
Pläne der EU-Kommission Ältere Autos sollen künftig jährlich zur Inspektion
Als Teil ihrer europäischen Mobilitätsinitiative plant die EU-Kommission eine jährliche Pflichtinspektion von Autos, die älter als zehn Jahre sind. Ziel sei es, die Zahl an Verkehrstoten drastisch zu senken.
Die EU-Kommission hat vor, die europäischen Regeln zur Verkehrssicherheit zu überarbeiten. Die Vorschläge enthalten unter anderem eine Pflicht, Autos jährlich durchchecken lassen zu müssen, sofern diese zehn Jahre oder älter sind. Bevor die Regeln in Kraft treten können, müssen noch das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten zustimmen.
Die Maßnahmen sollen zur Erfüllung der sogenannten "Vision zero" beitragen, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren. Bis 2050 sollen sie sich gar auf ein Niveau nahe null einpendeln. Laut der Kommission sind ältere Fahrzeuge nicht nur pannenanfälliger, sondern auch häufiger in Unfälle verwickelt.
Die EU-Kommission rechnet damit, dass die neuen Regeln zu einem Rückgang an Unfallopfern führen. Die jährliche Inspektion älterer Autos könne "einen erheblichen Unterschied machen". Nach Schätzungen der EU könnten 7.000 Leben gerettet und 65.000 Schwerverletzungen verhindert werden. In vielen europäischen Ländern ist die jährliche Kontrolle älterer Wagen bereits Pflicht - in Deutschland jedoch nicht.
Transformation der Mobilität
Ein weiteres Argument für eine Erneuerung des EU-Regelwerks ist die Verminderung der Abgasemissionen. So soll die Einführung neuer Testverfahren Fahrzeuge mit hohem Ausstoß besser erkennen und erlauben, diese aus dem Verkehr ziehen zu können.
Doch nicht nur Verbrenner sind im Fokus der Kommission. Auch Fahrzeuguntersuchungen von E-Autos soll mit dem Vorschlag ein rechtlicher Rahmen gegeben werden, um "mit den sich wandelnden Wirklichkeiten der Mobilität" Schritt zu halten, wie es der EU-Kommissar für nachhaltigen Transport, Apostolos Tzitzikostas, ausdrückt.
Die Kommission beruft sich in ihrem Vorschlag auf eine 2020 veröffentlichte Strategie für eine nachhaltige und intelligente Mobilität. Neben neuen Regeln für Fahrzeugkontrollen soll auch die Vernetzung zwischen den Kontrollstellen der Mitgliedstaaten ausgebaut und eine europäisch einheitliche, digitale Fahrzeugerfassung implementiert werden.