
Geplante Zufahrt zu Villa Protest gegen privaten Porsche-Tunnel in Salzburg
Der Porsche-Aufsichtsratschef möchte eine unterirdische Zufahrt zu seiner Villa in Salzburg. Dafür müsste ein 500 Meter langer Privattunnel gegraben werden. In der Stadt regt sich Widerstand - deutlich sichtbar am Kapuzinerberg.
Ein geplanter Privattunnel zur Villa von Wolfgang Porsche im Zentrum von Salzburg sorgt für Proteste. Aktivisten brachten ein Transparent mit der Aufschrift "Und Porsche sprach es werde Loch" auf dem Kapuzinerberg an. Unter dem Berg soll die 500 Meter lange Zufahrtsstraße samt unterirdischer Garage gebaut werden. Der 81-jährige Aufsichtsratschef der Porsche Automobil Holding besitzt auf dem Berg, der mitten in der österreichischen Stadt liegt, ein Anwesen. Der oberirdische Zufahrtsweg ist schmal und unpraktisch.
Um den Tunnel auf öffentlichem Grund bauen zu können, zahlte Porsche nach Angaben der Stadt 40.000 Euro. Obwohl ein Gutachten im Auftrag der Stadtregierung dies als angemessen eingestuft hat, finden Tunnel-Gegner, die Summe sei im Verhältnis zu Porsches Vermögen viel zu niedrig.
Die Polizei nannte die Zahl der Protest-Teilnehmer "eher klein". Wolfgang Porsche hat sich bisher nicht zu Medienanfragen geäußert.
Extrabehandlung für Superreiche?
Zu den Kritikern des Vorhabens gehören auch die Grünen sowie die Kommunistische Partei, die in Salzburg einen Vizebürgermeister stellt. Aus Sicht der Grünen ist der Tunnel-Deal intransparent zustande gekommen. Sonderbehandlungen für Superreiche lehne man ab.
Noch ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit nicht gesprochen. Voraussichtlich Mitte Mai entscheidet der Salzburger Gemeinderat, ob der Flächennutzungsplan zugunsten des Porsche-Tunnels geändert wird. Für morgen ist auch in der Porsche-Stadt Stuttgart eine kleine Protestaktion gegen den Salzburger Tunnel angekündigt.