Lars Klingbeil sitzt mit weiteren führenden SPD-Politikern in einer Reihe.

Ministerposten Wen schickt die SPD ins Kabinett?

Stand: 30.04.2025 15:09 Uhr

Die Regierungsbildung ist im Endspurt: CDU und CSU haben ihre Ressorts besetzt, die SPD zieht erst am Montag nach. Eine Entscheidung steht fest, eine scheint sicher, fünf Ministerien sind noch offen. Die möglichen Personalien im Überblick.

Die wichtigste SPD-Personalie im wohl nächsten Bundeskabinett steht schon fest: Parteichef Lars Klingbeil soll Vizekanzler und Finanzminister werden. Dafür hat sich das Präsidium der SPD entschieden. Er hat jetzt den Auftrag, die restlichen Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Am Montag, einen Tag vor der Kanzlerwahl, sollen sie dann bekannt gegeben werden. Von den sieben Ministerposten der Sozialdemokraten gelten fünf als noch offen. Wer ist für welches Ressort im Rennen?

Verteidigung

Für das Verteidigungsministerium gibt es nur einen Kandidaten: Boris Pistorius. Der geschäftsführende Verteidigungsminister hat schon früh klar gemacht, dass er gerne weitermachen möchte, und gilt als gesetzt. Deutschlands derzeit beliebtester Politiker übernahm inmitten des russischen Angriffskrieges das Verteidigungsministerium und überzeugte parteiübergreifend. Der 65-Jährige kommt, wie Klingbeil, aus der mächtigen Niedersachsen-SPD.

Arbeit und Soziales

Hier fängt das Personalkarussell an, sich zu drehen: Der bisherige Arbeitsminister Hubertus Heil könnte abgelöst werden - obwohl er eigentlich gerne weitermachen will, heißt es. Alternativ könnte der 52-Jährige für den Vorsitz der Bundestagsfraktion in Frage kommen. Für beide Ämter ist aber auch die 56-jährige frühere Bundestagspräsidentin Bärbel Bas im Rennen - eine harte Konkurrenz für Heil. Auf der Liste der möglichen Kandidatinnen tauchen aber auch die umstrittene SPD-Chefin Saskia Esken (63) und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (66) auf.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Svenja Schulze könnte ihren Posten behalten. Die 56-Jährige leitet das Ressort seit 2021 und könnte neben CDU-Außenminister Johann Wadephul international sozialdemokratische Ansätze vertreten. Aber: Aber auch hier käme die Parteilinke Esken wohl in Betracht.

Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Für den Posten wird SPD-Generalsekretär Matthias Miersch gehandelt. Der 56-Jährige gilt als ausgewiesener Umweltexperte. Ihm werden aber auch Ambitionen in der Fraktion nachgesagt, dort hat er einiges an Erfahrung. Möglicherweise könnte aber auch die bisherige Entwicklungsministerin Schulze das Ressort wechseln. Weitere Kandidatinnen: Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast (54) und die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Verena Hubertz, die erst 37 Jahre alt ist.

Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

400.000 Wohnungen pro Jahr - das war das Versprechen von Klara Geywitz (49). Gehalten hat sie es nicht, die Aufgaben für das Amt sind nicht kleiner geworden. Ob sie sich auf dem Posten halten kann, gilt unter anderem deshalb als sehr fraglich. Als mögliche Ablösung wird der bisherige Ost-Staatsminister Carsten Schneider gehandelt. Der 49-Jährige hat angekündigt, sein bisheriges Amt nicht mehr weiterführen zu wollen.

Justiz und Verbraucherschutz

Im Gespräch ist unter anderem die brandenburgische Bundestagsabgeordnete und Richterin Sonja Eichwede. Die 37-Jährige war zuletzt rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und würde für den Generationenwechsel stehen. Doch auch die bisherige Bundesinnenministerin Nancy Faeser wird als neue Justizministerin gehandelt. Die 54-jährige Faeser ist Volljuristin und hat als Rechtsanwältin gearbeitet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 30. April 2025 um 14:00 Uhr.