Dieses vom Pressedienst des Staatlichen Katastrophenschutzes der Ukraine zur Verfügung gestellte Foto zeigt Rettungskräfte, die jemanden auf einer Bahre tragen.

Krieg gegen die Ukraine Entsetzen über russischen Raketenangriff auf Sumy

Stand: 13.04.2025 18:06 Uhr

Das ukrainische Sumy wurde von einem verheerenden russischen Luftangriff getroffen - mit mehr als 30 Toten und mehr als 100 Verletzten. Die USA, Frankreich und Deutschland werfen Moskau gezielte Angriffe auf Zivilisten vor.

Der russische Raketenangriff auf Sumy, bei dem laut ukrainischen Behörden 32 Menschen getötet und mehr als 100 Menschen verletzt wurden, löst international Entsetzen aus. Viele Menschen waren am Palmsonntag vor Ostern in der Stadt unterwegs, als die Raketen einschlugen.

Zwei ballistische Raketen schlugen laut dem geschäftsführenden Bürgermeister Artem Kobsar im Zentrum der Stadt ein. Die Behörden der Stadt teilten mit, dass ein Krisenstab eingerichtet worden sei. Es seien viele Gebäude beschädigt worden. 

Scharfe Kritik von der US-Regierung

Die USA kritisierten den Angriff scharf. "Als früherer militärischer Befehlshaber verstehe ich etwas von Zielplanung und das hier ist falsch", schrieb der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, im Onlinedienst X. Der russische Angriff auf zivile Ziele in Sumy habe, so Kellogg, "jede Grenze des Anstands überschritten".

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wertete die Attacke als Beleg dafür, dass Russland seine Verachtung für das Völkerrecht und die diplomatischen Bemühungen von US-Präsident Donald Trump zeige. "Um Russland einen Waffenstillstand aufzuzwingen, sind energische Maßnahmen erforderlich", erklärte er auf der Online-Plattform X. Frankreich arbeite unermüdlich an der Seite seiner Partner auf dieses Ziel hin.

EU-Ratspräsident António Costa schrieb im Onlinedienst X von einem "verbrecherischen Angriff auf das Stadtzentrum von Sumy". Russland führe seinen "Feldzug der Gewalt" fort und beweise "einmal mehr, dass es diesen Krieg nur deshalb gibt und er nur deshalb weitergeht, weil Russland dies will".

Scholz: "Schreckliche Bilder"

Auch der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte den Angriff: "Die Bilder aus dem Stadtzentrum von Sumy, wo russische Raketen am Palmsonntag unschuldige Zivilisten getötet haben, sind schrecklich. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten", sagte Scholz laut einer Mitteilung.

Auch die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock fand klare Worte. Der Angriff zeige einmal mehr, dass Putin keinen Frieden anstrebe, sondern Zerstörung, schrieb sie auf der Plattform X. "Mitten in Europa bombardiert er Zivilisten." Deutschland stehe fest an der Seite der Ukraine, betonte sie.

Selenskyj fordert internationale Reaktion

Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte eine internationale Reaktion auf den Angriff. "Nur dreckiger Abschaum kann sich so verhalten - gewöhnlichen Menschen das Leben nehmen", teilte Selenskyj mit. Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem Kriegsverbrechen, vom "absoluten Bösen" an einem wichtigen christlichen Feiertag.

Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, brachte den Angriff auf Sumy in zeitlichen Zusammenhang mit dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Russland: "Russland baut diese ganze sogenannte Diplomatie … auf Angriffen auf Zivilisten auf", schrieb Kowalenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

Witkoff hatte am Freitag in Russland ein Gespräch mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin geführt, bei dem es auch um den seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ging.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Mindestens 21 Menschen sind bei einem Angriff auf die ostukrainische Stadt Sumy getötet worden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 13. April 2025 um 17:00 Uhr.