
Gründer Schwab im Visier Untersuchung wegen Untreue in Weltwirtschaftsforum
Schwere Vorwürfe nach dem Rückzug: Der Gründer des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schwab, soll Gelder veruntreut haben. Das wirft ihm ein anonymer Hinweisgeber vor. Die Organisation untersucht nun die Vorwürfe.
Der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), Klaus Schwab, wird mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Dabei geht es um angebliches finanzielles und ethisches Fehlverhalten. Das WEF bestätigte die Vorwürfe. Schwab war am Montag zurückgetreten.
Der WEF-Verwaltungsrat habe wegen des Schreibens eines Whistleblowers eine Untersuchung eingeleitet, erklärte die Organisation und bestätigte einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journal. Man nehme die Anschuldigungen "ernst", sie seien aber "nicht bewiesen".
Die US-Zeitung hatte zuvor über Vorwürfe gegen den 87-Jährigen und seine Frau Hilde unter anderem wegen der Veruntreuung von WEF-Mitteln berichtet. Das Wall Street Journal schrieb, dass es über Jahre hinweg zu Missständen in der Unternehmensführung und zu Machtmissbrauch gekommen sei.
Private Massagen mit Geldern des WEF bezahlt?
Das Schreiben "enthielt Behauptungen, dass Klaus Schwab jüngere Mitarbeiter gebeten hat, in seinem Namen Tausende von Dollar von Geldautomaten abzuheben", schrieb das Wall Street Journal. Auch soll der WEF-Gründer etwa mit Mitteln der Organisation private Massagen in Hotels bezahlt haben. Hilde Schwab soll auf Kosten des WEF luxuriöse Urlaubsreisen unternommen haben. Schwab bestreitet laut dem Bericht die Vorwürfe. Er kündigte juristische Schritte an.
Schwab hatte das WEF in Davos 1971 ins Leben gerufen. Es entwickelte sich zu einem bedeutenden Treffen für Spitzenpolitiker, Top-Manager, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft weltweit. Das WEF hat seinen Sitz in Genf und beschäftigt 600 Mitarbeitende in Genf, New York, Peking und Tokio.
Mit Informationen von Anita Westrup, ARD-Studio Genf.