
Umstrittener TV-Spot der USA Mexiko will Anti-Migrations-Video stoppen
Mexikos Präsidentin Sheinbaum hat mehrere Privatsender aufgefordert, einen TV-Spot der US-Regierung zurückzuziehen. In dem Video warnt die Trump-Administration davor, illegal in die USA einzureisen.
In Mexiko hat die Regierung mehrere Privatsender aufgefordert, die Ausstrahlung eines Werbespots der US-Regierung zu stoppen. Präsidentin Claudia Sheinbaum stellte am Montag bei ihrer morgendlichen Pressekonferenz ein Schreiben vor, in dem sie das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Video als "diskriminierend" verurteilte. Ihren Angaben zufolge enthält der Spot der US-Regierung Aussagen, die die Menschenwürde verletzten. Er könne, so die Präsidentin weiter, zu "Gewalt gegen Menschen auf der Flucht" ermutigen.
Sheinbaum kündigte an, gegen diese Art von Meinungsmache vorzugehen. Sie werde dem mexikanischen Kongress einen Gesetzesvorschlag unterbreiten, der es ausländischen Regierungen verbietet, Werbung in mexikanischen Sendern zu schalten.
Harter Kurs in US-Migrationspolitik
Der TV-Spot ist Teil einer mehrere Millionen Dollar teuren großangelegten Anti-Migrations-Kampagne von Trumps Heimatschutzministerin Kristi Noem. Diese wurde bereits im Februar angekündigt und richtet sich an "illegale Immigranten" im In- und Ausland. "Wenn Sie in Erwägung ziehen, illegal nach Amerika einzureisen, denken Sie nicht einmal daran", warnt Noem in dem Video, das in Mexiko mit spanischen Untertiteln gesendet wird.
Weiter sagt Noem darin, wenn ein bereits eingereister Migrant eine Straftat begehe, "werden wir ihn jagen". Denn "Kriminelle" seien in den USA "nicht willkommen". Gezeigt werden in dem Spot Bilder von chaotischen Szenen an der amerikanischen Grenze und vom harten Vorgehen des US-Grenzschutzes.
Gegenseitige Abhängigkeiten
Die Beziehung zwischen den USA und Mexiko ist seit Monaten angespannt. US-Präsident Donald Trump verfolgt eine rigorose Migrationspolitik mit Massenabschiebungen von Einwanderern ohne gültige Papiere. Er wirft Mexiko vor, nicht genug gegen die irreguläre Zuwanderung und den Drogenhandel zu unternehmen. Zuletzt erhöhte er den Druck auf das Nachbarland, unter anderem mit der Ankündigung von Zollaufschlägen.
Mexikos Präsidentin Sheinbaum setzt nach Trumps vorläufigem Einlenken im Zollstreit mit ihrem Land weiter auf Dialog, ihr Land ist wirtschaftlich stark abhängig vom Handel mit den USA. Unter anderem entsandte sie als Reaktion auf das US-Drängen tausende Soldaten an die gemeinsame Grenze. Gleichzeitig schließt sie Gegenzölle nicht aus. Ihr kompromissbereiter Kurs stößt in der Bevölkerung auf Zustimmung.