damit gelten jetzt auch die Landkreise Märkisch-Oderland und Barnim wieder als MKS-frei. Auch alle Handelsbeschränkungen, die noch für diese Eindämmungszone galten, sind somit aufgehoben. Tiere und Waren können wieder ohne Einschränkung transportiert werden.
 
Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) erklärte, das sei eine positive Nachricht für alle Tierhalter in Brandenburg und Deutschland. Der Erfolg sei das Ergebnis einer konsequenten Tierseuchenbekämpfung. Trotzdem gelte weiterhin erhöhte Vorsicht, so Mittelstädt. "Es ist daher wichtig, dass die Tierhalter die Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor der Maul- und Klauenseuche, insbesondere die Zutrittsbeschränkungen zum Tierbestand, die Reinigung und Desinfektion sowie die tägliche Beobachtung des Tierbestandes weiter konsequent umsetzen."

Der Berliner Senat teilte mit, dass die Bestätigung der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) nun die erfolgreiche Seuchenbekämpfung der betroffenen Bezirke und Landkreise unterstreiche. Dort sei unverzüglich und in enger Abstimmung mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium mit den erforderlichen Eindämmungs- und Überwachungsmaßnahmen begonnen worden.

Ausbruch der MKS zu Jahresbeginn

Am 10. Januar 2025 war die MKS bei drei Wasserbüffeln in Hönow festgestellt worden. Daraufhin wurde in Berlin und Brandenburg ein sogenannter "Stand Still" für Klauentiere angeordnet - ein vollständiges Verbringungsverbot für Tiere, die für MKS empfänglich sind. Per Allgemeinverfügung wurde eine drei Kilometer große Sperrzone sowie eine zehn Kilometer umfassende Überwachungszone eingerichtet. Zuletzt hatte die EU-Kommission eine sechs Kilometer weite Sperrzone (Containment-Zone) rund um den Ausbruchsort in Hönow angeordnet. Diese sollte ursprünglich vom 24. Februar bis zum 11. April gelten, wurde aber vorübergehend verlängert. Den wirtschaftlichen Schaden durch die MKS-Maßnahmen schätzt das Landwirtschaftsministerium auf acht bis neun Millionen Euro.

Sendung: rbb24, 15.04.2025, 16:00 Uhr